0697 - Der Elefanten-Dämon
in letzter Zeit zu seinem Nachteil verändert hatte, sah Zamorra in ihm immer noch einen Freund.
»Wenn es dir ein Trost ist, Ty -dieser Kommandant Mara war nur der Wirtskörper eines bösen Prinzen mit übermenschlichen Kräften…«
»Das weiß ich!«, fauchte Seneca. »Aber ich hatte trotzdem den Armreif… hier… in dieser Hand…«
Und er wiederholte die Geste von vorhin.
Zamorra seufzte innerlich. So verbissen und verbohrt war sein Freund früher nie gewesen.
»Mir reicht's«, sagte Seneca. »Ich muss noch telefonieren. Wir sehen uns später…«
Er stürzte den Rest Orangensaft herunter und verschwand in einer Reisegruppe gutbetuchter Japaner.
Nicole streckte ihm heimlich die Zunge heraus. Dann wandte sie sich lächelnd Zamorra zu.
»Ärgerst du dich über ihn?«
»Ja.«
»Ich auch. Aber ich glaube manchmal, dass ein großer Kummer an ihm frisst. Deshalb ist er so kratzbürstig.«
»Manchmal bist du richtig weise, Cherie«, sagte Zamorra und nahm ihre Hand.
»Ich bin nicht nur weise, ich kann auch das Wetter verändern«, behauptete Nicole.
»Wirklich?«
»Tatsache. Im Moment zwickt es mir zum Beispiel im linken kleinen Zeh. Das ist für mich der Moment, wo ich einen Regenschauer hervorbringen werde.«
Nicole tat so, als würde sie einen Zauberspruch murmeln und mit den Händen Beschwörungsgesten vornehmen. Keine zehn Minuten später ging draußen vor den Panoramafenstern des Hotels ein Monsunregen nieder, der den breiten Boulevard im Handumdrehen in einen Wildbach verwandelte. Die Fahrrad- und Moped-Rikschas versuchten vergeblich zu entkommen.
»Voilà!«, sagte Nicole.
»Dann hätten wir uns die Jagd nach diesem Artefakt ja sparen können«, kommentierte Zamorra..
Und beide brachen in ein befreiendes Lachen aus.
ENDE
[1] Siehe Professor Zamorra Nr. 548 »Feuerdrache«
[2] Siehe Professor Zamorra Nr. 301 »Angkor - ein Land wie die Hölle«
[3] Siehe Professor Zamorra Nr. 696 »Horror aus dem Eis«
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