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0663 - Die Höllen-Lady

0663 - Die Höllen-Lady

Titel: 0663 - Die Höllen-Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Magie! Etwas, wie es Fooly sicher niemals zustandebekommen würde!
    Da wußte Zamorra, mit wem er es zu tun hatte.
    Mit einem Wesen aus dem Drachenland.
    Vielleicht mit einem Mutanten, denn von Fooly wußte er, daß die Drachen nicht bösartig waren. Dies war vielleicht ein Außenseiter, eine Entartung. Hingewandt zur dunklen Seite der Macht.
    Möglicherweise sogar auf ewig aus dem Drachenland verbannt.
    Aber nun war es vorbei.
    Dieses Wesen starb, diese Präsenz, die Fooly gespürt und gefürchtet hatte.
    Dieses Wesen, auf welches Merlins Stern nicht ansprach.
    Aber da war noch ein anderes Wesen, auf das das Amulett ebenfalls nicht reagierte.
    Es riß Zamorra mit sich, noch während die andere Wesenheit unter Nicoles Blasterschüssen verstarb.
    Es war…
    Astardis!
    ***
    Nicole fluchte wie ein alter Hafenarbeiter in Marseille. Ted Ewigk winkte ab. »Kannst du dich nicht etwas menschlicher ausdrücken?« stöhnte er und erhob sich. »Du lieber Himmel, hat der Mann einen Schlag…«
    »Stell dir lieber vor, es sei ein Dämon«, sagte Nicole.
    Sie trat zu den sterblichen Überresten des Wesens, das sie erschossen hatte. Es besaß längst keine menschliche Gestalt mehr, sondern zeigte sich als eine Art Saurier. Oder Drache? Es zerfiel rapide, und selbst im Tode strahlte es noch Bösartigkeit aus. Nicole war jetzt sicher, daß es die Präsenz war, die Fooly gespürt hatte.
    Eine Kreatur, die ihm ähnlich war - nur viel stärker, und voller negativer Energie.
    Kein Wunder, daß Fooly sich seiner nicht hatte erwehren können…
    »Wo ist der Bursche abgeblieben?« fragte Ted.
    »Charles? - Der Dämon? Er ist mit Zamorra verschwunden, während du deine Knöchelchen sortieren mußtest.«
    »Mit Zamorra«, echote Ted müde. »Nicht gut. Gar nicht gut. Wohin?«
    »Bin ich Hellseher?« fragte Nicole giftig zurück.
    »Vielleicht kannst du das Amulett…«
    Sie wehrte ab. »Den Teufel werd’ ich tun, das Amulett zu rufen. Gerade jetzt wird er es brauchen, und selbst wenn es jetzt zu mir käme, wäre das noch längst kein Wegweiser.«
    Ted nickte. »Hast recht, nur ob er es braucht, ist eine andere Frage. Es hat ihn zumindest nicht vor dem Entführtwerden geschützt.«
    »Vielleicht wollte er sich entführen lassen«, vermutete Nicole. »Um herauszufinden, womit wir es zu tun haben.«
    »Willst du darauf warten?« fragte der Geisterreporter.
    »Nein.«
    »Dann wollen wir mal sehen, ob wir nicht eine Möglichkeit finden, mit Dhyarra-Magie hinterher zu gehen«, schlug Ted vor.
    Beide ahnten nicht, daß Zamorra das Amulett gar nicht bei sich hatte - daß es nur wenige Meter entfernt von ihnen im Gras lag… denn keiner von ihnen hatte gesehen, wie das Echsenwesen, das Gaston Sassons Gestalt besessen hatte, ihm das Amulett mit einem kräftigen Hieb davonfetzte…
    ***
    »Astardis!« stieß Zamorra hervor.
    Vor ihm veränderte sein Gegner wieder die Gestalt. Wurde von Charles, dem Schmied, zu Charlotte, zu einem höllischen Monstrum, dann zu einem schwarzhaarigen Mädchen, wieder zu einem Ungeheuer - und dann gewann die Schwarzhaarige die Oberhand.
    »Das bist nicht du«, sagte Zamorra. »Das ist nicht deine wirkliche Gestalt.«
    »Du wirst sie nie sehen«, sagte Astardis.
    »Weil du denkst, du könntest mich jetzt töten?«
    Der Dämon in Gestalt der Schwarzhaarigen lachte auf.
    »Wie primitiv. Nein, nein, mein Freund… niemand kennt mich, niemand findet mich. Das solltest du doch wissen. Was andere von mir sehen, ist stets nur ein Scheinkörper.«
    Zamorra nickte.
    Er hatte seine Erfahrungen damit gemacht.
    Ein Scheinkörper des Erzdämons hatte es sogar einmal fertiggebracht, die M-Abwehr zu durchdringen. Nicht die von Château Montagne, aber immerhin von Tendyke’s Home. Und die war nicht schlechter in ihrer Wirkung. Dabei konnte normalerweise kein Dämon und kein dämonisierter Mensch diese weißmagische Abschirmung durchdringen. Astardis hatte es zumindest einmal geschafft.
    Zamorra erinnerte sich, was er über diesen Dämon wußte.
    Er war einer der ganz Uralten, einer der ganz wenigen, von denen es nicht einmal Überlieferungen gab. Vielleicht war er so alt wie LUZIFER selbst.
    Und er war feige.
    Er lebte in einem Versteck in den Tiefen der Hölle. Niemals verließ er diesen Unterschlupf. Er wurde zwar hin und wieder aktiv, aber jedesmal sandte er lediglich einen Doppelkörper aus. Wenn der verletzt oder getötet wurde, schadete es dem Dämon nicht. Er blieb in seinem Versteck unversehrt.
    Dieser Doppelkörper konnte jede

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