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07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff

07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff

Titel: 07 - Geheimagent Lennet jagt das Geisterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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Hinweise und Ratschläge geben. Bietest du mir etwas zu trinken an?«
    »Was willst du?«
    »Ein Bier.«
    »Ober!«
    Aber der Kellner war weiter weg und hörte den leisen Ruf Lennets überhaupt nicht. Der Pirat klatschte kräftig in die Hände, hieb dann mit der Faust auf den Tisch und brüllte:
    »Tonio, hierher!«
    Der Kellner rannte herbei.
    »Ein Bier, aber ein gutes. Mein Freund bezahlt.« Ein kräftiger Schlag auf Lennets Rücken unterstrich dieses Freundschaftsangebot.
    »Hör zu", sagte der Pirat. »Laß dir einen guten Rat geben, Söhnchen. Du kennst Santa Eulalia?«
    »Nein, ich kenne überhaupt nicht viele Heilige.«
    »Witzbold! Santa Eulalia ist ein Dorf, ein paar Kilometer nördlich von hier, halb kolonialisiert von Engländern. Verstehst du, was ich sagen will?«
    »Ich nehme an.«
    »Gut. Mit dir versteht man sich auch ohne viele Worte. Du gehst also nach Santa Eulalia. Dort findest du die ,Bar zum Schwarzen Pferd', und du verlangst dort Pat zu sprechen, den Besitzer. Das ist auch ein Engländer. Aber er ist trotzdem ein Freund von mir, weil er nämlich ein irischer Engländer ist. Ist das klar?«
    »Ganz und gar. Soll ich sagen, daß ich von El Jefe komme?«
    »Von El Jefe?« wiederholte der Pirat überrascht. »Nein, bei uns gibt es keine Chefs. Wir sind alle bloß Kumpel. Und wenn Freund Pat mit dir einverstanden ist, gehörst du zu uns. Ich werde ihm sagen, wie du Manuel das Messer abgenommen hast.«
    »Du bist gut unterrichtet.«
    »Er hat es mir selbst erzählt. Er wollte, daß ich ihm helfe, dich umzubringen. Aber ich habe mir gleich gedacht, daß es besser ist, wenn wir zusammenhalten. Wie heißt du überhaupt?«
    »Jean Normand.«
    »Also bis dann, Jean Normand.«
    »Bis bald, Pepito, der Korsar.«
    »Du weißt sogar meinen Namen?« sagte Pepito laut lachend.
    »Und dabei hast du am Anfang so getan, als hättest du keine Ahnung, wovon ich rede. Salut. Und danke für das Bier.« Der Pirat verzog sich.
    Lennet sah auf die Uhr. Eine langweilige Arbeit wartete jetzt auf ihn. Er ging ins Hotel und traf auf dem Gang den Pagen.
    »Senor, ich muß Ihnen etwas sagen", sagte er zögernd. Lennet zog einen Hundertpesetenschein aus der Tasche, aber der Page schüttelte den Kopf.
    »Nein, Senor, diesmal ist es umsonst. Vor einer halben Stunde hat mir Pepito, der Kosar, fünfundzwanzig Peseten geschenkt, wenn ich ihm Auskünfte über Sie gebe.«
    »Und was wollte er wissen?«
    »Ob Sie Geld im Hoteltresor deponiert haben. Ich habe gesagt, es seien hunderttausend Peseten, weil ich wollte, daß er eine gute Meinung von Ihnen bekommt. War das falsch?«
    Lennet zog den »Knopf" leicht am Ohr.
    »Das weiß ich nicht, Pablito. Aber hast du keine Gewissensbisse, daß du den Korsaren angeschwindelt hast?«
    »Pah, da müßte sich der Korsar anderen gegenüber auch viele Gewissensbisse machen.«
    Lennet verschloß sorgfältig die Tür seines Zimmers, stellte »Pandora" auf den Tisch, öffnete den Koffer und nahm Sender und Empfänger mit allem Zubehör heraus. In Gedanken ging er dabei die wichtigsten Punkte seines Auftrages durch.
    Der FND hatte seit sechs Jahren auf Ibiza einen Korrespondenten, der gut bezahlt wurde und der alle wichtigen oder verdächtigen Geschehnisse auf der Insel beobachten und melden sollte. Er hieß Don Diego Calvalcantes y Zurbaraban. Er hatte lang gut gearbeitet. Aber in den vergangenen sechs Monaten waren seine Nachrichten plötzlich entweder unwichtig oder gar falsch.
    Geheimagent Lennet sollte deshalb nach Ibiza fahren und dort die Nachricht ausstreuen, er warte auf ein japanisches Unterseeboot, das es in Wirklichkeit überhaupt nicht gab. Aber Don Diego mußte diese Nachricht hören und auch durchgeben.
    Man konnte also daran erkennen, wie genau er noch arbeitete.
    Andererseits war es nach der Meinung der Chefs in Paris nicht ausgeschlossen, daß das Gerücht auch andere Reaktionen hervorrief. Die sollte Lennet ebenfalls beobachten und durchgeben.
    Die letzten wertvolleren Nachrichten von Don Diego aus der Zeit vor sechs Monaten betrafen eine Organisation, die sich damit beschäftigte, Kriegs- und auch andere Verbrecher nach Argentinien zu schmuggeln. Der Chef hieß Otto Schultz. Er soll klein sein, weiße Haare haben, eine goldgefaßte Brille und den Decknamen Ramon Lopez tragen. Er soll mit einer Pistole, einer Luger, bewaffnet sein.
    Als Deckname für die Operation war »Insel" vorgesehen.
    Nachdem Lennet einige Augenblicke nachgedacht hatte, begann er, seine Information zu

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