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0702 - Das dunkle Ich

0702 - Das dunkle Ich

Titel: 0702 - Das dunkle Ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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zumindest aber zögerlich agierte.
    »Gut, sehen wir uns den Grund für unser Hiersein mal näher an«, sagte Zamorra. »Zumindest bekommen wir eine Chance, wieder nach Hause zu kommen - neben dem Bungalow gibt's ja Regenbogenblumen. Wenn wir damit versuchen, wieder in unser Château Montagne in unserer Welt zu gelangen, haben wir einen kleinen Vorsprung. Ich befürchte zwar, dass mein anderes, dunkles Ich bemüht sein wird, uns zu folgen, aber vielleicht kennt er den Trick nicht.«
    »Den kennen wir ja selbst noch nicht! Wir spekulieren doch nur!«, hielt Nicole ihm entgegen. »Wir gehen davon aus, dass wir im Moment des Transports darüber diskutierten und daran dachten, wie es wäre, in einer Welt zu leben, in der du der dunklen Seite der Macht verfallen wärest. Aber ob das hundertprozentig so stimmt oder noch etwas anderes dahinter steckt, wissen wir doch noch gar nicht. Vergiss nicht, dass Pater Ralph immer vor dem Benutzen der Blumen gewarnt hat. Diese einfache magische Transportmöglichkeit habe einen Pferdefuß, hat er immer behauptet.«
    »Ich bin trotzdem sicher«, sagte Zamorra. »Und mein negativer Doppelgänger dürfte Probleme haben, sich in eine friedliche, gute Welt hineinzudenken. Das erschwert ihm die Suche.«
    »Er wird noch ein anderes Problem haben«, sagte Nicole. Sie hielt etwas hoch, was Zamorra bisher noch gar nicht in ihrer Hand gesehen hatte.
    Ein Amulett blitzte im Sonnenlicht auf.
    »Als das Chaos ausbrach und der Wirbel uns zu Tarona riss, ist es deinem Double aus der Hand gefallen«, erklärte Nicole. »Und da hab' ich es gerade noch aufheben können.«
    Zamorra starrte sie an wie ein Gespenst.
    »Ich glaub's ja kaum… das ist genial! Dann kann er uns jetzt nicht mehr so schnell an den Kragen! Er muss sich etwas anderes einfallen lassen! Dafür können wir uns aber damit gegen ihn zur Wehr setzen. Denn mit seinem 7. Amulett kann er ja nichts ausrichten, solange sich unser 7. hier in dieser Spiegelwelt befindet! Allenfalls, wenn er ebenfalls Dhyarra-Energie hinzufügt…«
    »Er wird, wenn er schlau ist, nur mit Dhyarra-Energie arbeiten«, befürchtete Nicole. »Dagegen kommen wir dann auch nicht an. Wenn er ebenso ausgerüstet ist wie wir daheim, müsste er zwei Kristalle 4. Ordnung im Safe haben. Der Dhyarra, den uns die Ewigen-Rebellen überlassen haben, ist aber nur 3. Ordnung. Damit wäre er uns schon wieder überlegen.«
    »Er kann nicht wissen, dass unser Sternenstein schwächer ist.«
    »Er kann es herausfinden. Wenn er analysiert, welche Kräfte in dem Hotelzimmer freigesetzt wurden, kann er es relativ gut einschätzen. Er wird zwar einige Zeit dafür benötigen, aber…«
    »Ich gehe mal davon aus, dass er sich diese Zeit nicht nimmt. Positiv denken… wir haben jetzt einen Vorsprung, und wenn wir Tendyke's Home erreicht haben, können wir die Regenbogenblumen benutzen und verschwinden. Zu Hause können wir dann in aller Ruhe eine Abwehrstrategie entwickeln für den Fall, dass er uns doch aufspürt.«
    Er setzte sich in Bewegung, in Richtung auf das große Tor der Umzäunung. Es stand offen. Aus Richtung des Anwesens rollte ein Polizeifahrzeug auf die beiden Menschen zu. Der Wagen verlangsamte und stoppte neben ihnen. Der Mann am Lenkrad senkte die Fensterscheibe. Er trug das She-riff-Abzeichen des Dade-County, aber weder Zamorra noch Nicole kannten ihn. Offenbar war in der Spiegelwelt der altgediente Sheriff Bancroft nicht wiedergewählt worden.
    »Zamorra«, sagte er. »Habe ich Ihnen nicht schon einmal gesagt, dass ich Sie in diesem County nicht mehr sehen will? Sie Unruhestifter! Wieso sind Sie überhaupt zu Fuß hier?«
    »Ist ’ne lange Geschichte, Sheriff.«
    »Ich will sie nicht hören. Und Sie sollten mir unbedingt einen Grund geben, Sie festzunehmen. Wie wär's, wenn Sie mir mal eben gegen die Autotür treten?«
    »Fahren Sie weiter, Sheriff«, sagte Zamorra. »Ich bin heute guter Laune und habe keine Lust, mich mit Ihnen herumzustreiten.«
    Der Polizeiwagen rollte wieder an.
    »Ich warte darauf, dass Sie einen Fehler machen«, rief der Sheriff. »Dann sind Sie fällig. Sie und dieser verdammte Seneca!«
    Zamorra sah dem Auto nach.
    »Dem Aufnäher an seinem Uniformhemd nach heißt er T. Banks«, sagte Nicole. »Und im Gegensatz zu unserem Jeronimo Bancroft scheint er nicht gerade unser und Tendykes Freund zu sein.«
    »Damit werden wir leben müssen. Jetzt bin ich wirklich mal gespannt…«
    ***
    Es dauerte etwa zwanzig Minuten, bis sie zu Fuß das Haus

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