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0678 - Zeus Anno 3460

Titel: 0678 - Zeus Anno 3460 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kuppel-Überreste gerichtet war. Alles, was im Tal noch von der Siedlung existierte, ging in Flammen auf.
    „Wir müssen uns beeilen", sagte Ras. Seine Stimme schwankte. Er war ein erfahrener und kaltblütiger Mann, aber die Vorgänge der letzten Stunden hatten ihn aus dem Gleichgewicht gebracht. „Einen Volltreffer würde das Schiff der Posbis nicht überstehen."
    „Bordwaffen klar!" antwortete Gucky gelassen. „Zum Tiefflug bereit."
    Ras blickte aus der Kanzel.
    „Vielleicht", sagte er gedehnt, „ist das unsere letzte Aktion."
    „Nein", widersprach Gucky. „Ich habe noch lange nicht vor, mit meinem Leben abzuschließen. Wir müssen immer daran denken, daß das Universum auf uns wartet, Ras. Die Menschheit erlebt im Augenblick eine ihrer schwersten Krisen - aber sie wird weiterbestehen."
    „Nicht mehr in der bisherigen Form", befürchtete der Mutant.
    „Das ist endgültig vorbei."
    „Mir genügt das Wissen, daß es irgendwo im Weltraum Menschen gibt", sagte der Ilt.
    Ras steuerte das Beiboot aus der Kreisbahn und trieb es in die obersten Schichten der Atmosphäre hinein. Die Triebwerke dröhnten, die Luft begann zu kreischen.
    „Wir bringen Zeus ein Ständchen", sagte Ras sarkastisch.
    „Spätestens jetzt weiß er, was wir vorhaben."
    Er raste mit unverminderter Geschwindigkeit in die Tiefe.
    Der Götterberg war jetzt durch die Kanzel zu sehen.
    Aus der dunklen Wolke ragte der mächtige Arm jenes Wesens, das sich selbst den Namen einer terranischen Sagengestalt gegeben hatte.
    „Er bereitet den nächsten Angriff vor!" schrie Ras. „Wir müssen ihm zuvorkommen."
    Das kleine Schiff fiel jetzt fast senkrecht auf die Oberfläche von Goshmo-Castle hinab.
    „Zieloptik?" rief Ras.
    „Fertig!" sagte der Ilt. Er war fast zu klein, um den Mechanismus der starr eingebauten Bordkanone bedienen zu können.
    Ein Energiestrahl loderte aus der Kanonenmündung. Er bohrte sich in die dunkle Wolke über Olymp und verwandelte sie in ein Gespinst unzähliger energiegeladener Verästelungen.
    Aus diesem Gebilde heraus erschien der Oberkörper eines wieder zu gewaltiger Größe angewachsenen Zeus.
    Der Koloß streckte beide Arme hoch, spreizte die Hände und verschleuderte Blitze.
    Um das Beiboot herum begann die Luft zu kochen.
    Das Kleinstraumschiff wurde wie ein welkes Blatt hin und her geschleudert. Die energetischen Entladungen drohten den Schutzschirm zu zerstören.
    „Er spielt mit uns!" rief Ras Tschubai. „Ein Volltreffer würde genügen, um uns zu vernichten."
    Gucky antwortete nicht. Er zog zwei Mikrobomben aus dem Gürtel und drückte auf den Zünder. Er hielt seine Daumen so, daß der Zünder nicht zurückspringen konnte.
    „Halt!" schrie Ras mit sich überschlagender Stimme. „Das darfst du nicht tun."
    Er richtete sich im Sessel auf, drehte sich nach hinten und wollte Gucky festhalten.
    Doch es war schon zu spät. Seine Hände griffen ins Leere.
    Gucky war bereits entmaterialisiert.
    In der Zentrale des Fragment-raumschiffs verfolgten Bull und die anderen Besatzungsmitglieder das Geschehen. Bull stöhnte unwillkürlich auf, als das Kleinstraumschiff in einem Wirbel von Blitzen verschwand und dann wieder auftauchte. An der unregelmäßigen Flugbahn des Schiffes erkannte Bull, daß der Pilot - Bull nahm an, daß es Ras Tschubai war - die Kontrolle über die Maschine verloren hatte. Das war nicht erstaunlich. Kein noch so guter Pilot hätte das Schiff unter diesen Umständen noch beherrschen können.
    Bull befürchtete schon, das Ende des Beiboots wäre gekommen, doch da stellte Zeus den Beschüß ein.
    Gleich darauf klang Tschubais ächzende Stimme aus den Lautsprechern der Normalfunkanlage: „Gucky hat soeben das Beiboot verlassen -mit zwei entschärften Mikrobomben in den Händen."
    Stille breitete sich aus. Bull fühlte sich leer und wünschte plötzlich, alles ginge in einer gewaltigen Explosion zu Ende.
    Doch dann war dieses Gefühl zu Ende. Bull drehte sich im Sitz, um den Bildschirm, der den Götterberg zeigte, besser sehen zu können.
    Doch die Explosion, auf die er wartete, erfolgte nicht.
    Im Augenblick der Materialisation wußte Gucky, daß er in weniger als einer Sekunde wieder verschwinden mußte, nachdem er die Zünder loslassen würde. Diese Zeit war so knapp, daß der Ilt nicht hoffen konnte, sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Trotzdem mußte er es versuchen.
    Doch schon die Materialisation raubte ihm alle Illusionen.
    Er hatte das Gefühl, gegen eine stählerne Wand zu prallen.

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