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0680 - Strafplanet der Eroberer

Titel: 0680 - Strafplanet der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vergessen Sie, bitte, nicht, daß wir uns im Krieg befinden.
    Glauben Sie nur nicht, die Überschweren hätten Bedenken, Sie über den Haufen zu schießen."
    Da hatte er recht. Wir handelten in Notwehr, und wir befanden uns in einem erbitterten Kampf, bei dem es darum ging, zu überleben. Wenn wir hier auf Watsteyn blieben, hatten wir keine Chance. Die Überschweren würden uns so zurichten wie Akter tan Har. Der Bolither hatte - so entsetzlich das klingt - seine Persönlichkeit, seine Menschenwürde und sein Ich verloren.
    Wenn wir nicht auch so werden wollten wie er, dann mußten wir kämpfen. Oder wir mußten unsere wissenschaftlichen Fähigkeiten in den Dienst der Laren stellen. Das aber wäre gleichbedeutend mit einem Verrat an der Erde gewesen.
    Uns blieb keine Wahl. Wir mußten tun, was er verlangte.
    „Sie hätten wirklich keine Bedenken", gab Esto Conschex zu.
    „Ich gestehe jedoch, daß ich nicht weiß, ob ich es fertigbringe, auf ein intelligentes Wesen zu schießen."
    „Wer sagt denn das, Doktor? Wir machen es viel eleganter."
    Er blickte sich um, erschrak, drückte uns ein paar Zigaretten in die Hand und schrie: „Verschwindet endlich. Mit mir könnt ihr nicht handeln, Lumpengesindel. Haut ab."
    Esto Conschex begriff nicht sofort, obwohl er ein überaus intelligenter Mann war. Als er sich in dieser Weise beschimpft sah, ging sein cholerisches Temperament mit ihm durch.
    Er lief rot an. Seine dicken Hände packten Anton und rissen ihn aus dem Gleiter.
    „Auseinander", brüllte Biran Kompagie, der in diesem Moment um das Flugzeug herumkam.
    Anton und der korpulent wirkende Esto Conschex stürzten in den Staub. Ich hörte, wie der Händler meinem ehemaligen Mitarbeiter zuflüsterte: „Gut gemacht, Dicker."
    Der Überschwere versetzte Esto einen Fußtritt und schleuderte ihn zur Seite. Jetzt zeigte sich, daß der Mathematiker alles andere als korpulent war. Er wirbelte durch die Luft und federte wie ein Ball wieder hoch.
    Sein Gesicht glühte vor Erregung. Noch bevor der Überschwere wußte, wie ihm geschah, setzte Esto eine Beinschere bei ihm an.
    Die beiden Männer waren etwa gleich groß, aber Kompagie wog erheblich mehr als mein Freund. Dennoch drehte Esto seinen Gegner ruckartig herum und brachte ihn zu Fall. Bevor er jedoch einen Würgegriff ansetzen konnte, traf ihn ein fürchterlicher Fausthieb, der den Kampf augenblicklich beendete.
    Ich kniete neben Esto nieder und tastete nach seinem Pulsschlag. Erleichtert atmete ich auf. Meine Sorge war glücklicherweise nicht berechtigt gewesen. Kompagie hatte ihn mit diesem Schlag nicht getötet.
    Der Überschwere lachte dröhnend. Dann hörte ich, wie er mit Anton verhandelte. Der Terraner schob Kompagie einige Schächtelchen zu, die einen hohen Wert zu haben schienen.
    Mühsam hob ich Esto Conschex hoch. Sein Gesicht war bleich, Anton drehte uns den Rücken zu. Er beachtete uns nicht.
    Watsteyn-12. April Anton kam erst am späten Nachmittag, als wir unsere Arbeiten schon erledigt hatten. Die anderen Gefangenen zeigten nur geringes Interesse, mit ihm zu handeln. Er brachte Proviant für die Überschweren und Kosmetika für die Neu-Arkonidin.
    Als wir allein im Gleiter standen, eröffnete er uns: „Ich habe hochprozentige Getränke für die Bande mitgebracht.
    Heute nacht werden nur die Roboter aufpassen. Vielleicht könnt ihr etwas daraus machen."
    „Wir haben die Sache durchgesprochen", sagte ich. „Wir machen mit. Was haben wir zu tun?"
    „Ihr müßt dafür sorgen, daß dieser Überschwere verunglückt.
    Aber das ist nicht so einfach. Eine nachfolgende Untersuchung darf keinerlei Verdacht auf mich lenken - und natürlich auf euch auch nicht. Das Ganze muß raffiniert eingefädelt werden."
    „Los doch, Anton", drängte ich. „Was ist zu tun?"
    „Ihr kennt Koman Ok?" Ich nickte. Natürlich kannten wir diesen Überschweren. Er kam hin und wieder zu uns ins Camp, um mit Biran Kompagie zu trainieren. Sie führen Kampfspiele durch, die eine Mischung aus dem terranischen Boxen, Catchen und Judo darstellten. Ich hatte einmal aus der Ferne zugesehen, wie sie hinter der ersten Kuppel getobt hatten. Ein normal gebauter Terraner wäre aus einem solchen Spiel-Kampf nicht lebend hervorgegangen.
    „Was ist mit Koman Ok?"
    „Das ist der Kerl, der mich ausnimmt.
    Hört zu. Er muß verunglücken. Am besten so, daß er mit dem Gleiter abstürzt."
    „Dazu müssen wir an seine Maschine herankommen", sagte Esto Conschex. „Das organisiere ich. Bei uns im Camp

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