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0699 - Terra unter fremder Sonne

Titel: 0699 - Terra unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Begleitung hatte ihn ausgestoßen. Mit dem Arm zeigte er auf das gewaltige Aggregat des Traktors, hinauf, dorthin, wo die schüsselförmige Antenne halb zerschmolzen, halb zerfetzt hing.
    Eine Gestalt in der grauweißen, flugfähigen Raummontur der Solaren Flotte schwebte vor der gewaltigen Rundung der Antenne. Niemand wußte, wie sie dort hinaufgekommen war. Die Männer in Rhodans Umgebung trugen keine Raumanzüge.
    Jedoch diejenigen, mit denen Geoffry Waringer gekommen waren ...
    Rhodan winkte einen von Waringers Begleitern herbei.
    „Wer ist der verdammte Narr dort oben?" fragte er barsch.
    „Keiner von uns, Sir!" verteidigte sich der Mann hastig. „Er kam auf uns zu und verlangte eine Flugmontur auszuleihen. Ich riet meinen Leuten ab, aber einer ist schließlich doch weicngeworden. Er gab seinen Anzug her und ..."
    „Wer?" schrie Rhodan wütend.
    „Professor Goshmo-Khan, Sir", antwortete Waringers Begleiter zaghaft.
    Rhodan wirbelte herum, in der Aufregung um Waringers plötzliches Auftauchen hatte keiner auf den Mongolen geachtet.
    Der Zustand der Halle, die Hoffnungslosigkeit einer Reparatur hatten den eigenwilligen Wissenschaftler erschüttert. Die Arbeit an der Antenne war gefährlich -schon allein deswegen, weil niemand wußte, ob die Aggregate, die den Traktor mit Energie versorgten, ebenfalls ausgefallen waren oder noch funktionierten.
    Man wußte nicht einmal, ob sie sich auch in dieser Halle befanden.
    Rhodan zog einen Radiokom aus der Tasche.
    „Goshmo ... kommen Sie sofort herunter!" befahl er.
    Er erhielt keine Antwort und wiederholte seinen Befehl. Oben hatte der Mongole sich inzwischen auf den Rand der Antenne geschwungen und starrte ins Innere der Schüssel, das von unten her nicht einzusehen war. Erst nach einer Weile bequemte er sich zu antworten: „In einem Augenblick wie diesem muß alles Menschenmögliche getan werden, um die Katastrophe zu verhindern. Ich sehe hier den einzig möglichen Ansatzpunkt und bestreite, daß Sie mir in dieser Lage überhaupt etwas zu befehlen haben!"
    Seine Stimme klang hart und gefaßt. Aber Rhodan kannte den Wissenschaftler. Wenn er so sprach, dann befand er sich in Wirklichkeit im Zustand höchster Erregung.
    „Sie sind gar nicht in der Lage, die Zusammenhänge zu erkennen!" herrschte Rhodan „ihn an. „Außerdem ist die Antenne ein gefährliches Gebilde. Ich befehle Ihnen ..."
    Er kam nicht' weiter. Aus der Schüssel der Antenne fuhr plötzlich ein greller Blitz. Fauchend und knatternd schoß er zur Decke hinauf. Die Gestalt des Mongolen war eine Sekunde lang in eine lohende Aura gehüllt. Aus Rhodans Radiokom drang ein halb erstickter, würgender Schrei. Am Rande der Schüssel war Goshmo-Khan ins Wanken geraten. Er mußte halb bewußtlos sein, denn er unternahm keinen Versuch, sein Gleichgewicht wiederzugewinnen. Er begann zu stürzen. Die knatternde, blitzende Entladung mußte den Antigrav der Schutzmontur außer Betrieb gesetzt haben, denn der Mongole stürzte mit eben jener Beschleunigung, die die geringe Schwerkraft des Mucierer-Planeten vermittelte.
    Es geschah alles so schnell, als daß jemand hätte helfen können. Roboter, die am Ausgang des Ganges Wache gestanden hatten, stürzten auf den Traktor zu und versuchten, den Punkt zu erreichen, an dem der Mongole vermutlich aufprallen würde. Aber sie kamen zu spät. Hart schlug Goshmo-Khan zu Boden und blieb reglos liegen. Seine flugfähige Montur hatte sich braun verfärbt, eine Wirkung der Entladung oben in der Antennenschüssel, der er nicht hatte ausweichen können.
    Perry Rhodan kniete an der Seite des Mongolen. Medo-Roboter waren alarmiert, aber es würde ein oder zwei Minuten dauern, bis sie eintrafen. Goshmo-Khan hatte, wie sich herausstellte, den Helm seines Fluganzugs nicht geschlossen gehabt. Rhodan schob vorsichtig den Arm unter den Hals des Bewußtlosen, hob den Kopf leicht an und streifte die Helmkapuze zurück.
    Unter der Bewegung erwachte der Mongole. Auf seinen Augen lag ein Schleier, der nur zögernd wich. Er hatte Mühe, die Gesichter ringsum zu erkennen. Stöhnend versuchte er, sich aufzurichten, aber Rhodan drückte ihn sanft wieder zurück.
    „Jetzt noch nicht, Goshmo", sagte er halblaut. „Erst müssen die Medo-Robots..."
    Der alte Kampfgeist des Wissenschaftlers brach sich plötzlich wieder Bahn.
    „Ich brauche keine!" zischte er zornig. „Ich bin hin, das weiß ich selber am besten. Aber ihr ... aber ihr..."
    Das aufgeregte Sprechen zehrte an seinen Kräften. Er

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