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069 - Opfer der Daemonen

069 - Opfer der Daemonen

Titel: 069 - Opfer der Daemonen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Ron Hubbard
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bald noch fröhlicher sein!“
    „Wo werden wir dich finden, mein Bruder?“ „Dicht hinter Professor Lowry.“ „Hast du schon einen Plan?“ „Nichts, was entsetzlich genug ist.
    Aber beeile dich jetzt, Schwester!“
     

     
    Lowry trat beschwingt in den Sonnenschein hinaus. Er fragte sich, weshalb er diesen Ort damals eigentlich verlassen hatte. Da standen noch immer die großen, dunklen Ulmen vor dem College, die schon Generationen von Studenten Schatten gespendet haben mochten. Ein blaßblauer Himmel spannte sich über dem alten Gemäuer mit den vielen Efeu ranken.
    Einen Augenblick erinnerte er sich an die unerfreulichen Ereignisse, die zu seiner Wanderlust geführt hatten. Ein Diebstahl in seinem Wohnblock, ein Verdacht gegen ihn, Entlassung und Schande. Erst drei Jahre später hatte man ihm sagen können, daß der Schuldige genau eine Woche nach seiner Abreise gefunden worden war. Aber da war es bereits zu spät. Zwar war die Wunde inzwischen verheilt, die Narbe jedoch geblieben.
    Etwas wehmütig dachte er daran, wie viele Lowrys schon über diese Straße geschritten waren und in dem College gelehrt hatten. Und ausgerechnet er war der erste, dem es nicht gelungen war, den Namen seiner Familie makellos zu erhalten. Aber ganz gewiß war er der erste Lowry, den es in die Ferne getrieben hatte.
    Trotzdem war er ein glücklicher Mann. Er besaß eine reizende Frau, einen wirklich guten Freund, und er hatte sogar einen bescheidenen Ruf als Ethnologe. Das bißchen Malaria? Das würde vorbeigehen.
    „Professor Lowry! Sir!“ keuchte plötzlich eine atemlose Stimme neben ihm.
    „Ja?“
    „Sir, Mr. Jebson sah Sie vorübergehen und schickte mich hinter Ihnen her. Er möchte sofort mit Ihnen sprechen   …“
    „Danke“, sagte Lowry. Er ging den Weg zurück, den er gekommen war. Er hatte keine sonderliche Angst vor Jebson. Vorstände kommen und gehen, aber Atworthy bleibt.
     

     

Das Mädchen im Sekretariat sprang auf und öffnete eine Tür. „Er möchte Sie gleich sehen, Sir.“
    Lowry ging ins Büro des Vorstandes.
    Jebson sah unbeweglich aus dem Fenster. „Nehmen Sie Platz, Lowry“, sagte er, ohne sich umzudrehen.
    Professor Lowry setzte sich in einen der alten, tiefen Lederfauteuils und betrachtete die lange Reihe verstorbener College-Vorstände, die würdig aus goldgerahmten Bildern von den eichengetäfelten Wänden auf ihn herabblickten. Jebson würde sich einmal gut in diese Galerie einfügen. Er war hager, weißhaarig und so steif, daß er wie aus Holz geschnitzt wirkte. Und jedes Jahr grub tiefere Falten in sein strenges Gesicht.
    Endlich drehte er sich vom Fenster weg, trat zu seinem Schreibtisch und öffnete eine Lade. Langsam zog er eine Zeitschrift heraus.
    „Lowry“, sagte Jebson und glättete die Zeitschrift. „Lowry, wir haben eine Menge Geduld mit Ihnen gehabt.“
    Lowrys Haltung versteifte sich.
    „Obwohl Sie hier gebraucht wurden, gingen Sie in die Fremde, um sich mit den Heiden abzugeben und nach unnötigem Kram zu buddeln. Atworthy hat Sie unterstützt und Ihnen finanzielle Hilfe gegeben, wenngleich neue Gebäude wichtiger gewesen wären!“
    „Meine Funde haben mehr Geld gebracht, als ich für meine Expeditionen benötigte!“ warf Professor Lowry dazwischen. „Außerdem habe ich die Zuwendungen vor drei Jahren zurückgezahlt!“
    „Das ist jetzt nebensächlich. Atworthy wurde schließlich gebaut, um die Intelligenz der Jugend einer großen Nation zu fördern und nicht, um die vermoderten Knochen einer heidnischen Zivilisation auszugraben. Ich bin kein Ethnologe, ich könnte jedoch verstehen, daß ein Mann die Völkerkunde als Hobby betreibt, ich bezweifle allerdings, wie uns das Studium uralter Völker und ihrer primitiven Kulturen helfen könnte, die uns gestellte Aufgabe wahrzunehmen! Nun gut, die Ethnologie steht in unserem Unterrichtsprogramm, und Sie haben den Lehrstuhl dafür inne. Ich erwarte aber von Ihnen, daß Sie Ihren Drang nach neuen Erkenntnissen etwas zügeln, der schon fast in einen Komplex ausgeartet ist!“
    „Tut mir leid, Sir, wenn   …“
    „Sparen Sie sich die Worte!“ fauchte Jebson. Er hieb mit der flachen Hand auf die Zeitschrift. „Eitelkeit, nichts als billige Eitelkeit! Sie verbrämen Ihre klangvollen Banalitäten mit dem Mäntelchen der Wissenschaft und verwenden dazu den guten Namen von Atworthy! Aber was kann man von einem Mann erwarten, dessen Lebenslauf etliche – hmhm, Unregelmäßigkeiten aufweist!“
    „Wie bitte?“ Professor

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