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068 - Schreckensgondel der Schneehexe

068 - Schreckensgondel der Schneehexe

Titel: 068 - Schreckensgondel der Schneehexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erfolgte. Sie drehten sich um ihre eigene Achse, wurden
gedreht wie von einer unsichtbaren Hand, die sie zwang, den Kopf in die
angegebene Richtung zu bewegen. Die Fenster flogen auf, und der kalte Wind
wehte in die Gaststube. Der Wirt und seine Frau starrten mit weitaufgerissenen
Augen ins Freie. »Achtet auf die nächste Gondel«, wisperte es wie ein eisiger
Hauch hinter ihnen. »Ich werde euch ein Schauspiel bieten, das ihr nie im Leben
vergessen werdet.«
     
    ●
     
    Larry
Brent verlor keine Sekunde. Er war als Letzter in die Kabine gestiegen und war
der erste, der sie verlassen konnte. Er lief über den betonierten Weg ins
Freie, schnallte die Ski an und wedelte den steilen Abhang hinunter. Der begann
nur wenige Schritte vom Ausgang der Station entfernt. Während X-RAY-3 in die
Tiefe jagte, verließ hinter ihm die leere Gondel das Stationsgebäude. Nach unten
fuhr niemand mit. Die Stahlseile der Kabinenbahn spannten sich hoch über der
Piste. Zu beiden Seiten am Beginn der Strecke lagen Pensionen, Wohnhäuser und
Hotels, auf deren Terrassen es langsam ruhiger wurde. Die Sonne war hinter dem
Berg versunken, und riesige Schatten krochen über die Dächer und Terrassen und
lagen auf den Liegestühlen, die unten im Schnee standen, wo sich tagsüber die
Urlauber sonnten. Larry war auf halbem Weg zu dem angegebenen Gasthaus, als die
leere Kabine über ihn hinwegschwebte und ins Tal eilte. Von unten kam die
andere Gondel auf dem Gegenseil. Die von Lech kommende Kabine war halb besetzt.
Larry konnte sie noch nicht sehen, da er sich weiter links hielt und auf das
Gasthaus zusteuerte, das zwischen zwei mächtigen Tannen auf einer Anhöhe lag
und auf der Seite völlig von einer gewaltigen Schneewand eingenommen wurde. Die
von unten hochsteigende Kabine näherte sich nur langsam und war gerade auf der
Höhe des Gasthauses, als etwas Überraschendes und Entsetzliches geschah. Ein
häßliches, metallisches Geräusch ließ die Luft erzittern. Ein Stahlseil riß,
wirbelte wie eine überdimensionale Peitschenschnur durch die Luft und krachte
gegen die Außenwandung der Gondel, die heftig schwankte und abrupt stand. Die
Menschen im Innern der Kabine wurden durcheinandergewirbelt und flogen gegen
die Wände. Doch das war noch nicht alles. Aus einer Ecke züngelten Flammen, die
sofort beizenden Qualm erzeugten, der schwarz aufquellend, die vordere
Schmalseite einhüllte. Das alles war schon schlimm. Aber es kam noch schlimmer…
     
    ●
     
    Es
kam in der Gestalt der Skelette, die die Schneehexe mit ihren übersinnlichen
Geisteskräften aus ihrer nahen Berghöhle lautlos herbeirief. Die Knochenmänner
zeigten sich mitten im Qualm, der dunkel und schwer in den frostigen Abendhimmel
stieg. Die in der Kabine befindlichen Menschen merkten
nichts von der Annäherung der gespenstischen Gestalten.
    Beherzt
hatten zwei Männer von innen die Dachluke aufgestoßen, um aus der brennenden
Kabine zu kommen. Unten in der Station war der unerklärliche Unfall bereits
erkannt und weitergemeldet worden. Eine am Stationsgebäude installierte Kamera
überwachte die gesamte Strecke und erfaßte sofort jede Unregelmäßigkeit.
Gleichzeitig wurde der Vorfall auf ein Video-Band aufgenommen. Zuerst stieg eine
Frau aus der Dachluke der brennenden Kabine. Die Frau kroch seitwärts und
versuchte das Stahlseil zu erreichen, während hinter ihr ein Mann aus der Luke
geschoben wurde, der von der penetranten Rauchentwicklung bereits halb
ohnmächtig war. Plötzlich glitt das Skelett wie ein Geist heran. Die Frau
schrie gellend auf, als die Knochenhände sie griffen, empor rissen, und dann in
die Tiefe warfen…
     
    ●
     
    Der
ganze Haß der Schneehexe den Menschen gegenüber kam hier zum Ausdruck. Nyreens
unglaubliche Vision war Wirklichkeit geworden, schneller als erwartet. Larry
Brent jagte wie von Furien gehetzt den letzten Rest des Abhangs hinunter und
sah die Lichter über dem torbogenähnlichen Eingang, die das Wort Alpblick bildeten.
Wenn Nyreens Aussage in dem einen Fall voll zutraf, gab es auch keinen Zweifel
mehr daran, daß sie auch in einer anderen Beziehung stimmte. Flarnarda probte
den Aufstand. Sie hatte die Bedienung des Gasthauses in ihre Abhängigkeit
gezwungen. Flarnarda, ein von den Menschen enttäuschtes Wesen, eine Ruhelose in
der Geisterwelt, handelte wutentbrannt, zornig und unberechenbar. Die Kabine
aus dem Tal war zur Schreckensgondel der Schneehexe geworden, zum Spielzeug
eines Geisterwesens, das erstarkte und zu einer

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