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0703 - Stunden der Angst

0703 - Stunden der Angst

Titel: 0703 - Stunden der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa und Claudia Kern
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Granate mehr als nur einen Schock ausgelöst hatte.
    Stattdessen dachte er daran, dass die Zeit auf seiner Seite war. Die Nachwirkungen der Blendgranate ließen - hoffentlich - bald nach, die Nacht stand kurz bevor und der Wald bot zahlreiche Verstecke. All das sprach gegen die Verfolger.
    Für sie sprach jedoch die Tatsache, dass er sich keine fünf Meter vortasten konnte, ohne auf dem Boden zu landen. Er hatte den Gedanken noch nicht zu Ende geführt, als sich sein Fuß in etwas verhakte und er erneut das Gleichgewicht verlor.
    Zumindest, dachte Zamorra resignierend, ist der Waldboden weich.
    Er wollte aufstehen und schluckte, als seine Hand sich mit einem schmatzenden Geräusch aus dem Matsch löste. Anscheinend war er am Rande eines Sumpfgebiets gelandet.
    »Scheiße«, sagte Zamorra leise. Es war zu gefährlich weiterzugehen, solange er nichts sah. Abgesehen von der tödlichen Bedrohung des Sumpfes, war auch die Tierwelt nicht gerade ein Grund zur Freude.
    Zurück konnte er jedoch auch nicht, denn die Leibwächter waren irgendwo hinter ihm. Ab und zu hörte er ihre Rufe, ohne die genaue Richtung feststellen zu können. Der Wald verfälschte die Geräusche.
    Er wünschte, er hätte den Blaster noch, doch den hatte er nach irgendeinem Sturz verloren. Er hatte gehört, wie die Waffe auf dem Boden aufgeprallt war, sie aber trotzdem nicht mehr gefunden. Jetzt war er waffenlos.
    Zamorra richtete sich auf und tastete seine Umgebung ab. Dichtes Unterholz, Moos, Farne und Baumstämme. Er fand eine schmale Lücke zwischen ihnen und zwängte sich hinein. Es roch feucht und modrig, aber zumindest fühlte er sich einigermaßen sicher.
    Er lehnte sich zurück und schloss die schmerzenden Augen. Seine Gedanken kreisten um Nicole und die anderen, die sich noch irgendwo im Wald befanden. Er hatte keine Schüsse gehört, was ihn beruhigte. Vermutlich hockten sie wie er irgendwo im Unterholz und warteten darauf, dass ihre Sehkraft zurückkehrte.
    Nach und nach verstummten die Vögel, wurden von den Grillen und Eulen abgelöst. Schon längst hörte Zamorra die Rufe der Leibwächter nicht mehr. Sie hatten die Suche wohl aufgegeben.
    Irgendwann schlief er ein.
    Das Knacken der Äste bemerkte er ebenso wenig wie den schweren, dunklen Körper, der sich ihm näherte.
    ***
    Scarth lehnte an der Motorhaube des Cadillac und fragte sich, an welchem Punkt ihm klar geworden war, dass die Mission nicht so ablief, wie er sich das vorgestellt hatte. War es, als Sanders nicht auf seinen Befehl reagierte, sondern nach dem Zusammenstoß im Kofferraum blieb, oder waren es die Worte des Piloten, die ihm mitgeteilt hatten, dass er hundert Meter entfernt landen musste, weil die Äste der Bäume zu weit auf die Straße ragten?
    Er wusste es nicht genau.
    Klar war nur, dass die Entführer nicht mehr beim Wagen waren, als seine Leute ihn erreicht und den halb bewusstlosen Sanders aus dem Kofferraum gezogen hatten.
    Scarth seufzte leise. Seit fast einer Stunde suchten sie nun schon nach vier Menschen, die - soweit er das sagen konnte - geblendet und hilflos waren. Wenn sich das herumsprach, war er die Lachnummer der gesamten Branche. Hinzu kam, dass er damit Calderone in die Hände spielte.
    Scarth sah in den dunklen Himmel. Er hatte gehofft, die Suche bei Nacht fortsetzen zu können, aber sogar das Wetter schien sich gegen ihn verschworen zu haben. In den letzten Minuten hatten sich Wolken vor die Sterne geschoben. Es sah nach Regen aus.
    Shit, dachte er. Bei diesen schlechten Lichtverhältnissen bestand die Gefahr, dass seine Leute sich gegenseitig erschossen. Ihre Taschenlampen konnten sie nicht einsetzen, ohne zu Zielscheiben für die Entführer zu werden, denn die Wirkung der Blendgranaten musste langsam nachlassen.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als die Suche zu unterbrechen.
    Seufzend griff er nach seinem Funkgerät. »Gentlemen, Scarth hier. Ich gebe Ihnen noch fünfzehn Minuten Zeit, um Ihren Auftrag auszuführen. Sollte ihnen das innerhalb dieser Frist nicht gelingen, kehren Sie zu den Hubschraubern zurück. Bitte bestätigen Sie den Befehl. Over.«
    Nach und nach meldeten sich seine Leute. Manche protestierten, aber ihr Tonfall verriet Scarth, dass sie ebenso wenig an einen Erfolg glaubten wie er selbst. In Gedanken hakte er die Namen der Leibwächter ab, die ihn über Funk kontaktierten. Nach fünf Minuten hatte alle den Befehl bestätigt.
    Alle außer Ross.
    ***
    Nicole blinzelte in die Dunkelheit. Das Brennen in ihren Augen hatte

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