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0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Danzien?" fragte er fassungslos.
    „Rhodan muß weg", wiederholte der Kommandant.
    „Das ist nicht Ihr Ernst."
    „Warum nicht, Jasser? Die Zeiten haben sich geändert. Auch ein Rhodan kann nicht tun und lassen, was er will, ohne dabei Kritik auszulösen."
    „Das ist kein Grund, ihn abzulösen. Niemand kann den Großadministrator ersetzen. Kein Mensch hat das, was er nun einmal hat."
    „Rhodan ist für Sie die heilige Kuh, die niemand schlachten darf, wie?" warf Pelpto Papp gelangweilt ein. Er schien nicht gewillt zu sein, sich mit den Argumenten des Astronomen zu befassen.
    Kanscho griff nach seiner Tasse und trank. Seine Hand zitterte.
    Er war ein eingeschworener Rhodan-anhänger, der davon überzeugt war, daß der Großadministrator Vertrauen verdiente.
    Er war ein kleiner Mann. Seine wenigen Haare kämmte er sich so sorgfältig, daß sie seinen Schädel gleichmäßig bedeckten.
    Dadurch konnte er jedoch nicht vertuschen, daß sämtliche Versuche gescheitert waren, seine Haarpracht zu retten. Die Entwicklung ging ganz eindeutig zur Glatze. Dafür wucherten Augenbrauen und Bart um so mehr, so daß die gesamte untere Gesichtspartie unter dem Bart verschwand. Die Augenbrauen bildeten dicke Büschel über der rand - und glaslosen Brille.
    Kanscho trug das schimmernde Howalgoniumgestell keineswegs, weil seine Augen schlecht waren. Er kleidete sich damit, weil er der Ansicht war, daß es sein Gesicht verschönerte.
    „Jeder Mensch macht Fehler", fuhr Papp fort. „Aber Fehler ist.
    nicht gleich Fehler. Es kommt darauf an, wie groß der Haufen ist, den man produziert. Rhodans Scherbenberg überschreitet jedes erträgliche Maß.
    Kanscho stellte die Kaffeetasse auf den Tisch zurück. Er rückte seine Brille zurecht und blickte Papp mißbilligend an.
    „Man kann verschiedener Ansicht darüber sein, ob es richtig war, die Erde aus dem Solsystem herauszunehmen oder nicht.
    Ich jedenfalls bin der Ansicht, daß Rhodans Entscheidung einfach genial war."
    „Und wohin hat sie uns geführt?" fragte der Kommandant zornig. „Welche Zukunft hat die Erde noch? Wir sind in einer unbekannten Region des Universums gelandet. Wir wissen nicht, wo wir sind, und was aus der Erde und uns werden soll."
    „Sind wir nicht mit der MEBRECCO aufgebrochen, um herauszufinden, wo die Milchstraße ist?" erkundigte sich der Astronom. „Haben Sie etwa unseren Auftrag vergessen?"
    „Natürlich nicht", antwortete Oberst Germell abweisend. „Ich werde meinen Auftrag erfüllen - und damit basta. Das hat aber nichts damit zu tun, daß ich dafür bin, Rhodan als Großadministrator endlich abzusägen. Dieser Mensch hat noch gar nicht begriffen, daß kein galaktisches Imperium mehr hinter ihm steht, sondern nur noch die reichlich schwache Erde.
    Er benimmt sich, als wäre es allerhöchste Zeit, diese und einige weitere der umliegenden Galaxien zu erobern, als müsse er den Mahlstrom zerschlagen, die Ploohns vernichten und dann mit Gebrüll gegen das Konzil der Sieben vorpreschen. Dieser Mann führt die Menschheit in den Abgrund."
    „Sie sind ein Verräter."
    „Und Sie sind blind! Sie sehen nicht, was Rhodan anstellt. Er ist so alt, daß er vergessen hat, was ein Mensch empfindet, der gerade einhundertfünfzig Jahre oder ein paar mehr zu leben hat.
    Verstehen Sie, Kanscho, ich will heute menschenwürdig leben.
    Ich habe nichts davon, wenn meine Nachfahren in sieben - oder achthundert Jahren sagen können: Hallo, hier sind wir, die Herren des Universums! Aber das geht wohl über Ihren Horizont."
    Jasser Kanscho erhob sich ruckartig. Mit nervös bebender Hand rückte er seine Brille zurecht.
    „Ich denke, es ist sinnlos, mit Ihnen über ein derartiges Thema zu diskutieren. Sie begreifen einfach nicht..."
    „Ich würde Rhodan absetzen. Ja, ich würde ihm sogar den Zellaktivator abnehmen lassen." Jasser Kanscho erbleichte. „Das ist ungeheuerlich. Das käme einer Hinrichtung gleich."
    „Na und?" fragte Pelpto Papp, der Erste Offizier, gelassen.
    Er lehnte neben dem Eingangsschott der Kommandantenkabine. In seinem Mundwinkel hing eine Zigarette. „Jeder Mensch muß einmal sterben. Warum nicht auch Rhodan?"
    „Niemand hat das Recht, ihn zu töten. Er hat zuviel für die Menschheit getan."
    „So viel, daß ein Teil der Menschheit mit ihrer Erde aus dem Solsystem verschwunden ist", erwiderte Oberst Germell ironisch.
    „Wenn wir ihn noch länger schalten und walten lassen wie bisher, dann wird er es auch noch schaffen, den Rest der Menschheit zur

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