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0674 - Im Land der Dreemer

Titel: 0674 - Im Land der Dreemer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Opfer herangekommen war, richtete er sich ein wenig höher auf.
    Seine Augen vergrößerten sich. Ruckartig hob sich der Kopf der Schlange. Das Tier blickte den Jäger an, konnte sich aber nicht mehr bewegen, weil die Parakräfte Kannits sie lahmten.
    Der Dreemer hatte schon oft bedauert, daß die von ihm ausgestrahlten psionischen Energien nur auf die Schlangen wirkten, aber nicht auf andere Tiere oder gar auf die Aufrechten.
    Das Leben wäre um vieles leichter gewesen, wenn das der Fall gewesen wäre.
    Er fletschte die Zähne. Der Speichel lief ihm im Mund zusammen. Er glaubte schon, den Geschmack des herrlichen Fleisches auf der Zunge zu haben. Sein muskulöser Körper spannte sich zum entscheidenden Sprung, als ein kaum wahrnehmbares Geräusch ihn aufmerksam machte. Sein Kopf fuhr herum. Im gleichen Moment wurde die Schlange auf dem Stein frei. Kannit sah eine zweite Vesker auf sich zukommen. Die Partnerin!
    Sie hatte im Moos gelegen und darauf gewartet, daß er die Schlange auf dem Stein angriff.
    Mit einem mächtigen Satz rettete er sich vor den zuschnappenden Zähnen auf einen Stein. Die beiden Schlangen schnellten sich auf ihn zu. Beide konnte er nicht lähmen, und schon gar nicht, wenn sie mitten im Angriff waren.
    Er flüchtete auf einen weiteren Stein, sah sich aber auch dort nicht sicher genug und kletterte an dem weißen Stamm eines Baumes hoch. Die Vesker-Schlange folgte ihm schneller, als er steigen konnte. Voller Panik beobachtete er, wie sie ihm näher und immer näher kam. Er spähte zum benachbarten Baum hinüber, der sich in Sprungweite befand. Die andere Vesker-Schlange ringelte sich an ihm empor.
    Er saß in der Falle.
    Obwohl er wußte, daß die scharfen Zähne der Schlange ihn dort erwarteten, schnellte er sich zum anderen Baum hinüber.
    Die Vesker sprang ihn an, aber er täuschte sie. Sie möchte erwartet haben, daß er auf dem Baum bleiben würde, das aber war nicht seine Absicht. Er stieß sich sofort wieder ab und flog durch die Luft.
    Er schrie vor Angst, als er die Felsen auf sich zukommen sah, dann aber gelang es ihm mit einer verzweifelten Körperbewegung, seinen Sturz so zu beeinflussen, daß er knapp an den Steinen vorbei ins Wasser fiel.
    Der Aufschlag war so hart, daß ihm fast die Sinne schwanden.
    Doch das Triumphgefühl hielt ihn wach.
    Mühsam kämpfte er sich voran. Er sah die beiden Vesker-Schlangen, die noch immer auf dem Baum waren, und wußte, daß er noch einmal entkommen war.
    Er nahm sich vor, nicht noch einmal so leichtsinnig zu sein und sich mit solchen Gegnern einzulassen.
    Er hätte wissen müssen, daß es eine Vesker-Schlange allein nicht gab. Immer befand sich eine Partnerin in ihrer Nähe. Das war eben ihre Art, Dreemer zu jagen.
    Je weiter er sich vom Ufer entfernte, desto klarer wurde sein Geist. Er schwamm an das gegenüberliegende Ufer des Sees heran.
    Der Schrecken des überstandenen Abenteuers machte sich unangenehm bemerkbar.
    Er glitt hinter einen Stein und entleerte seinen Darm, wobei er seine Zähne entblößte. Danach eilte er rasch davon.
    Er umkreiste einen Perrak-Hügel und achtete sorgfältig darauf, daß er auf keines dieser Insekten trat. Er hatte wenig Lust, sich die empfindlichen Füße von den scharfen Beißzangen der Perraks zerbeißen zu lassen.
    Als er sich dem Fluß näherte, stockte er.
    Direkt am Wasser stand eine Aufrechte. Vermutlich fühlte sie sich allein, weil sie sich nicht scheute, ihre Bauchseite so offen zu zeigen. Sie hielt ein Gerät vor die Augen.
    Kannit begriff sofort, daß sie damit die Hügel im Fluß in Augenschein nahm. Empört schnaufte er. Vor diesen rücksichtslosen Wesen war man nirgends sicher. Sie mußten doch wissen, daß es die Dreemer beleidigte, wenn man sie ständig belauerte und dabei noch hoffte, Geheimnisse zu entdecken.
    Seine Hände wühlten sich in den Boden. In Sekundenschnelle entstand ein tiefes Loch. Kannit grub sich hinein.
    Seine sechs Beine warfen einen Gang auf, der schräg in die Tiefe führte, dann parallel zur Oberfläche verlief und schließlich wieder anstieg. Das war genau an der Stelle, an der die Aufrechte stand.
    Als Kannit spürte, wie der Boden zu bröckeln begann, nahm er noch etwas Erde weg und zog sich zurück. Schon in der nächsten Sekunde brach die dünne Kruste zusammen.
    Aufschreiend stürzte die Aufrechte in den Gang.
    Sie strampelte in panischer Angst mit den Beinen, als sie bis zum Kopf in der Röhre steckte. Aber Kannit dachte gar nicht daran, ihr etwas zu tun, obwohl er

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