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0660 - Gefangene der Zeit

0660 - Gefangene der Zeit

Titel: 0660 - Gefangene der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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ihm einen bösen Blick zu, enthielt sich aber einer Antwort.
    »Warum sollen wir Eysenbeiß nicht ans Messer liefern?« fragte er statt dessen. »Nennt mir wenigstens einen auch nur halbwegs vernünftigen Grund! Wir haben eine Menge riskiert, um hierher zu kommen und endlich reinen Tisch zu machen! Wenn wir…«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Ich denke, es ist besser, wenn ihr so wenig wie möglich aus der Zukunft erfahrt. Das könnte euer Verhalten bei bestimmten Ereignissen verändern und damit die Zeitlinie vielleicht noch stärker beanspruchen.«
    Asmodis verdrehte die Augen. »Na klasse! Wir sollen also einen großen Schlag gegen die Dynastie nur deshalb nicht führen, weil du es sagst. Ich will Argumente hören, Fakten! Kein Geschwätz über zukünftige Ereignisse und beanspruchte Zeitlinien! Die Zukunft ist variabel und gestaltungsfähig…«
    »In diesem Fall nicht!« fuhr Nicole ihn an. »Wir kommen nämlich aus einer bereits gefestigten Zukunft! Wir könnten sehr viel verlieren, mehr als du ahnst!«
    Asmodis winkte ab. »Mit etwas Schwund muß man eben immer rechnen.«
    »In diesem Fall ist es schon etwas mehr Schwund!« fauchte Nicole. »Wenn du die gan…«
    Sie verstummte abrupt.
    »Vielleicht hat sie recht«, verteidigte Zamorra seine Gefährtin. »Wir müssen in einer unglaublichen Notlage sein, wenn wir uns dazu entschieden haben, in die Vergangenheit einzugreifen. Unter normalen Umständen würde das keiner von uns riskieren. - Gerade eben, weil es um Eysenbeiß geht!«
    Er nahm die Hand endgültig vom Türschalter und wandte sich ab. »Komm, laß uns umkehren«, sagte er.
    Der Ex-Teufel seufzte, als er daran dachte, daß ihn nur wenige Meter von seinem Erzfeind und dem Amulett trennten. Zamorra glaubte sogar etwas Schwefeldunst wahrzunehmen, durch den Overall hindurch. Aber Asmodis' Gier und sein Wunsch nach Rache waren nicht groß genug, um die Zukunft aufs Spiel zu setzen. Auch ihm war klar, daß allein Nicoles und Teds Anwesenheit Grund genug dafür waren, auf diesen Triumph zu verzichten.
    Was, bei LUZIFERs Hörnern, kann in der Zukunft so entsetzlich sein, daß sie dieses Risiko eingehen? fragte er sich neugierig und bestürzt zugleich. Dennoch hoffte er, daß er es niemals herausfinden würde.
    Dieser Wunsch sollte zumindest zur Hälfte in Erfüllung gehen.
    ***
    Magnus Friedensreich Eysenbeiß ließ seinen Blick über die Versammlung schweifen. An dem großen halbrunden Schwebetisch saßen sie ihm gegenüber, die Alphas, die den Rat bildeten. Einige Plätze waren frei.
    Der Vocoder machte seine Stimme unkenntlich, ließ sie wie die eines Roboters klingen. Schon seine Vorgängerin Sara Moon hatte es so gehalten; auch sie hatte nicht identifiziert werden wollen. Das hätte sie wie auch ihn den Kopf gekostet. Denn beide waren sie keine Ewige. Und Eysenbeiß besaß nicht einmal das Para-Potential, einen Machtkristall zu benutzen, geschweige denn, ihn mit der Kraft seines Geistes zu erschaffen, wie es von jedem Alpha verlangt wurde, der den ERHABENEN heraus forderte. Auch sein Wirtskörper war nur ein Omikron.
    Dennoch war der Machtkristall Ausweis genug. Es reichte, ihn mitzuführen, damit die anderen seine charakteristischen Impulse wahrnehmen konnten.
    »Einige von Ihnen werden mich wahrscheinlich vermißt haben«, begann er. »Anderen wird es gar nicht aufgefallen sein, daß ich einige Monate lang auf Gaia war, weil sie zu sehr mit ihren eigenen Ränkespielen und Intrigen beschäftigt sind, statt sich um das Wohl der Dynastie zu bemühen. Gaia… der blaue Planet, der uns allen so am Herzen liegt, weil er wie ein Dhyarra-Kristall funkelt, wenn man sich ihm vom Weltraum aus nähert. Nicht umsonst hat vor Jahrtausenden einer meiner Vorgänger, der mächtige Zeus, Gaia zu seinem Regierungssitz gemacht…«
    »Um dann die DYNASTIE DER EWIGEN zu verraten und sich in die Straße der Götter abzusetzen!« kam ein Zwischenruf.
    Eysenbeiß streckte den Arm aus und deutete auf den Zwischenrufer. »Sie sind erst dran, wenn ich fertig bin… mit einigen von Ihnen fertig bin!« fuhr er auf. »Auf Gaia bin ich auf eine außerordentlich interessante Sache gestoßen. Wo gerade das Stichwort ›Verrat‹ fiel…«
    Er unterbrach sich.
    Etwas hätte jetzt passieren sollen, das fühlte er genau. Etwas, das ihm einen Schauer über den Rücken jagte und dann, so schnell, wie es aufgetaucht war, wieder verschwand.
    Eysenbeiß schüttelte das Gefühl ab und wandte sich an seine Zuhörer.
    »Wo gerade das Stichwort

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