0668 - Operation Sonnenbaby
sollte.
4.
Bericht Mato Kelaua Ich hatte Snug Rubin unauffällig beobachtet, während Oberst Maurice sich mit Rorvic und a Hainu in unserer Abteilung aufhielt.
Für mich stand es fest, daß der von Maurice angegebene Grund des Besuches nur ein Vorwand war, um Rubin unauffällig überprüfen zu können.
Zu meiner Verwunderung war Rubin jedoch keinesfalls nervös geworden. Er mußte schon sehr abgebrüht sein, denn er konnte sich doch denken, daß der fähige Mutant Rorvic seinen Gedankeninhalt überprüfte.
Leider hatte Maurice mit seinen beiden Begleitern die Abteilung wieder verlassen, ohne Snug Rubin zu verhaften. Ich konnte mir das nicht erklären.
Oder sollte Rubin ein feindlicher Agent sein, dessen Gehirn gegen parapsychische Bearbeitung immunisiert worden war?
Ich überlegte, ob ich Gorda über meinen Verdacht informieren sollte, verwarf diesen Gedanken aber wieder. Noch hatte Gorda Nelson sich nicht eindeutig für mich entschieden. Wenn es Rubin gelingen sollte, sie vorübergehend zu verwirren, bestand die Gefahr, daß sie ihm von meinem Verdacht erzählte. Dann wäre er gewarnt gewesen.
Ich beschloß, mich ganz normal zu verhalten, auch gegenüber Rubin, und ihn heimlich zu beobachten. Einmal mußte er den entscheidenden Fehler begehen, und ich wollte derjenige sein, der ihn entlarvte.
Wir arbeiteten bis weit nach Dienstschluß gemeinsam an der Suche nach eventuellen weiteren Manipulationen, überprüften alle Daten immer und immer wieder und erarbeiteten die Korrekturen.
Dennoch hatten wir bis Mitternacht erst ein Drittel aller Rechnerenddaten durchgeprüft. Ich entschied, daß es Zeit wurde, schlafen zu gehen.
Rubin gähnte.
„Ja, das denke ich auch", meinte er und verdrehte die Augen nach Gorda. Wahrscheinlich hoffte er auf einen Blick, der ihn noch zu einem Plausch zu ihr einlud. Aber er hoffte vergebens.
Während er die Rechner blockierte, flüsterte ich Gorda zu: „Möchten Sie noch für einen Kognak zu mir kommen?"
Gorda Nelson lächelte.
„Heute nicht, Mato", antwortete sie leise. „Erstens bin ich müde, und zweitens möchte ich nicht, daß man über uns redet.
Vielleicht ein andermal."
Ich hätte gern versucht, sie doch noch zu überreden, doch da tauchte Rubin schon wieder auf. Er hatte sich diesmal beeilt.
Wahrscheinlich, weil er nicht wollte, daß ich mich mit dem Gedanken, daß Gorda nicht absolut abgelehnt, sondern mir für später ein Zusammensein in Aussicht gestellt hatte.
Nachdem ich die Abteilung mit dem Impulskodegeber verschlossen hatte, gingen wir in drei verschiedenen Richtungen davon.
Auf dem Weg zu meiner Unterkunft machte sich die Müdigkeit stärker bemerkbar. Vielleicht war es noch besser, daß Gorda meiner Einladung nicht gefolgt war. So konnte ich wenigstens sofort schlafen gehen.
Das dachte ich, bis ich die Vorhalle des Apartmentsektors betrat, in dem ich wohnte, und den Marsianer a Hainu erblickte, der sich in einem Sessel breitgemacht hatte.
Captain a Hainu erhob sich, als er mich sah, lächelte und sagte: „Ich bitte um Verzeihung, daß ich Sie noch zu dieser späten Stunde störe, Professor Kelaua. Aber ich möchte Sie bitten, mir einige Minuten Ihrer kostbaren Freizeit zu opfern."
Eine derart höflich vorgetragene Bitte konnte ich nicht abschlagen, auch deshalb nicht, weil ich annahm, daß Tatcher a Hainu sich mit mir über Snug Rubin unterhalten wollte.
Möglicherweise hatte sein Partner Rorvic doch etwas an Rubin bemerkt, was meinen Verdacht erhärtete.
„Das ist doch selbstverständlich, Captain", erwiderte ich. „Bitte, kommen Sie mit in meine Unterkunft."
Wir begaben uns in den behaglich ausgestatteten Wohnraum meines Apartments und setzten uns.
„Darf ich Ihnen ein Bier anbieten?" fragte ich den Marsianer.
Tatcher a Hainu winkte ab.
„Nein, Bier enthält zuviel Wasser, Professor, und wir Marsianer der a-Klasse haben nur einen minimalen Flüssigkeitsbedarf", erklärte er. „Kommen wir gleich zur Sache. Warum verdächtigen Sie Ihren Mitarbeiter, Dr. Rubin, die Rechnerenddaten manipuliert zu haben?"
„Warum?" wiederholte ich. „Weil es logisch ist, Captain! Wenn ich nicht unterstellen will, unser Vorgesetzter, Professor Dr.
Gentriss, hätte die Daten selbst verfälscht, dann kann es nur jemand aus meiner Abteilung getan haben."
„Aber Sie haben zwei Mitarbeiter", sagte a Hainu.
„Das stimmt", mußte ich zugeben. „Aber Gorda - ich meine Dr.
Nelson - kann es nicht getan haben. Sie ist absolut loyal und
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