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0666 - Im Bann des Sonnendreiecks

Titel: 0666 - Im Bann des Sonnendreiecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ich. Ich bin nicht sicher, ich will auch keineswegs Panik verbreiten, aber wir sollten diese Mission nicht für einen harmlosen Spaziergang halten. Ich fühle direkt, daß dort etwas auf uns wartet."
    „Optimist!" murmelte irgend jemand im Schiff. Man hörte es deutlich aus den Lautsprechern. Automatisch steuerte der Bordrechner das Raumschiff weiter. Das Zentrum der Galaxis war der einzige Ort, 40 830 Lichtjahre von Terra entfernt, wo man sehen konnte, wie sich die Sonnen verschoben - in unterlichtschneller Fahrt. Es war derselbe Effekt, als schwämme das Schiff durch die Tiefsee, und Schwarme vielfarbiger Fische zögen vorbei.
    Jede Sekunde brachte das Explorerschiff näher an das Ziel heran. Schon jetzt sah man deutlich die drei roten, riesigen Sterne, um vieles größer als die irdische Sonne. Sie bildete die Eckpunkte eines gleichschenkligen Dreiecks.
    Mopron kannte sämtliche Unterlagen.
    Er wußte, daß die Lemurer es fertiggebracht hatten, selbst aus zwei Sonnen einen Transmitter herzustellen, vorausgesetzt, sie konnten die Sterne in eine bestimmte Position bugsieren. Hier aber hatten die Vorfahren der Menschen nicht viel Arbeit gehabt - so lautete die Auswertung der jüngst aufgefundenen Daten -, denn die drei Sonnen standen ohnehin in sehr günstigen Winkeln zueinander. Dies war in der Dichte der Sterne im galaktischen Zentrum keine aufsehenerregende Sache. Viel aufregender war es, daß es sich um drei rote Sterne handelte. Auch hier war der Transmitter hergestellt worden, indem man eine Sonne an die richtige Position verschob.
    „Die Lemurer müssen eine Menge geleistet haben", brummte der Erste Offizier und deutete auf die drei Lichtpunkte im Mittelpunkt des Ortungsschirms. „Die Schnittlinien zwischen den Sonnen ist ja ein hyperphysikalischer Effekt. Es muß eine Menge Rechenarbeit geleistet worden sein."
    „Vergessen Sie nicht", dämpfte Lerg den Optimismus, „daß unsere Vorfahren zwar unerreichbare Leistungen vollbracht haben, daß die Haluter ihnen aber mit Sicherheit dicht auf den Fersen waren. Vielleicht haben die Lemurer hier schlampig gearbeitet. Ich rechne jedenfalls mit einigen Überraschungen."
    Nach einem Knacken der Lautsprecher schaltete sich auch der Kommandant des nachfolgenden Schiffes in die Diskussion ein.
    Fascho Lohompy, der dunkelhäutige Terraner. betrachtete seine Gesprächspartner mit großen, ernsten Augen vom Bildschirm herunter.
    „Merkwürdig", sagte er. „Auch ich habe seit einiger Zeit das Gefühl, als würde die Mission anders enden als vorhergesehen."
    „Wenn niemand von uns einen Fehler macht!" meinte Lerg mit einer Stimme, die plötzlich deutliche Autorität ausstrahlte, „dann bestimmen wir den Ausgang unseres Experimentes."
    Niemand von ihnen rechnete damit, angegriffen oder in eine ernsthafte Auseinandersetzung verwickelt zu werden. Zwar waren die Schutzschirme eingeschaltet, zwar besaß das Schiff auch einige schwere Transformkanonen, aber die Anzahl der kriegerischen Aktivitäten innerhalb der Explorerflotte war denkbar gering. Die zahlreichen Labors und die vielen Hilfsmittel dieses Wissenschaftler-Schiffes beanspruchten eine Menge Platz.
    Trotzdem waren sowohl die Beiboote als auch das Schiff selbst durchaus in der Lage, sich entsprechend zu verteidigen.
    Der Flug wurde mehr und mehr zu einem Gleiten in einem Korridor voller Sonnen, in einem gewundenen Schlauch, dessen Wände von strahlenden Wasserstoffnebeln, leuchtenden Filamenten und unzählbaren Sonnen erfüllt waren. Das letzte Drittel dieser Reise war das schwierigste gewesen. Jetzt, da beide Schiffe langsam dahinglitten und den Sonnen leicht ausweichen konnten, entspannten sich die Männer wieder, die etwas mit der Steuerung und der Ortung zu tun hatten.
    Wieder meldete sich Carissa aus der Ortungsabteilung.
    „Lerg! Wir haben jetzt die Bestätigung. Genau, wie es in den lemurischen Daten stand! Drei Rote Riesen. Annähernd gleichgroß, fast deckungsgleiche astrophysikalische Daten."
    „Schalte alles bitte auf die Zentralschirme!" ordnete Lerg an.
    „Und über eine zusätzliche Leitung hinüber in die EX-1819!"
    „Danke, Chef!" brummte der Afrikaner.
    „Ich bitte um die genauen Daten der drei Sterne!" sagte Lerg Mopron. „Rote Riesen sind verhältnismäßig selten, selbst hier im galaktischen Zentrum. Sehen wir also, was die Lemurer dort vorn gebastelt hatten."
    Rund zweitausend Lichtminuten waren etwa dreiunddreißig Stunden. Sie hatten genügend Zeit. Von der Entdeckung dieser Sonnen oder

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