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0675 - Der Geist von Château Montagne

0675 - Der Geist von Château Montagne

Titel: 0675 - Der Geist von Château Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hinunter«, berichtete sie. »Da war ein Anruf, daß Zamorra den Einsatzkoffer brauchte.«
    Nicole sah zur Garage hinüber, deren Türen offenstanden. Erst jetzt fiel ihr auf, daß ihr Cadillac nicht mehr hier war.
    »Na dann viel Vergnügen«, murmelte sie. »Das wird eine Schlepperei, den Drachen ins Haus zu bekommen… wir zwei starken Frauen und das Stück Mann hier…«, dabei deutete sie schmunzelnd auf Lafitte, der wie ein Schatten halb hinter ihr stand.
    Er räusperte sich.
    »Na, dann zeigt doch mal, was ihr könnt, Mädels«, sagte er und ging zum Wagen zurück. Mißtrauisch runzelte er die Stirn; der Kombi hing weniger tief in der Federung, als er es bei seiner Last eigentlich sollte.
    Außerdem war die Heckklappe offen und hochgeschwenkt.
    Und Fooly war spurlos verschwunden…
    ***
    Zamorra schreckte auf. Seltsame Schleier verschwanden, eine kalte Hand, die er erst jetzt spürte, ließ sein Herz los. Er schüttelte sich, versuchte in die Wirklichkeit zurückzufinden. »Spinnweben«, murmelte er. »Schmutz. Helle Umgebung.«
    »Monsieur?« hörte er William sagen.
    »William? Was tun Sie hier?«
    »Sie müssen hier raus«, drängte der Butler. »Schnell!«
    Zamorra nickte. Er hatte das Gefühl, teilweise neben sich selbst zu stehen. Er starrte den Butler an, dann das Amulett, das er in seinen Händen hielt. Wie ein Schlafwandler folgte er William nach draußen, wo die anderen Männer standen. Nur langsam fand der Parapsychologe zu sich selbst zurück.
    »Alles in Ordnung, Professor?« wollte William wissen.
    »Ich glaube schon«, murmelte Zamorra. Er schloß die Augen, versuchte sich zu konzentrieren, sah dann wieder William am.
    »Warum haben Sie mich da ’rausgeholt?«
    Der Butler räusperte sich.
    »Ich erhielt einen Anruf«, sagte er. »Im Auto.«
    »Von wem?«
    »Konnte ich nicht herausfinden«, sagte er leise. »Sind Sie wirklich wohlauf, Professor? Wissen Sie, was passiert ist?«
    »Ich denke, es war richtig, was Sie getan haben«, sagte Zamorra. »Ich war dabei, mich in einer seltsamen Art von… hm… es gibt dafür kein Wort, glaube ich. Eine Art Schleife, in der ich mich fast verloren hätte. Dieses ganze Haus ist eine Falle. Zumindest so, wie es sich momentan darstellt. Wir sollten es meiden - wir alle.«
    »Wenn es eine Falle ist, müssen wir sie unschädlich machen«, drängte Fronton.
    Zamorra nickte.
    »Es wird uns nichts anderes übrigbleiben«, sagte er. »Aber ich weiß noch nicht, wie. Und vor allem wird es nicht in dieser Nacht geschehen können.«
    »Wieso nicht?« wollte Curd wissen.
    Zamorra verdrehte die Augen. »Weil ich erst herausfinden muß, was mit mir passiert ist«, sagte er. »Ich bin kein Wunderknabe und kein Zauberer! Parapsychologie ist eine Wissenschaft. Auch Magie ist eine Wissenschaft. Fingerschnippen reicht nicht. Begriffen, mon ami?«
    »Nein«, erwiderte Curd. »Aber das macht nichts, ich bin ja nur ein ganz einfacher Normalsterblicher. Das Genie bist du, Jüngling.«
    »Dann richte dich gefälligst nach meiner Genialität, Opa«, gab Zamorra im gleichen Tonfall zurück.
    Sie grinsten sich an. Curd hob die Hand, und Zamorra schlug seine dagegen.
    »Betretet das Haus nicht mehr«, sagte Zamorra. »Haltet euch fern. William, können Sie uns alle irgendwie ›zum Teufel‹ bringen? Da steht mein Auto.«
    »Was ist mit Nicole und Pascal?« fragte Mostache. »Und mit deinem schrulligen Haustier?«
    »Werden wir sehen«, murmelte Zamorra.
    Sie fanden irgendwie alle in dem Cadillac Platz. Danach verabschiedete Zamorra sich und fuhr mit dem BMW hinter William her zum Château hinauf.
    Er hoffte, daß die Leute sich an seinen Rat hielten und dem Haus fernblieben.
    Er selbst mußte erst mal selbst begreifen, was ihm da widerfahren war. Diese trickreiche Falle, in die er gegangen war, faszinierte ihn - auf rein wissenschaftlicher Basis. Er spürte irgendwie, daß sie ihn nicht umgebracht hätte. Um so interessanter war sie.
    So interessant wie dieser Luc Avenge.
    Wer war der Mann?
    Welche Fähigkeiten besaß er? Und warum setzte er sie ausgerechnet hier auf ausgerechnet diese Weise ein?
    Als Zamorra in den Hof fuhr, sah er, daß er sich um Nicole und Pascal keine Sorgen mehr machen mußte; der Renault stand vor dem Haupteingang des Châteaus.
    Nicole und Pascal auch.
    Nur von Fooly gab es keine Spur!
    ***
    Mostache machte ›klar Schiff‹. Für heute war der Tag gelaufen. Seine Göttergattin hatte das Lokal zwar offengehalten, während er mit den anderen zum Spukhaus am

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