Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0660 - Gefangene der Zeit

0660 - Gefangene der Zeit

Titel: 0660 - Gefangene der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
herauszufinden. Möglicherweise würde sich einer der beiden einfach auflösen, vielleicht sogar beide. Eventuell konnte eine solche Begegnung aber auch zur totalen Zerstörung der Zeitlinie führen…
    Er schob diese Gedankenspiele beiseite und konzentrierte sich wieder auf die gegenwärtigen Probleme. Der Drache hatte auf dem ganzen Weg in den Keller zu den Regenbogenblumen geschwiegen, aber als sie unten ankamen, bestand er plötzlich darauf, mitzukommen.
    »Fooly«, bemühte sich Ted, der noch einen silbernen Overall der Ewigen trug, dessen Rangabzeichen ihn als Alpha auswies.
    In diesem Outfit war er mit einer Hornisse unterwegs zur Kristallwelt der Ewigen gewesen, aber Merlin hatte ihn zurückbeordert! Weshalb der alte Zauberer ihm mitten im Weltraum erschienen war, begriff er auch jetzt, Stunden danach, noch nicht so recht. Merlin hatte ihn gewarnt. Weil du dir selbst begegnen würdest! Und das nicht nur einmal!, hatte er seine Aufforderung begründet, nicht zum Kristallplaneten zu fliegen. [1]
    Kurz hatte Ted überlegt, ob sich diese Warnung vielleicht auf ihre geplante Expedition in die Vergangenheit bezog. Aber davon konnte Merlin doch eigentlich überhaupt nichts gewußt haben, diese Entscheidung war schließlich gerade erst vor Minuten gefallen. Und - Ted war in der Gegenwart unterwegs gewesen. Jetzt reiste er in die Vergangenheit. Er konnte sich überhaupt nicht selbst begegnen.
    Nicole Duval hatte sich von der sportlichen Seite gezeigt und war etwas schneller vorausgelaufen, um eben noch schnell nach Rom ins Arsenal zu wechseln, sich selbst ebenfalls mit einem Dynastie-Overall auszurüsten und auch zu bewaffnen. Ted wartete jetzt darauf, daß sie zurückkehrte, damit sie gemeinsam den Raum-Zeitsprung durchführen konnten.
    »Fooly, Nicole und ich können uns der Sache allein annehmen. Mit dir dabei würden wir nur auffallen. Du hast leider keine sonderlich große Ähnlichkeit mit Menschen oder Ewigen. Man wird dich für eine Bestie halten und dich einfangen wollen, um dich in der Arena kämpfen zu sehen.«
    Der Jungdrache schüttelte den Kopf. »Ihr denkt nur, ich kann nicht allein auf mich aufpassen. Ihr glaubt, daß ihr mich beschützen müßt. Deshalb muß ich auch immer im Château bleiben, während ihr euch die Welt… die Welten… anseht. Aber jetzt will ich auch mal mit!«
    »Wir verlieren unnötig Zeit mit dieser Diskussion«, griff Zamorra unwirsch ein. »Es geht hier um das Schicksal eines ganzen Planeten, Fooly, und du stellst deine eigenen Interessen in den Vordergrund. Darüber solltest du mal nachdenken. Die beiden gehen, du bleibst. Ende der Diskussion.«
    Fooly zuckte zusammen. So hatte der Professor noch nie mit ihm geredet, selbst nicht, wenn er in seiner tolpatschigen Art etwas wirklich Wertvolles versehentlich zerstört hatte. Vielleicht hatte Zamorra sogar recht, und es war falsch, in einem solchen Moment an sich selbst zu denken. Trotzdem…
    Sein Blick glitt sehnsüchtig über die Blumen mit den mannsgroßen, in allen Regenbogenfarben schillernden Blütenkelchen. Gerade trat Nicole zwischen ihnen wieder hervor. All die Orte, die sie und die anderen gesehen hatten, während Fooly nur die Mauern des Châteaus kennengelernt hatte! Er wollte diese Orte auch sehen…
    Zamorra mißdeutete das Schweigen des Drachens als Betroffenheit und klopfte ihm leicht auf die Schulter. »Wir nehmen dich ein anderes Mal mit, kleiner Freund. Das ist ein Versprechen.«
    Fooly antwortete nicht, sondern beobachtete nur mit gesenktem Blick, wie der Professor seine Gefährtin zum Abschied küßte.
    »Viel Glück«, sagte Zamorra.
    Nicole sah ihn prüfend an. »Du denkst immer noch, daß wir einen Fehler machen, oder?«
    Zamorra hob die Schultern. »Leider gibt es wohl keine Alternative«, antwortete er ausweichend.
    Er trat etwas zur Seite, während auch Tendyke Ted und Nicole Glück wünschte.
    Dann traten die beiden zwischen die Blütenkelche und konzentrierten sich auf die Regenbogenblumen auf dem Kristallplaneten vor zweieinhalb Jahren.
    Im gleichen Moment schlug Fooly kurz mit seinen Stummelflügeln, sprang mit einem weiten Satz zu ihnen zwischen die Blumen und landete unsicher auf seinen kurzen Beinen. Während er versuchte, sich irgendwo festzuhalten und nicht auf Ted und Nicole zu stürzen, ruderte er wild mit den Armen. Er sah zu Zamorra hinüber und schien noch etwas sagen zu wollen, war aber in der nächsten Sekunde bereits verschwunden - zusammen mit den Menschen.
    Der Dämonenjäger starrte

Weitere Kostenlose Bücher