0660 - Gefangene der Zeit
erstarrte.
Zwischen den ersten Strahlen der Morgensonne schob sich ein gigantisches Objekt über das Firmament. Eine unglaublich große, gewaltige Kugel, deren Randbereich im Sonnenlicht wie eine blutrote Sichel aufleuchtete.
Zamorra hielt den Atem an.
Er hatte so etwas schon einmal gesehen. Aber nicht so unwahrscheinlich nahe über der Erde! Sondern viel weiter weg, draußen im nachtkalten Weltraum!
Damàls hatten sie es vernichten können, Asmodis und er. Sie hatten Computerviren in das Rechnersystem eingeschleust, und die resultierenden Fehlsteuerungen hatten es vernichtet - das Sternenschiff der DYNASTIE DER EWIGEN!
Das hier mußte ein neues Sternenschiff sein.
Sie hatten es also fertiggestellt, nach so langer Zeit. Und sie waren gekommen, hierher, ausgerechnet jetzt, in diesem Moment!
Um zu erobern, zu zerstören!
Sein Schatten fiel auf die Landschaft und löschte das Sonnenlicht aus. Zamorra wußte, daß es keinen vernünftigen Grund gab, warum es so tief flog. Es hätte sie alle aus wesentlich größerer Höhe vernichten können.
Aber vermutlich war der ERHABENE selbst an Bord. Sicher wollte Eysenbeiß seinen großen Triumph einfach nur genießen.
Nur deshalb ließ er das Sternenschiff in die Erdatmosphäre eintauchen, ließ es so tief fliegen, steuerte das südliche Loiretal an. Um seinen alten Feind Zamorra einzuschüchtern!
Und vielleicht nicht nur ihn…
Gryf und Nicole starrten ebenfalls zum Himmel. »Das kann nicht sein«, murmelte Nicole.
Zamorras Stimme riß sie aus ihren Gedanken. »Lauf, Nici«, sagte er eindringlich, »bevor sie alles vernichten. Du mußt diesen Alptraum verhindern, hörst du? Laß uns nicht in dieser Hölle leben!«
Nicole kämpfte die Tränen zurück und nickte. Dann drehte sie sich um und rannte los, ohne einen Blick zurück zu werfen.
Zamorra sah ihr nach und riß dann wütend Stygias Kopf nach oben, so daß sie das Sternenschiff ansehen mußte. Es flog mittlerweile so tief, daß er hören konnte, wie die Blasterkanonen mit einem elektrischen Summen ausgerichtet wurden. Turmdicke Strahlantennen schwenkten auf ihr Ziel ein, glühten in Feuerbereitschaft.
»Weißt du, Stygia«, sagte er ruhig und hielt ihr das Amulett vor die Stirn, »manchmal gewinnt man eben und manchmal verliert man auf so furchtbare Weise, daß nichts, aber auch gar nichts das jemals wiedergutmachen kann.«
Das Sternenschiff eröffnete das Feuer.
Über ihnen schossen mit heißem Fauchen die Laserstrahlen aus den Geschützen und rasten lichtschnell auf das Château zu.
Zamorra schloß die Augen und preßte der Höllenfürstin das Amulett ins Gesicht.
Und die Welt brannte!
ENDE des zweiten Teils
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 659 »Invasion!«
[2] Siehe
[3] Siehe Professor Zamorra Nr. 562 »Die Zeit der Reptilien«, Professor Zamorra Nr. 563 »Die Rückkehr des Echsengottes«
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