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0694 - Die Anti-Molkexbomben

Titel: 0694 - Die Anti-Molkexbomben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm.
    „Dieses Molkex", sagte Gucky leise. „Es ist kaum vorstellbar, daß es sich bei diesen beiden Substanzen um ein und dasselbe handelt. Aber ich bin sicher."
    Im gleichen Augenblick führte eine Ordonnanz Dolf Saydenstiker herein. Der fünfunddreißigjährige Mann war nur wenigen Eingeweihten bekannt, denn er arbeitete sozusagen hinter den Kulissen. Er war der Cheflogistiker, und nahezu alle Waffen oder Waffensysteme, die von der Menschheit jemals hervorgebracht worden waren, schienen ihm bestens bekannt zu sein. Jedenfalls trug sein scharfgeschnittenes schmales Gesicht unter dem schütteren braunen Haar einen zufriedenen Ausdruck.
    Der Geheimdienstmann betrachtete irritiert den schreiend gelben Hosenanzug und die beiden Spangen über den Ohren, dann zwang er sich zu einem geschäftsmäßigen Lächeln und begrüßte den Logistiker.
    „Es ist einfach", sagte Dolf, „wenn man informiert ist. Ein Waffensystem, an dem mehr als hunderttausend Terraner gearbeitet haben und das unseren Etat mit nennenswerten Summen belastet hat, war dank NATHAN leicht zu finden. Wo ist der Großadministrator?"
    „Soll das heißen, daß Sie die Anti-Molkexbomben gefunden haben?"
    Dolf wischte sich eine Haarsträhne vom linken Auge weg und erwiderte selbstzufrieden: „Wir haben hundertzwanzig perfekt eingelagerte Bomben dieser Art in einem versteckten Lager. Das Mondgehirn wußte natürlich nach kurzer Fragezeit Bescheid und spuckte die Daten aus. Überdies besitzt NATHAN sämtliche Fertigungsunterlagen."
    „Ausgezeichnet. Wir sollten Rhodan..."
    Dolf setzte sich und schlug die Beine übereinander.
    „Das hat, denke ich, noch einige Minuten Zeit.
    Wir haben sowohl die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit solche Bomben herzustellen, einschließlich der Mikro-Hypertrongeräte der Siganesen. Wir haben hundertzwanzig einsatzbereite Bomben. Gleiches Kaliber, gleiche Größe, identischer Wirkungsgrad.
    Sie können jederzeit gezündet werden."
    „Wo?"
    Saydenstiker blickte auf seine kostbare Ringuhr, entfernte etwas Schmutz aus dem Nagel des Mittelfingers und sagte geziert: „Ich habe mir gestattet, im Sinn der Sache zu denken. Die Bomben sind gerade auf dem Weg zum Flottenhafen. Sie werden dort in vier schweren Antigravgleitern gelagert, bis Rhodan sie in irgendein Schiff bringen lassen will."
    Gucky und der Geheimdienstler lachten, dann fragten sie beide gleichzeitig: „Die Tests sind durchgeführt?"
    „Ja. Die Waffensysteme sind einsatzbereit und in genau", wieder blickte der schmalhüftige Mann in dem auffallenden Kostüm auf die Uhr, „vier Minuten auf dem Flottenraumhafen.
    Zufrieden?"
    Gucky meinte leise: „Wir sollten Perry vorschlagen, ein Experimentalraumschiff zu starten. Und ich habe den berechtigten Verdacht, daß ich mit diesen Bomben etwas zu tun haben werde."
    Dolf Saydenstiker stand auf und deutete in die Richtung des Flottenhafens. Der Mann mit den großen, dunklen Augen sagte, plötzlich jede Geziertheit abwerfend und fast militärisch knapp: „Ich möchte nicht in Rhodans Haut stecken. Alles sieht einfach und leicht lösbar aus, aber die Schwierigkeiten sind größer, als sich im Augenblick absehen läßt."
    „Das ist richtig!" meinte der Mausbiber. „Ich bin gespannt, wie es Rhodan schaffen wird, den Ploohn-Abgesandten hinzuhalten.
    Wir brauchen Zeit."
    Ohne daß sie es ahnen konnten, geschahen Dinge, die die Situation der Terraner abermals komplizierten.
    Ein unerwartetes Ereignis warf seine Schatten voraus.
     
    *
     
    Rhodan versuchte, nicht erkennen zu lassen, welche Sorgen ihn bewegten.
    Er blickte in die Insektenaugen des Parlamentärs und fühlte, wie sich in seinem Magen ein harter Klumpen zu bilden begann.
    Schließlich sagte er: „Ich weiß nicht recht. Hoher Klaschoy Argtamayn Benzynurh, wie ich es Ihnen erklären soll."
    Die Terraner hielten den Atem an.
    Sie spürten genau, daß Rhodan in einer schwierigen Lage steckte. Mit ihm, und das entschied letzten Endes, steckte die gesamte gerettete Menschheit in derselben Klemme.
    Der Ploohn dröhnte: „Versuchen Sie es! Ich bin durchaus in der Lage, Ihnen folgen zu können!"
    Rhodan begann zögernd. Er bot das Bild eines unentschlossenen, von Zweifeln gepeinigten Mannes. Er schauspielerte nur zu einem geringen Teil - er mußte auf alle Fälle Zeit gewinnen.
    „Ich kann nicht allein entscheiden", sagte er. „Ich bin nicht befugt, ohne Wissen und Zustimmung meines Volkes zu sprechen. Wir haben andere Verhältnisse als Ihr Volk."
    Aufgeregt

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