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0698 - Meuterei auf der MEBRECCO

Titel: 0698 - Meuterei auf der MEBRECCO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schon seit über zehn Jahren. Gerade deshalb hatten ihn die Worte des Kommandanten so hart getroffen.
     
    2.
     
    Die zentrale TV-Station des DINO-Tenders kündigte für 10 Uhr am 7. April 3460 eine Mitteilung des Kommandanten an, die für alle Besatzungsmitglieder äußerst wichtig sein sollte. Diese Nachricht löste einige Aufregung aus. Wilde Gerüchte entstanden. Schließlich setzte sich die Überzeugung durch, daß die Astronomen der MEBRECCO die heimatliche Milchstraße bereits gefunden hatten, bevor SPARTAC eingesetzt worden war. Als die Bordchronometer endlich 10 Uhr anzeigten, blieb kein Interkom unbesetzt. Zwanzigtausend Menschen warteten voller Spannung auf das, was der Oberst ihnen zu sagen hatte.
    Kommandant Germell schaltete sich auf die Minute genau ein.
    „Wir haben einen Auftrag erhalten, den wir auf jeden Fall abschließen werden. Vielleicht sind wir sogar erfolgreich und finden die Heimatgalaxis, zu der wir alle gern zurückkehren würden." Der Oberst machte eine kleine Pause. „Wir alle wissen, daß wir das nicht können. Uns bleibt nur die Erde - die nach unserer festen Überzeugung keine Zukunft mehr hat.
    Ja, es gibt sogar Wissenschaftler, die die Ansicht vertreten, daß die Menschen, die jetzt auf der Erde leben, bereits den Kulminationspunkt ihrer Entwicklung überschritten haben. Andere Umweltbedingungen - wozu auch die Strahlung der Sonne gehört - werden die Menschen verändern und dazu führen, daß sie sich wieder zurückentwickeln.
    An Bord der MEBRECCO befinden sich zwanzigtausend Männer und Frauen. Das Schiff verfügt über sechs Waringsche Kompaktkonverter, von denen jeder dreimal so leistungsfähig ist wie die vorhergehende Generation der Kalups. Damit hat die MEBRECCO eine Reichweite von etwa drei Millionen Lichtjahren.
    Das ist mehr, als zwanzigtausend Menschen je benötigen werden.
    In der Plattform befinden sich noch einmal 12 Reservekalups, die unsere Reichweite noch einmal verdreifachen. Wir können sie einsetzen, wenn es notwendig werden sollte.
    Damit, meine Freunde, werden wir wahrscheinlich unsere heimatliche Milchstraße noch nicht erreichen. Das ist auch nicht unsere Absicht.
    Wir verfügen über hervorragende Waffensysteme. Wir haben zehn Beiboote zu einhundert Metern Durchmesser. Fünf Leichte Kreuzer der Städte-Klasse stehen in den Hangars der Plattform.
    Hinzu kommen noch zwanzig Beiboote der Korvettenklasse.
    Wir haben zwanzig Transformkanonen, vierzig Impulskanonen und Desintegratoren. Damit repräsentieren wir eine Macht, die sich in jeder Galaxis behaupten kann.
    Und damit bin ich beim Kern meiner Mitteilung an Sie."
    Oberst Germell machte wiederum eine Pause. Ruhig blickte er in die Aufnahmesysteme.
    Er schien jedes einzelne Besatzungsmitglied anzusehen.
    „Ich wiederhole: Weder die heimatliche Galaxis, noch die Erde bieten uns eine Zukunft. Rhodan hat schwere Fehler gemacht.
    Doch wir sind der Meinung, daß wir nicht dazu da sind, sie wieder auszubügeln. Deshalb hat die Schiffsführung der MEBRECCO beschlossen, alle Möglichkeiten des Tenders dazu auszunutzen, eine Welt für uns zu finden, auf der wir einen eigenen, zukunftsträchtigen Staat gründen können. Wir werden unsere Arbeiten fortführen und Rhodan benachrichtigen, wenn wir die Galaxis gefunden haben. Aber danach werden wir nicht zur Erde fliegen, sondern in ein Paradies, das uns mehr bietet, als wir zum Leben benötigen. Das uns vor allem ein Leben in Frieden ermöglicht und uns von den gefährlichen militärischen Spekulationen eines Rhodan unabhängig macht.
    Ich danke Ihnen."
    Der Kommandant gab dem Regisseur einen verstohlenen Wink.
    Die Bildschirme verdunkelten sich. Oberst Germell ließ zwanzigtausend Menschen mit dem allein, was sie soeben gehört hatten.
    „Jetzt bin ich gespannt, wer alles in der Zentrale antanzen wird", sagte Pelpto Papp. „Ich schätze, einer der ersten wird der gute Kanscho sein."
    Beide Männer traten auf den Gang hinaus und eilten zu einem der Antigravschächte, die zur Hauptleitzentrale hinaufführten.
    „Erwarten Sie ernsthaften Widerstand von Kanscho?" fragte Papp.
    „Nein. Ich glaube nicht, daß er der Mann ist, der zu kämpfen versteht."
    „Auf jeden Fall wird es einige unruhige Stunden geben." Der Erste Offizier stieg aus dem Schacht und wartete, bis der Oberst bei ihm war. Zusammen mit ihm betrat er die Hauptleitzentrale.
    Die Offiziere, die hier ihren Dienst versahen, waren bereits vor der Rede des Kommandanten über dessen Absichten informiert

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