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0671 - Killer-Kobolde

0671 - Killer-Kobolde

Titel: 0671 - Killer-Kobolde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wagens würde uns schon finden, deshalb ging ich wieder zurück in den Keller, wo Walton Wayne lag, gegen die Decke stierte und leise röchelnd atmete. Er brauchte dringend eine Transfusion, man mußte ihm die Scherben und Splitter aus der Haut ziehen, erst dann war es vielleicht möglich, ihn zu retten.
    »Ich wußte, daß die sich rächen, Sinclair, ich wußte es. Ich habe mich damals schlimm benommen. Irgendwann holen sie dich. Sie vergessen nichts, Sinclair, aber auch gar nichts…«
    »Ich werde sie kriegen.«
    Er mußte lachen. Als Krächzen drang es aus seiner Kehle. »Dann mußt du weit fahren und stets daran denken, wie es mir ergangen ist, mein Junge.«
    »Keine Sorge, das vergesse ich nicht.«
    Walton Wayne bewegte seine Augen. »Ich weiß nicht mehr, ob es Geister sind. Ich konnte sie als Geister einfangen, aber jetzt habe ich gesehen, daß sie sich veränderten. Sie besaßen Köpfe, die aussahen, als könnten sie angefaßt werden. Da stimmt etwas nicht, mein Freund, da ist etwas nicht richtig.«
    »Hast du keinen Verdacht?«
    »Nein, fahr nach Cornwall, suche den Hügel…«
    »Davon gibt es dort viele.«
    »Stimmt, Söhnchen, aber du hast Glück, denn der Hügel besitzt einen Namen. Man kennt ihn dort. Er heißt Gump. Merke ihn dir gut. Es ist der Gump. Um ihn ranken sich zahlreiche Geheimnisse, in die ich dich nicht einweisen kann. Aber du mußt mir glauben.«
    »Sicher.«
    Er wollte weiterreden, obwohl es ihm schwerfiel.. »Sarah Goldwyn muß Bescheid wissen. Sie kennt ihn auch. Sie kann dir sagen, wo du ihn findest, wende dich an sie!«
    »Werde ich machen.«
    Sein Blick war plötzlich klar. In den Augen schimmerte ein ungewöhnlicher Glanz, der mich mißtrauisch machte. »Ich aber werde sterben, Söhnchen. Ja, ich habe lange genug gelebt. Ich werde es nicht mehr packen können…«
    »Ich habe die Rettung…«
    »Nein, meine Zeit ist abgelaufen. Es sind nicht nur die Verletzungen, es ist auch das Herz, das es nicht mehr schafft. Es ist zu schwach, mein Junge, zu schwach…«
    Leider hatte er sich nicht geirrt, denn urplötzlich wich seine blasse Gesichtsfarbe. Er lief blau an.
    Aus seinem Mund drang ein schrecklicher Laut, dann sank er zusammen und war tot.
    Ich kniete mich neben ihn und kam mir vor wie eine Statue. In meinem Kopf tosten die Gedanken.
    Da vermischten sich Vorwürfe mit Plänen, ohne daß etwas Konkretes herauskam.
    Einen letzten Dienst erwies ich ihm, als ich seine Augen schloß. Danach reinigte ich meine Kleidung, indem ich die Glassplittern hervorzupfte und sie zu Boden schleuderte.
    Mit einer müde wirkenden Bewegung drehte ich mich um. Mein Nacken schmerzte, alles war verspannt. Ich ließ den Kopf sinken und ging mit müden Schritten weg.
    In der frischen Luft erwartete ich den Rettungswagen. Er kam, und ich mußte dem Arzt erklären, daß Walton Wayne gestorben war.
    »Das möchte ich mir ansehen.«
    »Bitte, Doc.«
    Ich erklärte ihm den Weg. Er ging, zwei Helfer liefen ihm nach. Der Fahrer des Wagens stieg aus und schaute mich mißtrauisch an. Ich rief einen Leichenwagen.
    Allmählich war ich wieder soweit, um klar denken zu können. Es ging mir jetzt darum, eine Spur zu finden. Der Weg würde mich nach Cornwall führen, wo der Hügel Gump lag.
    Nachdenklich schritt ich aus, den Blick gesenkt, dabei über die Spriggans nachdenkend.
    Kobolde sollten sie sein.
    Ich mußte lächeln, denn Kobolde gab es nicht. Es sei denn, dieser Hügel hatte etwas mit dem geheimnisvollen Druiden-Paradies Aibon zu tun, dem Land zwischen den Welten, ein Gebiet, wo Märchen wahr geworden waren.
    Ich kannte Aibon und dessen Probleme. Ich wußte von den Zwergen, den Elfen, den Feen und den anderen geheimnisvollen Wesen, die sich in dieser Zwischenwelt tummelten.
    Nur von den Spriggans hatte ich bisher nichts gehört.
    Eine halbe Stunde später, die anderen Kollegen waren erschienen, um ihre traurige Pflicht zu erfüllen, befand ich mich wieder auf dem Weg. Mein nächstes Ziel lag mitten in London, in einem alten Stadtteil, wo Lady Sarah. Goldwyn zusammen mit der ehemaligen Hexe Jane Collins in einem schmalen Haus wohnte.
    ***
    Wie immer servierte mir Lady Sarah ihren Tee, legte Gebäck hinzu und wartete ab.
    Ich sprach nicht viel, ich trank den Tee und schaute dabei die beiden von den Jahren her so unterschiedlichen Frauen an. Lady Sarah trug ein dunkelrotes Kleid, auf dem ihre Ketten wie erstarrte Schlangen lagen. Sie war also konservativ gekleidet. Wer sie so sah, hätte es nie für möglich

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