Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0660 - Gefangene der Zeit

0660 - Gefangene der Zeit

Titel: 0660 - Gefangene der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
Vom Netzwerk:
Hand und bedeutete den Neuankömmlingen, zwischen den Blumen stehenzubleiben. Dann wandte er sich kopfschüttelnd dem Drachen zu.
    »Was, bei Merlins Blinddarm, hast du jetzt schon wieder angestellt?« stieß er verzweifelt hervor.
    »Ich will, daß du ihnen hilfst«, sagte der Drache ernst.
    ***
    Zamorra drehte sich wie ein Raubtier im Kreis der Zombies, die immer näher an ihn heranrückten. In einer Hand hielt er den Blaster, mit der anderen schwang er das Amulett an seiner Kette wie einen Morgenstern. Immer wieder kam ihm einer Zombies zu nah und büßte es mit dem Leben. Der Dämonenjäger wußte allerdings, daß er das nicht mehr lange durchhalten konnte, denn Stygia ersetzte jeden gefallenen Zombie direkt durch einen neuen.
    »Endlich habe ich den großen Dämonenjäger da, wo ich ihn haben will«, sagte die Höllenfürstin triumphierend von oben herab - im wahrsten Sinne des Wortes. »Wie gefällt dir das?«
    Zamorra gab sich nicht die Blöße einer Antwort, sondern konzentrierte sich weiter auf seine Angreifer.
    »Ich rede mit dir!« sagte Stygia ungeduldig.
    Der Dämonenjäger schwieg weiter. Wenn er sie damit provozierte, um so besser. Vielleicht machte sie ja doch noch einen Fehler, den er zu seinem Vorteil machen konnte.
    Jemand packte ihn an den Schultern.
    Blitzschnell ließ sich Zamorra fallen, hebelte seinen Angreifer über sich hinweg und katapultierte ihn mit einem letzten Tritt zwischen die anderen Zombies, die jetzt, wo der Dämonenjäger am Boden lag, ihre große Chance witterten.
    Im gleichen Moment durchschnitt ein blaßroter Strahl ihre Reihen. Zamorra kam halb geduckt hoch, um nicht selber in den Strahl zu geraten, und sah die Lücke zwischen seinen Angreifern. Er warf sich zwischen ihnen hindurch und prallte heftig mit einem Körper zusammen.
    Zamorra traute seinen Augen nicht.
    Die Gestalt, mit welcher er zusammengestoßen war, war Stygia! Sie schwebte nicht mehr über ihm in der Luft, sondern befand sich wie er am Boden, und sie schien verletzt zu sein. Jetzt gerade versuchte sie, mit einer Hand einen kurzen Zauber zu weben, um mit dem wieder zurück in die Hölle zu gelangen.
    Aber sie war nicht schnell genug.
    Blitzschnell packte Zamorra zu. Dies war seine Chance - vielleicht seine einzige und letzte!
    Der Dämonenjäger hob das Amulett und hielt es nur Millimeter von ihrem Kopf entfernt.
    »Jetzt spielen wir nach meinen Spielregeln«, sagte er kalt. »Befiehl deinen Kreaturen, den Angriff abzubrechen.«
    Stygia sah ihn haßerfüllt an, nickte aber dann. Zischend stieß sie in einer gutturalen, dunklen Sprache Befehle hervor. Die Fürstin der Finsternis hatte begriffen, daß das Amulett sie töten konnte, sie zumindest aber schwer verletzen würde! Und mit erheblichen Brandverletzungen konnte sie sich in den Höllen-Tiefen kaum blicken lassen, ohne peinliche Fragen anderer hochrangiger Dämonen beantworten zu müssen. Sie, die große Siegerin!
    »Damit kommst du doch nicht durch!« zischte sie Zamorra zornig an.
    Der warf einen kurzen Blick zum Tor, um zu sehen, ob der Angriff auch wirklich nicht fortgesetzt wurde -und sah Nicole.
    Sie stand mit einem Blastergewehr in den Händen neben den toten Zombies.
    Sie hatte ihm also das Leben gerettet, nicht einer der Soldaten.
    Er sah ihr in die Augen, und sie erwiderte seinen Blick. Er ignorierte Stygia, die sich vor ihm wand und versuchte, seinem eisernen Griff zu entkommen oder sich möglichst weit von dem Amulett zu entfernen. Er ignorierte die Zombies, die wie abgeschaltete Roboter vor den Toren des Châteaus standen. Und er ignorierte den kalten Wind, der plötzlich aufkam.
    Zamorra wollte diesen Augenblick so lange festhalten, wie er konnte.
    Es war Gryf, der ihn beendete.
    Übergangslos tauchte er neben Nicole auf und hielt ihr eine Blastermündung an die Schläfe.
    »Eine Bewegung, und du bist tot!« drohte er.
    Zamorra riß seinen Blaster hoch und richtete ihn auf seinen alten Freund. »Nimm die Waffe runter, oder ich mache mein Versprechen von Florida wahr!«
    Der Druide sah ihn ungläubig an und senkte nach einem Moment den Blaster. »Du bist der Boß«, entgegnete er ärgerlich.
    Der Dämonenjäger nickte und zog Stygia auf die Beine. »Gryf, laß sie in Ruhe in ihre Zeit zurückkehren. Wir sollten uns lieber mit dieser Kreatur hier beschäftigen.«
    »Du glaubst ihr?«
    Zamorra wollte ihm antworten, aber dann fiel ihm der immer stärker werdende Wind auf, der mittlerweile um das Château heulte. Er sah zum Himmel empor - und

Weitere Kostenlose Bücher