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0671 - Killer-Kobolde

0671 - Killer-Kobolde

Titel: 0671 - Killer-Kobolde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bestätigen.
    »Dann lassen Sie uns endlich gehen.«
    Walton Wayne hob den rechten Zeigefinger. »Sehen Sie es nicht zu locker und leicht. Mr. Sinclair. Hier kann sich Schreckliches zusammenbrauen, hier hat sich schon etwas zusammengebraut. Sie werden mit einem Phänomen konfrontiert werden, über das man kaum reden kann, weil es im Prinzip unerklärlich ist.«
    »Mit diesen Dingen beschäftige ich mich.«
    »Das hat auch Sarah gesagt.«
    »Dann sollten Sie ihr glauben.«
    »Trotzdem, Mr. Sinclair. Was ich Ihnen gleich zeigen und beweisen werde, haben Sie noch nie in Ihrem Leben gesehen. Das ist einfach unwahrscheinlich und nicht zu fassen. Es ist der absolute Wahnsinn!«
    »Den Sie jahrelang versteckt haben.«
    »Jahrzehnte, Mr. Sinclair.«
    »Und er hat überlebt.«
    »Das werden Sie gleich sehen.«
    »Darum bitte ich.« Bei diesem Menschen mußte ich wirklich Geduld haben. Von Sarah Goldwyn, der Horror-Oma, wußte ich, daß Walton Wayne zu den außergewöhnlichen Typen gehörte. Er war ein Einzelgänger, ein ehemaliger Forscher mit dem ungewöhnlichen Spezialgebiet Märchen und Sagen. Seine Kollegen hatten ihn deshalb nie richtig ernst genommen, er war als Märchenonkel abqualifiziert worden. Man hatte ihn belächelt, doch laut Sarah Goldwyn hatte der Mann sehr genaue Forschungen angestellt und herausgefunden, daß es Dinge gab, die kaum glaublich, aber existent waren, die nur in Märchen oder Sagen versteckt worden waren, um sie einer gewissen Nachwelt verschlüsselt weiterzureichen. Walton Wayne gehörte zu den Menschen, die sie entschlüsselt hatten und dabei auf interessante Dinge gestoßen war.
    »Ziehen Sie den Kopf ein, Mr. Sinclair, es wird für Sie etwas eng und niedrig.«
    Das brauchte er mir nicht zu sagen, ich ging schon längst gebückt, denn die Decken der Räume lagen ziemlich tief.
    Wir schoben uns durch einen schmalen Flur. Walton Wayne ging gebückt. Es lag allein an seinem Alter, das einen aufrechten Gang nicht mehr zuließ.
    Vor einer Tür blieb er stehen. Mir fiel auf, daß sie durch zahlreiche Riegel abgesichert war.
    Walton Wayne hatte meinen Blick bemerkt. Er strich über seine Wangen, wo grauweiße Bartstoppel wuchsen und ein kratzendes Geräusch hinterließen. »Sie wundern sich über die Schlösser und Riegel?«
    »Sehr.« Beim Sprechen verließ Atem meinen Mund. Spinnweben in der Nähe wurden von ihm berührt und fingen an zu zittern.
    »Ich mußte es einfach tun, Mr. Sinclair. Ich wollte eine gewisse Sicherheit haben.«
    »Gegen das Böse im Keller.«
    »Ja.«
    »Nutzt es denn?«
    Er hob die Schultern. »Nicht mehr.« Dann drehte er den Kopf und schaute zu dem kleinen Fenster in der Nähe. »Blicken Sie nach draußen, Mr. Sinclair. Sehen Sie den Himmel. Er ist bleigrau, aber auch hell, als hätte die Sonne Streifen gelegt. Ich sehe in ihm zwei Welten. Einmal die dunkle, die unheimliche, zum anderen die helle, die freundliche, die sonnige Welt. Und genau dort, wo sich beide Welten treffen, ist eine Linie entstanden. An ihr befinden wir uns. Wir können zurückgehen in die helle Welt, wir können aber auch die der Dunkelheit betreten. Was ist Ihnen lieber?«
    »Die dunkle.«
    Walton Wayne nickte. »Gut. Mr. Sinclair, Sie haben sich entschieden. Dann werden wir auch gehen. Aber eines müssen Sie mir noch versprechen.«
    »Fast alles.«
    Er trat dicht an mich heran. Ich roch den Staub und den Schweiß in seiner Kleidung. »Sollte ich bald nicht mehr unter den Lebenden weilen, dann versuchen Sie alles, um das Grauen wieder einzufangen. Es kann sonst tödlich werden.«
    »Versprochen!« sagte ich.
    »Gut, wir werden sehen.« Er drehte sich um und beschäftigte sich mit den Riegeln.
    Den ersten zog er zurück auch den zweiten, dann öffnete er ein Schloß, zerrte an der Klinke und öffnete die Tür, die erbärmlich knarrte und mir den Blick freigab auf eine alte, krumme Steintreppe, die hinab in einen niedrigen, muffig und feucht riechenden Keller führte, der mir den Eindruck machte, als wäre er seit Jahren von keinem Menschen mehr betreten worden. Ich sah keine Abdrücke auf den Stufen und auch keine an den Wänden. Dafür klebten die Spinnweben manchmal dicht wie Haare.
    »Ich gehe vor!« flüsterte Wayne. Mit der rechten Hand stützte er sich an der Wand ab, denn ein Geländer war nicht vorhanden.
    Ich hatte Angst um den alten Mann, denn er bewegte sich ziemlich wacklig und brauchte unbedingt die Wand als Stütze. Sein Atem klang laut, es erinnerte mich hin und wieder an das Schnaufen

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