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0684 - Die dunkle Jagd

0684 - Die dunkle Jagd

Titel: 0684 - Die dunkle Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sich befand, war mit groben Steinen gepflastert. Die Mauern der Häuser rechts und links bestanden aus grob behauenen Steinquadern. Aber etwas stimmte hier absolut nicht: In einer Stadt dieses Entwicklungsstandes hätte es stinken müssen! Allein deshalb, weil kein Planer und Baumeister sich für geschlossene Abwässer-Kanalisation interessierte.
    Aber Nicole nahm überhaupt keine Gerüche wahr!
    Alles schien völlig steril zu sein.
    Eine Kulisse?
    Ziemlich viel sprach dafür.
    Aber welcher Sinn steckte dahinter, Nicole in eine solche Kulisse zu versetzen?
    War es vielleicht noch weniger als das - nur eine Illusion?
    Wenn es eine war, dann war sie äußerst perfekt und nicht als solche zu erkennen. Die Mauern fühlten sich fest an, der Boden auch, und - das Amulett gab keine Meldung.
    Das bedeutete zwar keine hundertprozentige Gewissheit, aber…
    Sie sah sich weiter um. Die Häuser wirkten verlassenen. Hinter keinem der Fenster brannte Licht. Nirgendwo gab es Geräusche, wie sie für eine von Menschen bewohnte Örtlichkeit auch bei Nacht typisch war. Alles war wie ausgestorben.
    Eben - steril.
    Unwirklich.
    Aber da waren plötzlich Schritte.
    Jemand näherte sich.
    Unwillkürlich duckte sie sich, verschwand in den Schatten zwischen zwei Häusern. Sie lauschte den Schritten. Sie waren leicht, wie die einer Frau.
    Und dann sah Nicole sie.
    Sie kannte diese Frau.
    Es war die, die sie in ihrer »Vision« gesehen hatte.
    Und sie kam direkt auf Nicole zu!
    ***
    »Ich komme mit!«, hatte Fooly gedrängt, als Zamorra sich auf den Weg nach Lyon machte. »Wenn Mademoiselle Nicole verschwunden ist, muss ich doch helfen! Und Drachenmagie kann bekanntlich Berge versetzen!«
    »Die lass mal ruhig, wo sie sind«, murmelte Zamorra. »Und vielleicht solltest du lieber hier bleiben. Du würdest in der Stadt nur unnötig Aufsehen erregen.«
    »Iiiich?«, protestierte der Jungdrache. »Aber ich werde mich wirklich zurückhalten, Chef. Du glaubst gar nicht, wie zurückhaltend und unauffällig ich sein kann.«
    »Trotzdem wirst du auffallen, weil du ein Drache bist.«
    »Und du fällst wohl nicht auf, weil du ein Mensch bist, wie?«
    »Richtig erkannt. Im Drachenland würde sich jeder Drache über mein Auftauchen wundern. Hier ist es umgekehrt. Mir wär’s wirklich lieber, wenn du hier bliebest.«
    »Aber du wirst Hilfe brauchen. Mit diesem Luc Avenge ist nicht zu spaßen.«
    »Falls er tatsächlich hinter Nicoles Verschwinden steckt«, schränkte Zamorra ein. »Wenn ich wirklich Hilfe brauche, werde ich mich sofort bei dir melden.«
    »Ich warte darauf«, murmelte der Drache. »Ich bin in ständiger Bereitschaft. Du wirst schon sehen, du braudhst mich.«
    Zamorra hoffte inständig, dass dem nicht so sein würde. Fooly besaß zwar eine überraschend starke Magie, aber auch einen enormen Hang zum Chaotentum. Was er mit seiner Tolpatschigkeit ungewollt an Flurschaden anrichtete, war manchmal kaum zu fassen. Wenn dieser kleine Bursche nun in durchaus lobenswerter Hilfsbereitschaft durch Lyons Straßen und in die Boutique watschelte - Zamorra wagte lieber nicht sich vorzustellen, was er dabei alles anstellen mochte. Ganz abgesehen von seinem Aussehen.
    Mit viel Glück mochte man sein Erscheinen noch für einen Werbegag irgendeiner Firma halten, die ihr Maskottchen auf Tour schickte. Und dann würde man nach der Werbeaufschrift und dem Firmenlogo suchen…
    Zamorra hatte gehofft, dass Fooly nichts von der Sache mitbekam. Aber irgendein Windhauch musste ihm zugeflüstert haben, dass Chefinspektor Robin anrief und von Nicoles Verschwinden berichtete. Und so war er dann prompt wieder bei Zamorra aufgetaucht…
    Der Parapsychologe nahm Dhyarra-Kristall und Blaster aus dem Safe. Das Amulett trug ja Nicole. Eigentlich hätte es sie doch gegen eine magische Attacke schützen müssen. Aber es reagierte leider nicht auf jede Art von Magie.
    Mittels der Regenbogenblumen wechselte Zamorra nach Lyon. Robin hatte am Telefon nur ein paar vage Andeutungen gemacht. Was, zum Teufel, mochte da passiert sein?
    ***
    Rico Calderone fand sich in einer dunklen, fremden Umgebung wieder. Etwas in ihm erfasste sofort, dass es keine natürlich entstandene Welt war - oder wenn doch, war sie mittels Magie erheblich verändert worden. Seine eigenen magischen Fähigkeiten verrieten es ihm.
    Er fragte sich, warum er hierher versetzt worden war. Das wie war von geringerem Interesse. Durch den Badezimmerspiegel, vielleicht. In seiner unmittelbaren Umgebung konnte Calderone

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