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0695 - Die Unantastbaren

Titel: 0695 - Die Unantastbaren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Antigravaggregat ein. Er nahm eine Einstellung vor und sank, in ein Antigravfeld eingebettet, hinunter in die Höhle, wo Gollonk ihn erwartete.
    Laptir nahm es nur unterbewußt wahr, daß der vierte seiner Leute, der im letzten Moment umgekehrt war, mit einem faustgroßen Loch in der Brust auf dem Boden lag.
    „Sieh an, ist das nicht Evargher?" sagte Gollonk und fing den Körper auf. „Was wohl die Mastibekks mit ihm angestellt haben, daß er so steif ist? Ob er noch lebt?" Er winkte den Arzt herbei. „Untersuchen."
    Inzwischen waren die drei anderen Männer mit Wargor Kensons und Quevamar Ablonths Körper eingetroffen.
    „Seid ihr auf Mastibekks gestoßen?" erkundigte sich Gollonk.
    „Wenn das Mastibekks waren, was uns bedroht hat, dann kann ich die Laren verstehen, warum sie die Pyramiden nicht betreten wollen", antwortete einer von ihnen.
    „Bin gespannt, wie Hotrenor-Taak darauf reagiert, daß wir ihm diese Mühe abgenommen haben", sagte Gollonk und trug dem Funker mit dem tragbaren Bild-Sprechgerät auf, eine Verbindung mit Hotrenor-Taak herzustellen.
    Als dies nach einigen Versuchen klappte, führte Gollonk nur ein kurzes Gespräch mit dem Laren.
    Laptir konnte nicht verstehen, was gesprochen wurde. Er hörte Gollonk nur einmal ungläubig ausrufen: „Das kann nicht Ihr Ernst sein!" Dabei gestikulierte er wild mit den Armen. Als der Bildschirm dunkel geworden war und er sich den anderen zuwandte, war sein Gesicht mit tiefer Zornesröte überzogen.
    Er spuckte vor den drei erstarrten Körpern aus.
    „Wenn ich gewußt hätte, daß Hotrenor-Taak so entscheidet, hätte ich mir diesen Aufwand ersparen können." Er trat wütend nach Thorg Evargher. „Ich hätte ihn erst gar nicht um seine Meinung fragen sollen."
    „Wie hat der Lare entschieden?" wagte Laptir zu fragen.
    Gollonk zeigte plötzlich ein diabolisches Grinsen.
    „Hotrenor-Taak hat befohlen, diese drei Körper sofort wieder in die Pyramide zurückzubringen. Das wird deine Aufgabe sein, Laptir!"
    Gollonk wandte sich ab und machte Anstalten, sich auf den zu einer Statue erstarrten Thorg Evargher zu stürzen.
    „Los, schafft sie fort!" brüllte er dann seine Männer an. Sein Blick kreuzte den des Arztes. „Was haben Sie herausgefunden, Doc?" Der sagte mit leiser Stimme: „Das können unmöglich Evargher, Kenson und Ablonth sein. Das sind Versteinerungen."
    „Und wo ist dann der richtige Evargher?" schrie Gollonk wütend.
    „Egal, wo er ist, Wenn er von seiner Reise zurückkommt, dann werden wir ihn und seine Begleiter würdig empfangen."
     
    10.
     
    Die Reise über die grenzenlose Leere war vorbei. Wargor Kenson hatte das Ziel erreicht.
    Die Emotionen der vielen Millionen Ertruser waren verblaßt.
    Das Dunkel hatte sie sich einverleibt. Die Erregung war abgeklungen, Kenson befand sich in einer Aura höchster Befriedigung. Das Etwas, das noch immer spürbar, aber nicht definierbar war, hatte eine andere Zustandsform angenommen - oder aber Kenson sah es mit anderen „Augen". Das wohl auch deshalb, weil Kenson seine Umgebung nicht mehr mit menschlichen Sinnesorganen wahrnahm, sondern ein gänzlich fremdartiges Sehvermögen hatte.
    Das Etwas war nicht mehr dunkel und drohend. Es war auch nicht ein unentwirrbares, grenzenloses Kollektiv, sondern in viele Fragmente aufgeteilt. Und jedes dieser Fragmente lebte für sich.
    Es waren Schatten in einer Schattenwelt. Diese Welt war fremdartiger als alles, was Kenson bisher gesehen hatte - ja, sie war fremdartiger als alles, was er sich vorstellen konnte.
    Er nannte diese Welt die x-te Dimension.
    Er war selbst ein Schattenwesen. Er fühlte, daß er nicht einmal einen Körper aus organischer Materie besaß. Er war die reine Vergeistigung von Wargor Kenson. Sein Schattenkörper war sichtbar gemachte Psyche, sein Kenson-Bewußtsein.
    Die Para-Inkarnation seines Ichs.
    Und Kenson akzeptierte das. Er wunderte sich selbst am meisten darüber, daß er sich so rasch mit dieser parapsychischen Aggregatform des Lebens abfinden konnte.
    Erst vor kurzem - vor einer unbestimmten Zeitspanne - wäre er unter dem Druck des im Dunkeln lauernden Etwas und der auf ihn einstürmenden Emotionen beinahe wahnsinnig geworden.
    Das war im ersten Stadium seiner Metamorphose gewesen.
    Jetzt, da diese abgeschlossen war, erinnerte er sich an seine seelische Zerrüttung mit leichter Belustigung.
    Er - sein Ich-Bewußtsein, die reine Kenson-Psyche - war mitsamt den Millionen Emotionen und seinen beiden Kameraden über die unendliche

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