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070 - Neues vom Hexer

070 - Neues vom Hexer

Titel: 070 - Neues vom Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Polizei.
    »Ach, auf die Polizei kommt es nicht an«, entgegnete Kelly und holte eine Anzahl Geldscheine aus der Tasche.
    Am nächsten Morgen gab er Carmen Flora Instruktionen. »Du fährst sofort nach Wien und wartest dort auf mich. In ein oder zwei Tagen komme ich nach.«
    »Was hast du denn nun schon wieder vor?« fragte sie.
    An diese ungewöhnlich schnellen Reisen war sie allerdings gewöhnt.
    Er gab ihr eine unverschämte Antwort, so daß sie schwieg.
    Am Nachmittag zahlte er seine Hotelrechnung. Carmen Flora hatte bereits alles Gepäck mitgenommen, und er konnte unbehindert zu dem Haus des Schusters gehen.
    Aber Kelly war nicht der einzige, der am Abend vorher einen Besuch erhalten hatte. Die beiden Brüder Pelcher spielten gerade in ihrem hübschen Wohnzimmer eine Partie Domino, als plötzlich Mr. Hays gemeldet wurde.
    »Wer ist denn nun das schon wieder? Kennst du einen Mr. Hays, Harry?«
    Aber sein Bruder konnte ihm keine Auskunft geben.
    Gleich darauf stand der alte Schuster im Zimmer.
    »Es ist nicht meine Sache, meine Nase in anderer Leute Angelegenheiten zu stecken«, sagte er. »Ich bin ein ehrbarer Bürger wie Sie auch, aber ich habe die Zeitungen gelesen und meine eigenen Schlußfolgerungen daraus gezogen.«
    Er machte eine Pause, aber die beiden sahen ihn nur unfreundlich an.
    »Sie sind doch die Herren, die eines Abends auf der Straße niedergeschlagen wurden? Ich habe davon gelesen und den Ausschnitt aufbewahrt. Und es war merkwürdig, daß mein Mieter mir über die Schulter guckte, als ich den Artikel neulich abends las. >Warum heben Sie denn den Ausschnitt auf?< fragte er lachend. Ich sagte ihm, daß ich solche Berichte immer aufhebe. >Es ist nur schade<, meinte er darauf, >daß sie der Polizei nicht erzählt haben, wer ihnen wirklich begegnet ist. Das war nämlich der Hexer.<«
    Die beiden Brüder sahen schnell auf.
    »Hat er noch mehr gesagt?« fragte Harry.
    Der Schuster strich mit der Hand über das unrasierte Kinn.
    »Ja, und deshalb wollte ich eigentlich mit Ihnen sprechen. Er sagte: >Die Zwei hätten eigentlich vollkommen erledigt werden müssen. In den nächsten Tagen will ich sie mir näher ansehen.<«
    Auf ihre Fragen hin beschrieb er den Mieter genauer und erzählte auch sonstige Einzelheiten über ihn. Die beiden schauten sich bestürzt an.
    »Wenn wir Ihnen ein paar Pfund gäben«, schlug Harry dann vor, »könnten Sie doch morgen abend ins Kino gehen und uns den Schlüssel zu Ihrer Wohnung überlassen. Sie haben doch gesagt, daß er bis zehn Uhr zu Haus bleibt?«
    »Bis elf«, verbesserte Hays.
    Der Schuster steckte die fünf Pfund ein und legte dafür den Schlüssel auf den Tisch. Kelly hatte hierfür zweimal soviel gezahlt.
    Die beiden Brüder sprachen noch lange über die Angelegenheit.
    »Wenn wir ihn nachher dort lassen, zeigt der alte Kerl die Sache sicher der Polizei an. Gehen wir aber ruhig ins Haus und schaffen ihn später irgendwohin, so bleibt alles ruhig, und niemand kann uns etwas nachsagen.«
    Über diesen Punkt verständigten sie sich und beschlossen dann, ein Auto zu stehlen, was ihnen in der nächsten Nacht auch gelang. Sie nahmen den Wagen eines Arztes, der zu einem Patienten gerufen worden war, und fuhren vergnügt zu dem Haus, in dem sie den Hexer zu treffen hofften.
    Es war ein kleines Gebäude mit einem Vorgarten, und bei genaueren Nachforschungen hätten die Brüder im Gebüsch ein Schild mit der Aufschrift gefunden, daß das Haus zu vermieten sei.
    Der Schuster hatte es entfernt, als er vor etwa einer Woche Besitz von der Wohnung ergriffen hatte. Für Möbel hatte er sehr wenig ausgegeben, und es lag nur ein kleiner Teppich im Flur.
    »Es ist das Zimmer rechts von der Treppe im ersten Stock«, sagte Harry leise, als er die Haustür aufschloß.
    »Hast du die Gummiüberschuhe angezogen?«
    Der andere nickte.
    Sie gingen hinein und machten die Tür geräuschlos zu. Harry stieg zuerst hinauf und blieb vor der geschlossenen Tür stehen. Es mußte jemand in dem Raum sein, denn sie hörten leichte Geräusche. Harry holte einen Gummiknüppel heraus, grinste im Dunkeln und drückte die Klinke nieder.
    »Wer ist da?« fragte eine Stimme aus dem Innern.
    Der Mann im Zimmer hob sich unglücklicherweise deutlich von dem Fenster ab. Harry sah die Pistole mit dem Schalldämpfer und sprang zur Seite. Ein Schuß fiel, aber bevor der Fremde wieder feuern konnte, hatte er mit dem Gummiknüppel einen Schlag über den Schädel erhalten.
    Zwei Leute stiegen in der Nähe von

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