Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0680 - Strafplanet der Eroberer

Titel: 0680 - Strafplanet der Eroberer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
sie nicht aus eigener Initiative zu entfliehen suchen", sagte Julian Tifflor. „Eine gelungene Flucht wäre genau das, was uns nicht passieren darf."
    Watsteyn - 12. April 3460 Wir fanden, was wir brauchten. Das erste Bauteilchen entdeckte Esto Conschex in den elektronischen Leuchtscheiben auf dem Gang vor unserem Schlafraum. Das zweite löste ich aus dem Interkom im Hygieneraum heraus. Dann konzentrierten wir uns auf den Antigravprojektor, der die Kuppel versorgte. Mit einem kleinen Trick schafften wir es, ihm einige Steuerelemente zu entnehmen, ohne dabei seine Funktionstüchtigkeit zu beeinträchtigen. Esto triumphierte. Alles ging viel schneller, als wir erwartet hatten. Niemand störte uns. Anders würde es werden, wenn wir die Kuppel verließen. Dann mußten wir an wenigstens einem Kampfroboter vorbei. Wir setzten uns im Schlafraum zusammen und begannen mit der Arbeit. Sie ging uns flott von den Händen. Hin und wieder unterbrachen wir sie und diskutierten den nächsten Schritt durch. Esto Conschex bewies wieder einmal seine genialen Eigenschaften. Er beherrschte einige Schalttechniken wesentlich besser als ich.
    Wahrscheinlich hätte ich ohne ihn sogar aufgeben müssen. So aber glückte uns etwas, was die Überschweren mit Sicherheit für unmöglich hielten.
    Als der Morgen anbrach, legten wir uns für eine Stunde hin. Ich schlief tief und fest und konnte kaum in die Wirklichkeit zurückfinden, als die Roboter uns weckten. Wir schleppten uns hinaus, schlangen das Frühstück hinunter und hackten dann wieder sinnlos auf die dornigen Sträucher ein, um einen Raumhafen zu errichten, der vielleicht niemals benutzt werden würde.
    Kurz vor der Mittagspause kam Biran Kompagie zu uns. Er blieb eine geraume Zeit hinter mir stehen, dann setzte er mir den Fuß auf die Wade meines rechten Beines. Stöhnend richtete ich mich auf.
    „Du arbeitest verdammt langsam, Professor", sagte er drohend.
    In diesem Moment stellte ich mir vor, wie wenig intelligent er dreinschauen würde, wenn er unsere Flucht entdeckte. Ich lachte.
    Der grünhäutige Umweltangepaßte blickte mich so fassungslos an, daß ich weiterlachte, obwohl Esto Conschex mich mit der Faust anstieß. Kompagie neigte sich nach vorn und legte sein ganzes Gewicht auf sein rechtes Bein.
    Ich fürchtete, er werde mir das Bein brechen. Stöhnend sackte ich zusammen.
    Er gab mir einen Tritt, so daß ich kopfüber in die Dornen stürzte. Aber ich hatte Glück. Ich verletzte mich kaum. Der Überschwere verzichtete darauf, mich zu fragen, worüber ich gelacht hatte. Ich hätte es ihm kaum erklären können. „Das war unvorsichtig", tadelte Esto mich.
    „Ich weiß", gab ich zu. „Aber Sie kennen mich doch." Er grinste mich an. „Allerdings", erwiderte er. Dann richtete er sich auf und deutete an mir vorbei zum Taleingang. „Anton kommt."
    Die Entscheidung stand bevor, und viele Fragen taten sich auf, die wir uns bisher gar nicht gestellt hatten.
    Konnten wir Anton wirklich vertrauen? Würde er den Gyro wirklich liefern? Würde er einem Verhör standhalten, oder würde er uns verraten, wenn er sich bedroht sah? Wie würden die Überschweren auf unsere Flucht reagieren? Wie groß waren unsere Chancen überhaupt?
    Wir gingen auf den Gleiter zu. Anton tauschte bereits wieder seine Waren gegen die Schätze der Gefangenen. Es war - wie immer - ein sehr ungleiches Geschäft. Wir warteten, bis die anderen Gefangenen weg waren.
    „In einer Stunde ist es soweit", sagte Anton leise. „Koman Ok kommt hierher ins Camp. Ich habe dafür gesorgt, daß er eine neue Batterie braucht. Seht also zu, daß ihr den Gleiter versorgt."
    „Das ist knapp", entgegnete Esto Conschex aufbrausend. „In so kurzer Zeit konnten wir noch nicht genügend vorbereiten."
    „Was willst du denn?" fragte Anton nicht minder heftig. „Soll ich Koman Ok vielleicht sagen: Du, paß auf, flieg erst morgen ins Camp. Heute können wir dich noch nicht umbringen!"
    „Wir versuchen es", erklärte ich ruhig und zog Esto zur Seite.
    Ich hatte gemerkt, daß Biran Kompagie aufmerksam geworden war. Wir kehrten an unseren Arbeitsplatz zurück und rodeten weiter. Der Überschwere, der uns beobachtete, hatte keinen Grund, sich über uns zu beklagen. Die anderen Gefangenen waren jedoch weniger einverstanden mit uns. Wir arbeiteten ihnen zu schnell, und sie fürchteten, von unseren Peinigern nun ebenfalls zu höherer Leistung angetrieben zu werden. Esto und ich ignorierten jedoch ihre Proteste.
    Bokk An, der Marsianer, kam

Weitere Kostenlose Bücher