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0675 - Der Geist von Château Montagne

0675 - Der Geist von Château Montagne

Titel: 0675 - Der Geist von Château Montagne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Avenge erschossen worden. Vor sieben Tagen. Ein Mafia-Killer hat ihn regelrecht hingerichtet. In aller Öffentlichkeit. Vor Zeugen. Der Killer entkam und stellte sich zwei Tage später der örtlichen Polizei, legte ein Geständnis ab. Jemand munkelt, daß er dabei unter Hypnose stand. Aber die Psychologen konnten nichts dergleichen an ihm feststellen. Falls du interessiert bist, den Fall mit deinen Methoden zu untersuchen…«
    »Hm«, machte Zamorra. »Erzähl weiter. Du hast doch noch mehr auf der Pfanne!«
    Da Robin nicht über ein Bildtelefon verfügte, konnte Zamorra sein Grinsen nicht sehen, aber er erkannte es am Tonfall des Freundes.
    »Und ob. Entsinnst du dich, daß der Killer sich zwei Tage nach dem Mord den Kollegen stellte? Zur gleichen Zeit verschwand der Leichnam des mit fünf Schüssen ins Herz ermordeten Reeders Luc Avenge spurlos aus seinem Kühlfach.«
    »Dann darfst du davon ausgehen, daß er nicht tot ist«, sagte Zamorra.
    »Falls du seinen neuen Wohnsitz brauchst, frag in Feurs nach. Er hat ein verfallenes Haus in unserem Dorf gekauft.«
    »Den kaufe ich mir!« entfuhr es Robin.
    »Viel Vergnügen«, erwiderte Zamorra sarkastisch. »Schätze aber, daß ich ihn in der vergangenen Nacht recht gründlich verscheucht habe. Dieser Luc Avenge - wer auch immer er in Wirklichkeit sein mag -, hat mir wohl den Krieg erklärt und die Schlacht verloren. Zumindest die erste«, fügte er hinzu.
    »Um so mehr ein Grund, mich um ihn zu kümmern«, erklärte Robin. »Ein Toter, der herumspaziert und Häuser kauft, ist doch verdammt interessant - vor allem als Entlastungszeuge für seinen Mörder! Merde, wenn ich diesen Avenge lebend vorfinde, hilft das doch dem Mafia-Killer, freizukommen!«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Das, mein Freund«, sagte er bedauernd, »ist leider dein Problem als Polizist. Du könntest dich aus der Affäre ziehen und allenfalls deinen Kollegen in Calais einen entsprechenden Tip geben.«
    »Könnte ich, werde ich. Aber du kennst mich… wenn mich eine Sache packt, dann bleibe ich auch dran.«
    »Soll ich den Staatsanwalt anrufen, damit er dich zurückpfeift?«
    »Zamorra!« entfuhr es Robin. »Das klingt, als wäre dir gelegen daran, daß die Sache unaufgeklärt bleibt! Aber du hast mich nun schon mal hineingezogen. Das ist nun wiederum dein Problem!«
    Zamorra grinste.
    »Laß uns einen Cognac darauf trinken. Hier oder in Lyon?«
    »In Avenges Haus«, sagte Robin.
    Aber dann kam er doch nicht.
    Jemand anderer hatte ihn zurückgepfiffen.
    Die Direction Générale de la Sécurité Extérieure, der französische Auslandsgeheimdienst.
    Und von diesem Moment an sah auch Zamorra die Angelegenheit in einem anderen Licht.
    Aber das Rätsel war damit nur noch größer geworden als zuvor.
    Wer war Luc Avenge?
    ENDE
    [1] Siehe Professor Zamorra Nr. 674 »Der Wald des Teufels«
    [2] Siehe Professor Zamorra Nr. 606 »Geisterspuk und Zauberei!«
    [3] Siehe Professor Zamorra Nr. 548 »Feuerdrache«

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