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0699 - Terra unter fremder Sonne

Titel: 0699 - Terra unter fremder Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schloß die Augen und ruhte sich ein paar Sekunden aus. Als er wieder zu sprechen begann, war er völlig ruhig und seine Stimme so leise, daß Rhodan sich dichTerüber ihn beugen mußte, um ihn überhaupt zu verstehen: „Aber ihr ... geht ebenso wie ich euren letzten Stunden entgegen. Denn die Erde ... die Erde ... ist nicht mehr zu retten ..."
    Die letzten Worte waren nur noch gehaucht. Goshmo-Khan schloß die Augen. Die Haut seines Gesichts nahm eine aschfahle Tönung an. Der mächtige Schädel sank schlaff zur Seite.
    Einer der hervorragendsten Wissenschaftler, den die Menschheit jemals hervorgebracht hatte, war tot... gestorben in dem Bemühen, inmitten der Hoffnungslosigkeit doch noch einen Weg zu finden, wie er der bedrängten Erde beistehen konnte.
    Durch die Gangmündung drängte eine Gruppe von Medo-Robotern herein. Perry Rhodan trat ihnen entgegen.
    „Kehrt zurück!" befahl er mit tonloser Stimme. „Ihr seid umsonst gekommen. Goshmo-Khan ist tot..."
     
    10.
     
    Die Stunden schleppten sich dahin. Und die Erde raste weiter auf ihrer verderblichen Bahn. Noch ahnte die Menschheit nicht, was ihr bevorstand. Rhodan konnte sich nicht entschließen, den Menschen die furchtbare Wahrheit zu offenbaren. Eine merkwürdige Veränderung hatte sich an ihm vollzogen. Die Entschlußkraft, sonst einer seiner markantesten Charakterzüge, schien ihn verlassen zu haben. Auf die wenigen, die in diesen Stunden unmittelbar mit ihm zu tun hatten, machte er den Eindruck, als warte er auf ein Wunder - auf das Wunder, das die Erde im letzten Augenblick vor dem feurigen Zugriff der Sonne Medaillon erretten würde.
    Durch Rhodans Untätigkeit ergab sich ein neues Problem, mit dem sich diejenigen herumzuraufen hatten, die als Rhodans engste Vertraute galten und von der Niedergeschlagenheit des Großadministrators nichts an die Öffentlichkeit gelangen lassen durften, weil die im großen und ganzen ungebrochene Moral der Besatzung der MARCO POLO noch immer auf der Annahme basierte, daß Rhodan schließlich doch „den Karren aus dem Dreck ziehen" würde.
    Von der Erde wußte man über die ständige Hyperfunkverbindung, daß dort vorläufig noch Ruhe herrschte.
    Aber die Gerüchtemacher waren schon am Werk. Man spekulierte darüber, warum die offiziellen Stellen schon seit mehreren Stunden keine Erklärung mehr abgegeben hatten. Man vermutete, daß irgend etwas nicht so lief, wie es laufen sollte, und bei den Ausmaßen dessen, was schiefgegangen sein könnte, waren der Aktivität der Phantasie keine Grenzen gesetzt.
    Vorläufig aber schienen noch die Kunstsonnen auf die Oberfläche der Erde, und von Medaillon war nur in der Nacht ein winziger, roter Lichtfleck zu sehen, mit verwaschenen Rändern wegen der Materie des Mahlstroms, die diesen Raumsektor wie ein lichter Nebel erfüllte.
    Seit der Katastrophe, die Zeus und seine geheimnisvolle Maschinerie ausgelöscht hatte, waren zehn Stunden vergangen, als Reginald Bull sich entschloß, dem in niedergeschlagener Lethargie verharrenden Freund ins Gewissen zu reden. Der Entschluß war nicht ganz alleine sein eigener: Waringer, Ras Tschu-bai und andere hatten auf ihn eingeredet. Jemand mußte mit Rhodan sprechen, ihn wachzurütteln versuchen ... und auf wen hätte die Wahl sonst fallen können, wenn nicht auf Reginald Bull, den Mann der ersten Stunde?
    Rhodan sah kaum auf, als Bull sein Quartier betrat. Der stämmig gebaute Mann baute sich vor dem Sessel auf, in dem Rhodan ruhte. Er blieb stehen und sagte kein Wort, bis Rhodan schließlich verwundert zu ihm aufblickte.
    „Was gibt es ...?" fragte er mit halblauter, fast tonloser Stimme.
    „Was es gibt ?" platzte Bull heraus. „Es gibt eine Katastrophe!
    Milliarden Menschen werden in wenigen Stunden sterben, nur weil der, der für ihr Heil verantwortlich ist, sich in seine Klause zurückgezogen hat und tiefsinnig vor sich hinstarrt, anstatt zu handeln."
    Nicht ein Funke zeigte sich in Rhodans Blick. Müde wies er den Vorwurf zurück: „Es gibt nichts mehr zu tun, nichts mehr zu handeln. Goshmo-Khan ist tot, die Erde wird bald tot sein. Das Ende ist da..."
    Da ging mit Reginald Bull das Temperament durch.
    „Du bist ein Narr!" schrie er den Freund an. „Woher willst du wissen, daß es nichts mehr zu tun gibt? Hast du überhaupt einen einzigen Gedanken daran verwendet nachzudenken, was man noch tun könnte? Die Jaymadahr hat uns das alles eingebrockt!
    Warum wendest du dich nicht an sie? Warum bedrohst du sie nicht und läßt sie Hilfe

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