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068 - Schreckensgondel der Schneehexe

068 - Schreckensgondel der Schneehexe

Titel: 068 - Schreckensgondel der Schneehexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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antwortete der Mann auf ihre Frage und schien mit seinen
Gedanken ganz woanders zu sein. Er zupfte die gefütterten Handschuhe ab und legte
sie achtlos auf eine Holzbank im Korridor. Christel Burger beobachtete jede
seiner Bewegungen und wurde doch überrascht, als es geschah…
    Die
Rechte des nächtlichen Besuchers sauste blitzschnell vor. Christel Burger
schrie auf, als die kalte Hand plötzlich ihr Armgelenk umklammerte und sie nach
vorn zog. »Hilfe!« Der Schrei hallte durch das stille Haus, in dem
niemand sie hörte. Und das schien der andere zu wissen. Die Angegriffene
reagierte in ihrer Angst dennoch sofort und ziemlich heftig. Ruckartig stemmte
sie sich gegen die Ziehbewegung des anderen und warf sich herum. Es raschelte
trocken, im ersten Moment begriff Christel Burger dieses Geräusch nicht und
wußte nicht, wo es herkam. Sie taumelte zurück und wurde nicht weiter auf den
Mann zugerissen. Das war die Hauptsache. Aber sie fühlte noch immer die
Umklammerung, wahrscheinlich als Nachwirkung. Die junge Frau blickte an sich
hinunter, dann kam ein markerschütternder Aufschrei über ihre Lippen, der die
Luft im Korridor erzittern ließ. Die Hand des Fremden, hing an ihrem
Armgelenk! Sie hatte sie ihm abgerissen…
     
    ●
     
    Sie
wurde totenbleich, und alles in ihr sträubte sich gegen das, was sie sah.
»N-e-i-n… das ist nicht wahr!« röchelte sie.
    Die
Hand, mußte eine Attrappe sein! Sie war braun und trocken und blutete nicht.
Christel Burger starrte den Eindringling an und wich zurück. Die Hand fehlte
tatsächlich, und an der Bruchstelle zeigte sich ebenfalls braunes, welkes
Gewebe. Wie bei einer Mumie, die durch eine unachtsame Bewegung beschädigt war.
Dieser Mensch, lebte nicht mehr. Er war so etwas wie eine Mumie! Die
Siebenundzwanzigjährige versuchte die verdörrte Hand abzuschütteln. Sie hing an
ihrem Armgelenk wie eine Klette, und es blieb Christel Burger nichts anderes
übrig, als die Finger ihrer anderen Hand unter das Anhängsel zu schieben und
die leblosen, mumifizierten Finger abzulösen. Der nächtliche Besucher, der sich
unter einem Vorwand offensichtlich Zugang zum Gasthaus verschafft hatte, kam
mit einem schnellen Schritt auf sie zu. Die verdörrte Hand fiel zu Boden und
platzte auseinander. Das dabei entstehende Geräusch hörte sich an, als würde
jemand trockenes Laub zwischen seinen Fingern zerreiben. Christel Burger
agierte noch ehe der zweite Angriff erfolgte, überwand das Grauen, das sie
erfüllte und versuchte mit der unheimlichen Situation so gut wie möglich fertig
zu werden. Sie griff kurzerhand nach der Schneeschaufel, die an der Wand neben
der Treppe stand, riß sie empor und ließ dann mit voller Wucht die
Schaufel auf den ungeschützten Kopf herabsausen. Das dabei entstehende Geräusch
erinnerte an entweichende Luft aus einem aufblasbaren Schwimmtier.
    Der
Kopf flog auseinander, war dünn wie vergilbtes Papier, leer und hohl. Das
dünne, zerrissene Gespinst wirbelte durch die Luft, und Christel Burger begann
an ihrem Verstand zu zweifeln. Das war ein Alptraum, aus dem sie nicht erwachen
konnte… Der Unheimliche, der allen physikalischen Gesetzen zum Trotz nicht
leben konnte und doch aktiv war, setzte seinen Weg fort, als sei nichts geschehen!
Für Christel Burger war dies alles zuviel. Sie sah den Kopflosen vor sich, war
einen Moment lang wie erstarrt, und diese Sekunden genügten, daß ihr
unheimlicher Widersacher mit der noch vorhandenen Hand zupacken und ihr die
Schneeschaufel entreißen konnte, ehe sie zu reagieren vermochte. Um so
schneller war diesmal der Mumifizierte. Mit ruckartiger Bewegung riß er den
langen Stiel herum, und Christel Burger bekam ihn voll gegen den Kopf. Sie
hatte das Gefühl, als hätte sie ein Pferd getreten. Sie taumelte, verlor den Halt
und konnte sich eben noch am Treppengeländer stützen und dadurch einen Sturz
verhindern. Ihr Schädel dröhnte. Sie handelte mechanisch, als sie instinktiv
beide Hände emporriß, um einen erneuten Schlag abzuwehren. Gleichzeitig
taumelte sie auf der Treppe. Dort unter dem Dach lag ihr Zimmer. Sie mußte sich
in Sicherheit bringen und vor dem Monster verbarrikadieren.
    Sie
hörte das Zischen, als die Schneeschippe durch die Luft gezogen wurde, und sie
um Haaresbreite verfehlte. Halb benommen vor Angst und Schmerz torkelte
Christel Burger nach oben. Der unheimliche Mumien-Mann heftete sich an ihre
Fersen. Die Fliehende warf keinen Blick zurück, aus Furcht, durch den Anblick
des Verfolgers erneut

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