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0661 - Der Gegenschlag

0661 - Der Gegenschlag

Titel: 0661 - Der Gegenschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Château Montagne vom Erdboden getilgt wurde. Anzusehen war ihm sein diabolisches Vergnügen nicht, weil ein Helm seinen Kopf vollständig umschloß; ein Visorband übertrug ein plastisches Abbild seiner Umgebung ins Innere des Helmes, und ein Vocoder veränderte seine Stimme so, daß niemand feststellen konnte, wie sie wirklich klang.
    Der ERHABENE genoß seinen Triumph.
    Die Zentrale des Sternenschiffs war eine gewaltige Halle. Es gab Schaltpulte, und es gab Computerterminals. Daran saßen wenige Ewige und zahlreiche Cyborgs. Organische Roboter. Biologisch gezüchtete Körper, von Computerchips gesteuert und von Dhyarra-Kristallen mit Energie versorgt. Eysenbeiß saß in seinem Kommandositz auf einem Podium hinter und über den anderen Schalteinheiten. Die große, holografische Projektion, die sich um die gesamte Zentrale zog, zeigte ihm das Geschehen unterhalb des Sternenschiffs auf der Erde.
    Eysenbeiß hatte einen Bildausschnitt maximal zoomen lassen. Jenen Ausschnitt, der ihm seinen alten Feind Zamorra zeigte. Zamorra, der gerade dabei war, eine Dämonin zu töten. Eysenbeiß erinnerte sich nur schwach an sie. War sie nicht Stygia, die derzeitige Fürstin der Finsternis?
    Er weinte ihr nicht nach.
    Sie war doch nur eine Dämonin.
    Und Zamorra überlebte ihren Tod nur noch ein paar Sekunden.
    Dann zerstrahlten die Blasterkanonen des Sternenschiffs ihn und das Château. Brannten das Bauwerk regelrecht aus dem Berg heraus. Immer tiefer fraßen sich die Strahlen ins Gestein. Verflüssigten es, ließen die Lava den Hang hinabrinnen, über die Zombie-Armeen und das Zeltlager der Flüchtlinge, alles unter sich begrabend.
    »Endlich«, flüsterte Eysenbeiß. »Endlich… denn ›Mein ist die Rache, spricht der ERHABENE‹! «
    Und dann zündete die Supernova.
    Ein unerträglich greller Blitz füllte die Holografie insgesamt aus. Selbst der Visor konnte nicht schnell genug abblenden. Eysenbeiß schloß die Augen, aber es war bereits zu spät.
    Augenblicke später kam die Druckwelle.
    Das Sternenschiff, so groß wie ein kleiner Mond, wurde herumgeschleudert. Eine gigantische Masse hielt dem Explosionsdruck einer künstlichen Mini-Sonne nicht stand!
    Die Piloten waren geblendet. Waren nicht in der Lage, die titanische, schwerfällige Konstruktion abzufangen. Das Sternenschiff driftete ab, trudelte, verlor jäh an Höhe.
    Vibrationsalarm durchdrang das ganze Gebilde.
    Der ERHABENE reagierte instinktiv.
    Seine Faust zerschmetterte einen Plastikschutz. Traf den Notschalter darunter.
    Innerhalb von Sekunden baute sich das Energiefeld eines Materiesenders um ihn herum auf.
    Er verschwand aus der Kommandozentrale.
    Der Materiesender entstofflichte ihn und sendete ihn zu einem vorher eingestellten Ziel.
    Dort tauchte er wieder auf, wurde körperlich stabil.
    Cyborgs fuhren herum, registrierten seine Anwesenheit. Ihre Programmgehirne identifizierten ihn im gleichen Moment als zugangsberechtigt.
    Bei Sigma Li Var, der einzigen Ewigen in diesem Leitstand, dauerte es ein wenig länger, bis sie begriff. Aber dann erkannte sie die Aura des Machtkristalls in der Gürtelschließe des Neuankömmlings, der per Materie-Transmitter hierher gesandt worden war.
    »Ich heiße Euch in der Mondbasis willkommen, ERHABENER!« stieß sie hervor.
    Eysenbeiß konnte wieder sehen. Die Blendung ließ nach.
    Er ging nicht auf den Gruß ein. »Bildübertragung Region Frankreich, südliches Loire-Tal!« verlangte er.
    Es dauerte nur wenige Herzschläge, bis er in der Zentrale der Mondbasis ein perfektes Bild sah. Es wurde von Kampfraumschiffen, die in der Nähe des Sternenschiffs operierten, zur Station auf der Rückseite des Erdmondes übertragen.
    Es war ein Schock für den ERHABENEN.
    Er begriff, daß er es gerade noch einmal geschafft hatte, davonzukommen.
    Wieder einmal… wie schon so oft…
    Dem Tod um Haaresbreite entronnen.
    Das Sternenschiff war außer Kontrolle geraten. Die Piloten hatten es nicht mehr im Griff. Die Tronik reagierte nicht schnell genug - immer noch langsam, obgleich irdische Computertechnik installiert war Aber um die Triebwerke zu koordinieren, die den Sturz des abdriftenden, trudelnden Kolosses hätten abfangen sollen, reichte es offenbar nicht.
    Software-Fehler, durchfuhr es den ERHABENEN.
    »Was geschieht dort?« fragte Li Var entsetzt. »ERHABENER, was geschieht mit dem Sternenschiff?«
    Er verzichtete auf eine Antwort. Sie sah es doch, ebenso wie er.
    Das Loire-Tal brannte!
    Von der kleinen Supernova, die mit ihrem

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