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0703 - Stunden der Angst

0703 - Stunden der Angst

Titel: 0703 - Stunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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Kleidung, aber die Aussicht, eine Gewitternacht mitten im Wald zu verbringen, war trotzdem nicht gerade wünschenswert. Erneut zuckte ein Blitz durch den Himmel. Irgendwo krachte es, als er einschlug.
    Sie duckte sich instinktiv, als ein weiterer Blitz die Umgebung für Sekunden in ein weißes Licht tauchte, das sich in den Pfützen spiegelte. Sie sah die Bäume, Sträucher und Farne mit plötzlicher Klarheit - und die vier Männer, die ihre Maschinenpistolen auf sie richteten.
    Taschenlampen wurden eingeschaltet und leuchteten in ihr Gesicht.
    Nicole hob langsam die Hände.
    Die Flucht war zu Ende.
    ***
    Zamorra zuckte zusammen, als der Donner über ihn hinwegrollte und öffnete die Augen. Trotz des Regens, der in sein Gesicht prasselte, hätte er vor Erleichterung beinahe laut gelacht.
    Er konnte sehen.
    Ächzend kam er auf die Beine, spürte jeden Baum, mit dem er auf dem Weg zusammengeprallt war. Die Umgebung war immer noch ein wenig verschwommen, aber das Licht der Blitze erhellte sie so weit, dass er erkennen konnte, wo er war.
    Er war tatsächlich am Rand des Sumpfes gelandet. Vor ihm breitete sich eine dunkle, von Bäumen und kleinen Inseln unterbrochene Fläche aus, die sich in dem plötzlich aufkommenden Wind zähflüssig bewegte.
    Sein Versteck, das ihm eben noch so brillant erschienen war, bestand nur aus einigen dünnen Zweigen, die aus dem Unterholz herausragten. Selbst ein zufälliger Spaziergänger hätte ihn dort sofort entdeckt.
    Soviel zum Thema Tastsinn, dachte er und trat aus der unmittelbaren Umgebung der Bäume heraus. Er wusste, dass es nicht ganz ungefährlich war, sich während eines Gewitters im Wald aufzuhalten, hoffte jedoch, dass der Blitz nicht ausgerechnet in den Baum einschlug, neben dem er gerade stand. Allerdings hätte ihn das bei dem Pech, das ihn seit Tagesbeginn verfolgte, kaum überrascht.
    Etwas ratlos sah Zamorra sich um und dachte an die anderen, deren Schicksal er nicht kannte. Vielleicht waren Nicole, Carsten und Rob gefasst worden, vielleicht befanden sie sich aber auch bereits auf dem Weg nach Baton Rouge.
    Alles war möglich.
    Zamorra dachte einen Moment nach und entschied sich dann, zur Straße zu gehen, um dort nach den Hubschraubern zu suchen. Vielleicht fand er auf diese Weise einen Anhaltspunkt. Er drehte sich um.
    Und sah Sterne.
    Der Schlag war völlig überraschend gekommen. Zamorra spürte, wie seine Knie unter ihm nachgaben und sackte in den Matsch. Er versuchte die Orientierungslosigkeit abzuschütteln. Nach einigen Sekunden klärte sich sein Blick. Er sah auf - und warf sich zur Seite.
    Die Fußspitze, die ihn ansonsten ins Gesicht getroffen hätte, kollidierte mit seiner Schulter und riss ihn herum. Ein Schatten beugte sich über ihn. Zamorra erkannte einen dunklen Anzug, der sich über Muskelpaketen spannte.
    Der nächste Blitz erhellte das Gesicht seines Angreifers. Er sah den kurzen Militärhaarschnitt, die groben Gesichtszüge und die kalten, beinahe tot wirkenden Augen.
    Einer der Leibwächter, dachte er benommen.
    »Sie reden in meinem Kopf«, sagte der Mann, oder zumindest glaubte Zamorra, diese Worte im Lärm des Regens zu verstehen. »Aber ich antworte nicht. Der Offizier muss nicht alles wissen. Erst ein wenig Spaß, dann komme ich zurück. Erst dann.«
    Er hob die Maschinenpistole und warf sie grinsend hinter sich. »Hol sie dir, wenn du kannst.«
    Zamorra kam auf die Beine. Es gab keinen Zweifel daran, dass der Leibwächter geistig nicht ganz klar war, aber das machte ihn nur noch gefährlicher. Die Frage war jedoch, wie schnell er die Muskelberge, die er sich antrainiert hatte, in Bewegung setzen konnte.
    Er ignorierte den Regen, der ihm über das Gesicht lief und spannte sich an. Der aufgeweichte Waldboden bot ihm keinen sicheren Stand, aber das Problem betraf seinen Gegner ebenfalls.
    Der grinste und winkte ihn zu sich. »Na komm schon. Der Offizier ist ungeduldig. Ich muss bald zurück, sagen sie. Dann…«
    Zamorra trat zu. Sein Fuß schoss vor, doch der Leibwächter schien den Angriff vorausgeahnt zu haben. Seine Arme hämmerten gegen sein Bein, während er selbst einen Tritt ansetzte, der Zamorra gegen einen Baum prallen ließ.
    Verdammt, ist der schnell, dachte der und duckte sich unter einem Schlag, der statt ihm nur Holz traf. Das wütende Grunzen des Leibwächters wurde zum Stöhnen, als ein Tritt ihn von den Beinen riss.
    Zamorra wollte nachsetzen, aber sein schwerfällig wirkender Gegner kam geschmeidig auf die Füße und blockierte

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