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0662 - Wächter der Knochengruft

0662 - Wächter der Knochengruft

Titel: 0662 - Wächter der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zauberschwert gab. Mochte sie umkommen, aber nicht kampflos.
    Vernichte und töte, was du vernichten und töten kannst, befahl er ihr auf einer höheren magischen Ebene, von der er selbst noch vor einigen Jahren nicht einmal geahnt hatte, daß es sie gab. Aber er hatte hinzugelernt, sein Wissen und seine Fähigkeiten erweitert. So sehr, daß er Ssacah nicht mehr brauchte, um selbst zu herrschen. Im Gegenteil, der Dämon war ihm irgendwann nur noch im Wege gewesen.
    Daß Zamorra Ssacah erschossen hatte, war gut. Es paßte erstklassig in Bishops Pläne. So mußte er selbst nicht aktiv werden und damit nicht bei der Schwarzen Familie mehr oder weniger in Ungnade fallen…
    Er ließ seinen Geist weiter ausgreifen. Von Interesse war, was sich in der Knochengruft abspielte. Die zum Leben erwachte Skulptur hatte das Schwert ergriffen und focht damit wider den Wächter.
    Wo waren die Diener, die das Schwert holen sollten? Für die die Drachenschlange den Wächter ablenkte?
    Er konnte sie nicht exakt erfassen; sie befanden sich in Panik.
    Etwas war falsch…
    Aber irgendwie brachte er es nicht fertig, sich ein vollständiges Bild vom Geschehen zu machen.
    »Ich werde doch wohl nicht schon wieder mal selbst eingreifen müssen?« brummte er unwirsch. »Es kann doch für ein paar Diebe nicht so schwer sein, ein verdammtes Schwert zu klauen!«
    Oder etwa doch?
    ***
    Su und Esteban hatten den Ausgang erreicht. Esteban mühte sich ab, den Mechanismus zu finden, durch den der Zugang geöffnet wurde. Ihn hinter sich zu schließen, als sie hier eindrangen, war recht einfach gewesen. Ihn jetzt wieder zu öffnen, stellte sich als problematisch heraus. Esteban hatte sich nicht gemerkt, wo der Hebel war, der alles in Bewegung setzte, und mußte erst wieder danach suchen.
    Der Plan, den sie mitgenommen hatten, gab ihnen in diesem Fall keine Auskunft. Zudem war er in dem diffusen, schattenlosen Licht nur schwer zu lesen.
    Su wurde von Minute zu Minute ungeduldiger. Sie stellte sich vor, was wäre, wenn der Alligator noch hinter ihnen her wäre oder wenn eine Bedrohung aus der Tiefe dieser Anlage nach ihnen griff - wie man es in zahlreichen Abenteuerfilmen immer wieder erlebte.
    »Werrde nicht nerrvös!« knurrte Esteban. »Ich mache jede Türr auf, du weißt!«
    »Ja… die von diesem Magier hast du doch auch nicht aufgekriegt, die mußte ich mit meinem Spezialbesteck öffnen… Laß mich mal ran.«
    »Wofürr bin ich 'ierr, wenn du alles machst selberr?« fauchte Esteban beleidigt. »Fingerr weg, ich 'abe es jetzt!«
    In der Tat bewegte sich über ihnen etwas. Große Steinplatten, auf denen sich Erdreich und Pflanzen befanden, um nach außen für eine perfekte Tarnung zu sorgen, schwenkten beiseite. Strahlend blauer Himmel blendete die beiden Menschen, deren Augen sich auf diese grelle Tageshelligkeit erst einstellen mußten.
    »Wir können nicht von hier weg«, sagte Su.
    »Warrum?«
    »Wir haben einen Auftrag. Wir müssen ihn erfüllen. Sonst ergeht es uns wie Clark.«
    »Du willst wiederr rrunter?« Seit er den offenen Himmel sah, packte auch ihn wieder der Drang, zu holen, was geholt werden mußte. Und doch war da ein innerer Widerstand, den er bekämpfen mußte. Zu viel hatte die Aktion sie alle schon gekostet. Herby von Su erschossen, ein Auto zerstört, Clark ermordet… alles Dinge, die Aufmerksamkeit erregten. Sie würden es künftig schwerer haben und womöglich das Revier wechseln müssen. Fort aus dieser Gegend, aus dem sonnig-warmen Rentnerparadies Florida und in eine andere, kühlere Gegend, in welcher nicht nach ihnen gefahndet wurde.
    Esteban lauschte.
    »Stimmen«, sagte er. »Jemand kommt!«
    Unwillkürlich hob Su ihre beiden Pistolen.
    ***
    Zamorra hatte den Mitsubishi neben dem Mercedes G gestoppt. Monica und ihre Begleiter waren jetzt mit den Propellerbooten bis hier herangekommen, weil diese Gefährte mit ihren flachen Böden auch über Land gleiten konnten.
    Zamorra konnte fühlen, wie der Boden unter seinen Füßen kaum merklich wippte. Er war zwar fest und trug auch das Gewicht der beiden Autos - zumindest für ein paar Stunden; ob sie nicht mit der Zeit doch einsanken, darauf wollte er nicht wetten -, aber insgesamt war dieses Sumpfgebiet doch nicht gerade eine der sichersten Angelegenheiten. Wer hier baute, mußte verrückt sein. Ein Bauwerk mußte besonders abgestützt und gesichert werden, um nicht im Laufe der Zeit zu versinken. Zamorra konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie das langfristig

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