0675 - Monumente der Macht
die den Machtbereich des Konzils markieren."
„Die Pyramide von Olymp landete in der Art eines Raumschiffs", sagte Anson Argyris. „Handelt es sich bei diesen Pyramiden um Raumschiffe, Roctin-Par? Wenn ja, wer fliegt sie?"
„Das sind viele Fragen auf einmal, Majestät", antwortete der Lare. „Auf die erste Frage muß ich mit ja und nein antworten. Die Pyramiden nehmen Ortsveränderungen in der Art von Raumschiffen vor, aber sie wurden nicht in erster Linie zum Zweck der Ortsveränderungen konstruiert. Sie dienen den larischen Raumschiffen als Aufladeeinrichtungen für die Polungsblöcke der SVE-Raumer.
Ich will es näher erklären, Majestät. Sie wissen, daß die SVE-Raumschiffe zum Aufbau ihrer Schiffshüllen Energien benötigen, die sie aus dem Hyperraum abzapfen. Dazu werden die Polungsblöcke verwendet, die ihre Funktion aber nur für eine bestimmte Zeit erfüllen können. Läßt ihre Leistungskraft nach, müssen die Polungsblöcke mit einer uns Laren unbekannten Energieart aufgeladen werden.
Diese Funktion erfüllen die Pyramiden."
„Interessant!" sagte Anson Argyris. „Die für larische SVE-Raumer lebensnotwenige Energieart, mit der die Polungsblöcke aufgeladen werden, ist euch also gar nicht bekannt. Das bedeutet doch, daß die militärische Macht der larischen Raumflotten von dem rechtzeitigen Erscheinen der schwarzen Pyramiden abhängt.
Damit stehen aber die Laren in einer permanenten Abhängigkeit von diesem Energielieferanten."
„Das stimmt", pflichtete Roctin-Par dem Kaiser bei.
„Wem gehören diese Pyramiden?" fragte Argyris mit plötzlicher Härte in der Stimme.
Roctin-Par wirkte seltsam hilflos, als er antwortete: „Das weiß ich nicht, Majestät. Kein Lare, mit dem ich je sprach, wußte, wem diese Pyramiden gehören, aber alle waren sicher, daß es sich um ein Konzilsvolk handelt."
„Das dritte, das bisher in der Milchstraße aufgetaucht ist", meinte Argyris nachdenklich. „Erst kamen die Laren, die Militärmacht des Konzils der Sieben Galaxien, dann erschienen die Hyptons, die Berater, und nun tauchten die Energielieferanten auf. Sie nehmen eine Schlüsselstellung innerhalb des Machtgefüges des Konzils ein. Ist Ihnen das klar?"
„Das ist mir klar", antwortete der Lare. „Jedenfalls scheint es so.
Aber die Pyramiden sollen noch eine andere, nicht weniger wichtige Aufgabe erfüllen, eine Aufgabe, die mit Psychologie und Okkultismus zu tun hat. Das ist aber auch schon alles, was ich über die zweite Aufgabe weiß.
Mir ist nicht bekannt, ob die führenden Laren und Hotrenor-Taak mehr wissen als wir Laren aus dem Stamm der Provconer."
„Wie sieht es im Innern der Pyramiden aus?" forschte der Freifahrerkaiser weiter.
Diese Frage löste bei Roctin-Par eine Reaktion aus, die Anson Argyris nicht vorhergeahnt hatte.
Der Lare sprang mit allen Anzeichen des Entsetzens von seiner Liege. Seine Augen flackerten unstet, und sein ganzer Körper bebte in hochgradiger Erregung.
Anson Argyris griff nicht ein; er beobachtete den Laren nur aufmerksam, versuchte, sein Verhalten zu analysieren.
Nach einer Weile beruhigte sich Rocftn-Par wieder.
Mit tonloser Stimme sagte er: „Kein Lare würde sich jemals in eine solche Pyramide wagen, Majestät. „Es würde bedeuten, daß er sein Gesicht verlöre.
Das hätte schreckliche Folgen. Das gleiche gilt übrigens auch für alle Hyptons."
Anson Argyris dachte nach. Die Funktionseinheit seiner positronischen und biologischen Gehirnsektionen rechnete, verglich, analysierte, wog gegeneinander ab, konstruierte Parallelen und wählte den logischen Schluß mit dem höchsten Wahrscheinlichkeitsgrad.
„Ich nehme an, Sie sind deshalb zu mir gekommen, weil Sie hoffen, ich könnte Ihnen dabei helfen, das Geheimnis der Pyramiden zu ergründen", sagte er.
Pars Augen weiteten sich ein wenig. Der Lare war verblüfft über die Schnelligkeit, mit der Anson Argyris seine Beweggründe durchschaut hatte.
Dann entsann er sich, wer dieser Freifahrerkaiser wirklich war, welches Geheimnis er hütete. Ihm, Roctin-Par, war es anvertraut worden.
„Niemand kann in eine solche Pyramide eindringen", erklärte er.
„Aber ein Roboter von ganz bestimmter Konstruktion könnte es schaffen."
„Sie wissen also, wer oder was ich bin", erwiderte Anson Argyris nachdenklich. „Aber die anderen Laren wissen es vielleicht auch schon. Es macht wohl nicht mehr viel aus."
„Wollen Sie es riskieren, Majestät?" drängt der Lare.
„Ich werde darüber nachdenken", erwiderte
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