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0679 - Der Blutbrunnen

0679 - Der Blutbrunnen

Titel: 0679 - Der Blutbrunnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bill, als ich den Wasserhahn zudrehte.
    »Ich komme nicht mehr zurück an den Tisch, verlasse das Lokal und nehme ein Taxi.«
    »Meinst du, dich nimmt jemand mit?«
    »Im Dunkeln schon. Den Mantel kannst du in eine Mülltonne stecken. Das Blut in den Haaren fällt nicht so auf. Es ist ja dunkel. Soll der Fahrer annehmen, ich hätte Gel hineingeschmiert.«
    »Aber du bleibst dann zu Hause?«
    »Sicher.«
    »Dann werde ich…«
    »Nein, Bill, nicht du. Auch nicht die anderen. Suko ausgenommen. Es ist ein Fall, der nur mich persönlich etwas angeht.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Bist du sauer, wenn ich es dir später erzähle?«
    »Klar.« Er wollte noch etwas sagen, als sich die Tür öffnete und zwei andere Gäste den Raum betraten. Sie schauten uns kurz an und gingen weiter zu den Toiletten.
    Bevor Bill protestieren konnte, war ich schon an der Tür und dann verschwunden. Ich hörte ihn noch schimpfen, durchhuschte die Gaststätte und trat wieder hinaus in die kalte Winterluft. Bis zum Taxistand war es nicht weit. Durch Glück allerdings fand ich schon vorher einen leeren Wagen, dessen Fahrer mich mitnahm.
    Er gehörte zu der schweigenden Sorte, was mir sehr sympathisch war. Auf das Wechselgeld verzichtete ich, eilte durch die Halle und war froh, den Lift unten zu finden.
    Selten zuvor war ich so schnell aus meinen Klamotten und unter die Dusche gekommen. Ich ließ das heiße Wasser über meinen Körper laufen und sah, wie sich die rotgefärbten Rinnsale durch den Ausfluß ihren Weg suchten. Das erinnerte mich an die Duschszene in dem Film »Psycho«, die ja weltbekannt geworden war.
    Zweimal wusch ich mir die Haare. Erst dann war ich sicher, sie von dem Zeug befreit zu haben.
    Es war einfach schlimm. Wenn ich darüber nachdachte, wurde mir noch übel. Es war genau 23 Uhr, als ich die Dusche verließ. Im Schlafzimmer zog ich mir andere Kleidung an, ging dann in den Wohnraum und ließ mich in einen Sessel fallen.
    Das Erlebnis hatte mich wieder stocknüchtern werden lassen, und auch mein Gehirn arbeitete wieder normal.
    Ich dachte über die Fremde nach.
    Ja, sie war eine Fremde. Ich hatte sie zuvor noch nie gesehen. Ihr Gesicht wäre mir bekannt vorgekommen, trotz der winterlichen Kleidung, die sie auf eine gewisse Art und Weise entstellt hatte.
    Nein, diese Person kannte ich nicht.
    Suko öffnete die Wohnung mit dem Zweitschlüssel, betrat das Zimmer, nickte und setzte sich.
    »Wo ist das Blut, John?«
    »Abgewaschen.«
    Seine Lippen zuckten. »Bill hat mir nicht viel erzählt, aber was er sagte, kann ich nicht glauben.«
    Ich legte meine Hände zusammen. »Weißt du Suko, Bill hat auch nicht viel gewußt. Mir blieb keine Zeit, ihm alles zu erklären.«
    »Aber jetzt hast du sie?«
    »Natürlich.«
    Suko hörte aufmerksam zu und schüttelte mehrmals den Kopf.
    Wie ich, so konnte auch er sich auf diese ungewöhnliche Blut-Attacke keinen Reim machen.
    »Das will mir nicht in den Kopf!« murmelte er. »Da steht jemand und kippt dir einen Eimer Blut über den Schädel.«
    »Das ist nicht alles. Die Person hat mich auch mit Hector de Valois angesprochen.«
    »Und der ist tot.«
    »Aber in mir wiedergeboren. Vergiß das nicht.«
    »Soll ich daraus folgern, daß diese Frau jemand gewesen ist, die Hector de Valois gekannt hat?«
    »Wenn ich das genau wüßte, wäre mir wohler.«
    Suko legte die Stirn in Falten. Bei ihm stets ein Zeichen, daß er nachdachte. »Wie eine Untote, eine lebende Leiche ist dir die Person nicht vorgekommen – oder?«
    »Das auf keinen Fall.«
    »Und sie stammte aus Frankreich?«
    »Dem Akzent nach schon.«
    »De Valois war auch Franzose.«
    »Sehr richtig.«
    »Also kann die Spur nach Frankreich führen.« Wir warfen uns die Bälle gegenseitig zu, aber ich schwächte ab.
    »Leider ist Frankreich sehr groß. Da kann sich die Unbekannte überall versteckt halten.«
    Suko stand auf, wanderte durch das Zimmer und ließ die Hände in den Hosentaschen verschwinden. »Also muß es uns gelingen, hier eine Spur zu finden.«
    »Die Dame aufspüren.«
    Er drehte sich scharf um und schaute mich an. »Vielleicht hast du Glück, und sie kommt wieder.«
    »Kann auch sein. Mal was anderes. Wem hat Bill alles von meinem Zustand berichtet.«
    »Nur mir. Wieso?«
    »Gut, ich wollte nämlich keine Aufregung haben. Du weißt ja, wie das ist. Da wird gleich aus einer Mücke ein Elefant gemacht.«
    »Ist es nicht schon ein Elefant?«
    »Das könnte sein.« Ich hob die Schultern. »Nur möchte ich, verdammt noch mal,

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