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0683 - Die Verdammten der Nacht

0683 - Die Verdammten der Nacht

Titel: 0683 - Die Verdammten der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Ich sah meinen toten Sohn. Zweimal sogar. Zuerst stand er vor dem Kino, dann löste er eine Karte. Ich kaufte inzwischen im nahen Supermarkt ein! Als ich fertig war, wollte ich mich davon überzeugen, daß er es wirklich gewesen ist und wartete im Foyer, bis der Film zu Ende war.«
    »Und dann sahen Sie ihn?«
    »Ja, es war Mike. Aus allernächster Nähe habe ich in sein Gesicht schauen können. Mike besitzt ein untrügliches Zeichen. Auf seiner Stirn malt sich eine balkenförmige Narbe ab. Die habe ich in seinem Gesicht erkannt. Sie war nicht zu übersehen, da können Sie sagen, was Sie wollen. Es war mein verstorbener Sohn.«
    »Nein, wir sagen auch nichts«, murmelte Jane. »Könnte es trotzdem sein, daß Sie sich getäuscht haben?«
    »Bestimmt nicht.«
    »Wissen Sie, Brenda, es gibt oft Ähnlichkeiten zwischen zwei Menschen, die wirklich frappierend sind. Daran sollten Sie auch denken. Manchmal meint man, jemand zu sehen. Man geht auf ihn zu, man will ihn begrüßen und muß feststellen, daß er nicht derjenige ist, für den man ihn anfangs gehalten hat.«
    »Ich weiß.«
    »Könnten wir uns dann auf eine derartige Erklärung einigen?«
    Brenda Evans war dagegen. »Die Narbe auf seiner Stirn. Ich habe sie sehr deutlich gesehen. Sie ist zudem dunkler als die übrige Haut.«
    »Hat er mit Ihnen gesprochen?« fragte ich.
    »Nein.«
    »Was tat er dann?«
    »Nichts, überhaupt nichts. Er… er … ich weiß nicht einmal, ob er mich gesehen hat. Aber er muß mich gesehen haben. Ich war sehr dicht bei ihm, und doch hat er nicht reagiert. Ich komme darüber kaum hinweg, wenn Sie verstehen.«
    »Ja, der Schock.«
    »Können wir denn etwas für Sie tun?« erkundigte sich Jane. »Sagen Sie es ruhig. Sollen wir bei Ihnen bleiben, wenn Sie Furcht davor haben, allein nach Hause zu gehen.«
    Zum erstenmal lächelte sie. »Sorry, Sie halten mich sicherlich für eine überdrehte, hysterische Person, aber das stimmt nicht. Was ich Ihnen gesagt habe, entspricht den Tatsachen. Und tun können Sie für mich nichts. Ich habe Sie schon lange genug aufgehalten und mich nicht einmal bei Ihnen allen bedankt!«
    »Wofür?« fragte Sarah.
    »Nun, Sie haben mich…«
    »Es war Zufall. Das hätte jeder getan. Wären wir schon vorher informiert gewesen, hätten wir den jungen Mann sicherlich angesprochen. So aber müssen wir…«
    »Nein, das ist nicht Ihr Problem, sondern das meinige.« Sie strich durch ihr Gesicht. »Es ist ja auch kaum glaubhaft, was ich Ihnen erzählte. Ich werde damit schon fertig.«
    »Haben Sie Mike sehr geliebt?« fragte Jane.
    »Ja, ich zog ihn praktisch allein groß. Er starb bei einem Unfall. Ein Lastwagen erwischte ihn. Zwar trug er einen Helm, aber das hat leider nichts genutzt. Er saß vielleicht auch zu locker. Wer kann das alles wissen…?«
    »Das ist Ihnen heute zum erstenmal passiert?« hakte ich nach.
    »Sicher, Mister. Es hängt auch nicht mit diesem schrecklichen Film zusammen. Es kam urplötzlich über mich. Das war wie ein Schock. Ich fühlte mich, als hätte man mich in zwei Teile zerrissen. Grauenhaft, so etwas. Ich habe auch nie daran gedacht oder nie davon geträumt, daß mir Mike als Toter über den Weg laufen könnte. So etwas ist ja Irrsinn, das ist wahnwitzig. Und trotzdem ist es passiert. Ich kann das selbst alles nicht begreifen. Es kommt mir vor wie…«
    Ihr fehlten die Worte. Mit einem Taschentuchzipfel tupfte sie die Tränenspuren aus ihren Augen. »Aber ich will Sie nicht weiter mit meinen Problemen belästigen. Möglicherweise habe ich mir auch etwas eingebildet und bin überarbeitet. Wissen Sie, in dieser Welt ist ja alles möglich.«
    Jane öffnete ihre Handtasche. »Ich möchte mich nicht aufdrängen, Mrs. Evans, aber ich gebe Ihnen meine Karte. Sollten die Probleme größer werden, rufen Sie mich an.«
    Die Frau mit der wallenden Mähne und dem bleichen Gesicht nahm die Karte zitternd entgegen. In ihre vollen Lippen war wieder das Blut zurückgekehrt, sie zwinkerte mit den Augen, sie schluckte, was ich an ihren Halsbewegungen erkennen konnte, dann bedankte sie sich mit einer nahezu artigen Stimme.
    Plötzlich erschrak sie, denn sie hatte den Text auf der Karte genauer gelesen. »Was sind Sie?«
    »Detektivin.«
    »Auch das noch.«
    »Wieso?« fragte Jane lachend.
    »Ach nichts. War nicht so gemeint. Entschuldigen Sie. Ich habe noch nie in meinem Leben etwas mit einer Privatdetektivin zu tun gehabt. Ich dachte immer, das gäbe es nur im Film oder in Krimis.«
    »Wie Sie sehen

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