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0664 - Satan in Weiß

0664 - Satan in Weiß

Titel: 0664 - Satan in Weiß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schädel wie Asche.
    Vielleicht war die Haut deshalb so dunkel, braungrau, durchzogen von Falten, die an Bruchstellen an altes Leder erinnerten.
    Eine lange Nase, ein breiter Mund, Augen, die möglicherweise einen leichten Rotschimmer in den Pupillen besaßen, und ein breiter Mund unter der Nase, dessen Lippen fest geschlossen waren.
    Den rechten Arm bewegte der Mann und ließ ihn unter den Schreibtisch gleiten.
    Harry Stahl gefiel die Bewegung nicht. Er zog seine Silberkugel-Beretta hervor.
    »Noch nicht«, hauchte Suko. »Warte ab, was Drake noch vorhat. Es ist ein Spiel, und wir machen mit.«
    »Aber nicht mehr als Statisten.«
    Die Hand des Mannes erschien wieder. Diesmal nicht mehr leer. Als Drake sie wieder auf den Schreibtisch legte, stach etwas Langes, Helles und Dunkles aus der Faust hervor, dessen Spitzen golden schimmerte.
    Es war eine Spritze, und sie war gefüllt mit Blut!
    Dr. Drake ließ ein leises Lachen hören, bevor er den Arm anwinkelte und den Ellbogen auf die Tischplatte stemmte. Er bewegte die Finger der rechten Hand und sorgte dafür, dass die Spritze zwischen Zeige- und Mittelfinger geriet.
    Nun war er zufrieden, nickte sich selbst zu - und öffnete seinen breiten Mund.
    Harry Stahl und Suko sahen es zugleich.
    Aus dem Oberkiefer wuchsen zwei lange Vampirzähne hervor!
    ***
    Darauf hatten sie gewartet, darauf hatten sie gehofft und endlich die Bestätigung bekommen.
    Dr. Sheldon Drake war ein Vampir!
    Er sagte nichts, er blieb in der Haltung und kam den Betrachtern vor wie ein Standbild aus einem Film, das jemand außen in den Schaukasten des Kinos gehängt hatte.
    Harry Stahl konnte nicht anders, er musste einfach lachen und schüttelte den Kopf. »Das ist… das habe ich mir gedacht. Das ist doch der reine Wahnsinn…«
    »Ich sagte dir doch, dass du einem Vampir begegnen würdest. Jetzt steht er vor dir.«
    »Verflucht noch mal, ich…«
    »Sei ruhig, Harry, auch wenn es schwer ist. Reiß dich zusammen, wir werden es packen.«
    »Ja klar, ich…« Er wischte über seine Stirn, weil sie schweißnass geworden war.
    In diesem Augenblick drehte der Vampir seinen übergroß erscheinenden Schädel. Er hatte bisher auf die aufgezogene Spritze geschaut, nun richtete er seinen Blick auf die beiden Besucher und ließ den Arm mit der Spritze langsam sinken.
    »Wisst ihr Bescheid?«
    »Wir ahnen etwas«, sagte Suko.
    »Ich gehöre zu den Wesen der Nacht. Ich bin ein Blutsauger, denn ich habe beschlossen, meinen Aufenthaltsort zu wechseln. Ich will das Land überschwemmen. Ich habe einen Auftrag bekommen, und ich werde die Vampire sammeln und mit ihnen weiterziehen, aber ich gehe auch nach einer neuen Methode vor. Niemand soll erfahren, wie sie zu Vampiren wurden. Keiner wird die üblichen Biss-Stellen an den Hälsen der Wesen entdecken, höchstens die Einstiche meiner Vampirspritze an den Innenseiten der Arme, die für den normalen Betrachter auf den einen oder anderen Fixer hindeuten. Dieses Blut ist etwas ganz Besonderes. Es besteht aus der Grundlage eines uralten Lebensssaftes, der mit dem echten Dracula in Verbindung gebracht wurde.«
    »Glauben Sie das?« fragte Suko..
    »Ich weiß es.«
    »Darüber denke ich anders. Das Blut des alten Vampirs ist zwar vorhanden, doch es wurde eingepackt und kirstallisiert, damit es den berühmten Blutstein bilden konnte. Der wiederum befindet sich im Besitz eines anderen.«
    »Das stimmt. Aber Will Mallmann hat mir etwas davon überlassen. Siehst du nun klar, Suko?«
    Das hatte Suko nicht gedacht. Er war auch nicht zu überrascht worden, denn irgendwo musste es eine Verbindung zwischen Dr. Drake und Dracula II geben.
    »Willst du mehr wissen?«
    »Ich habe Zeit.«
    »Gut, Chinese, ich auch. Ich nehme also das Blut und spritze es den Menschen ein. Sie werden süchtig danach, denn ihr Blut verändert sich dadurch. Nach der dritten Spritze tritt dann die endgültige Verwandlung ein, dann werden sie zu Vampiren, die sich nicht anders verhalten als ihre Vorfahren auch. Tagsüber werden sie sich in dunklen Höhlen, Räumen oder Särgen versteckt halten. In der Nacht aber kommen sie frei. Das ist ihre Zeit, dann gehen sie auf Beutefang. Nach der dritten Spritze wachsen ihnen die Vampirzähne, das kann ich euch versprechen.«
    »Und die, die hier dahinvegetieren, warten auf die dritte Spritze?«
    »Ja.«
    »Wann wirst du sie ihnen geben?«
    »Heute noch, wenn die Dunkelheit sich über das Land gelegt hat. Keiner kann entkommen. Danach schicke ich sie als den zweiten

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