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0706 - Herr der Vulkane

0706 - Herr der Vulkane

Titel: 0706 - Herr der Vulkane Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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dem brennenden Wald zu entkommen. Aus dieser Todesfälle, in der so mancher von Priups Leuten elend verbrannt war.
    Aber dann war sie in die Hände der Panzergarde geraten! Ein Offizier hatte ihr eine Feuerkugel entgegengeschleudert und ihre Kombutu-Echse verbrannt.
    Zu Fuß hatte Kea nicht flüchten können. Die berittenen Palastgardisten hatten sie sofort eingeholt.
    Der Kampf war kurz, aber heftig gewesen. Aus mehreren Wunden blutend war Kea in Gefangenschaft geraten.
    Und nun kauerte sie in einem Käfig auf Rädern, der von zwei Kombutu-Echsen gezogen wurde. Zusammen mit den anderen Gefangenen wurde sie zur Hauptstadt gebracht.
    Kea konnte nicht erkennen, wer sich in den anderen Käfigen befand. Daher wusste sie auch nicht, ob Zamorra hatte entkommen können - oder ob er überhaupt überlebt hatte.
    Die Rebellin war verzweifelt. Wie groß waren ihre Hoffnungen gewesen, mit Hilfe von Zamorra und Nicole den Tyrannen stürzen zu können!
    Und jetzt? Ohne die Hilfe des alten Beg würde sie niemals erfahren, wo sich Nicole befand. Und selbst wenn Zamorras Gefährtin nichts geschehen war - wie sollte von ihr Hilfe kommen? Nicole war schließlich in einer ihr fremden Umgebung völlig auf sich allein gestellt.
    Kea schämte sich immer noch zutiefst darüber, dass sie sogar auf Nicoles Tod spekuliert hatte. Dafür gab es keine Entschuldigung! Auch nicht, dass Zamorra der aufregendste Mann war, den sie je kennen gelernt hatte…
    »Sei nicht fraurig.«
    Die rothaarige Ex-Faustkämpferin stutzte. Woher war diese Stimme gekommen? Ganz gewiss nicht von den Panzergardisten, die vor und hinter Keas Käfig ritten und ihre monotonen Triumphgesänge angestimmt hatten. Aber wer sollte sonst mit ihr sprechen? Hier, auf der öden Hochebene von Mul, war sonst kein Mensch und kein Halbwesen zu sehen.
    Wurde sie jetzt zu allem Überfluss auch noch verrückt?
    Vielleicht ist das gar nicht schlecht, dachte Kea düster. Dann kriege ich jedenfalls nicht richtig mit, was Badors Folterknechte mit mir anstellen werden, wenn wir den Palast erreichen…
    »Die Rettung ist nahe.«
    Da war sie wieder, diese Stimme. Tief in ihrem Innersten wusste Kea, dass sie nicht wahnsinnig war, denn die Stimme kam ihr seltsam vertraut vor.
    Die Rebellin atmete tief durch. Sie versuchte, sich zu konzentrieren, sich für das zu öffnen, was die Stimme ihr zu sagen hatte.
    Und dann geschah es.
    Vor ihren Augen entstand ein Bild. Schwach nur, mit zitternden Konturen und verschwommen. So wie die Trugbilder in der Wüste von Raazap, die den einsamen Wanderern Wasserstellen vorgaukelten, wo keine waren.
    Doch dieses Bild zeigte keine Quelle. Es war ein Gesicht, das Kea erblickte. Ein unendlich altes Gesicht, das ihr sehr bekannt vorkam. Und als sie sicher war, fühlte sie eine unendliche Erleichterung.
    Kea erkannte den alten Beg vor sich!
    Das faltige und bärtige Gesicht des Einsiedlers lächelte ermutigend. Das verschwimmende Bild seines Kopfes schwebte zwei Handbreit vor Kea mitten in der Luft. Die Ränder verschwammen.
    »Niemand außer dir kann mich sehen, Kea. Ich bin dir erschienen, um dir eine Botschaft zu übermitteln.«
    »Eine Botschaft? Von wem?«
    Darauf erwiderte der Alte nichts. Er sagte nur: »Die Zeichen stehen gut für dich und Zamorra und seine Gefährtin. Es wird sich bald alles zum Besten wenden.«
    Wo ist Nicole?, wollte Zyla fragen. Doch noch während sie die Frage in ihrem Kopf formulierte, hatte der Einsiedler sie bereits beantwortet.
    »Nicole wird zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein.«
    Jetzt erst wurde Kea klar, dass der Alte ihre Gedanken lesen konnte.
    Wo war er überhaupt? Vermutlich immer noch in seiner Höhle im Gebirge. Denn das, was sie von ihm sah, war ja nur ein substanzloses Bild.
    Die Rebellin hatte noch nicht oft mit Magie zu tun gehabt und war tief beeindruckt.
    Warum sprichst du erst jetzt zu mir, Beg?, fragte sie in Gedanken. Zamorra und ich waren voller Sorge, was mit Nicole geschehen ist.
    Das flimmernde Gesicht vor ihren Augen verzog sich zu einem schuldbewussten Lächeln.
    Auch ich bin nicht perfekt, Kea. Es war nicht einfach für mich, dich in Zamorras Welt zu bringen. Doch noch schwieriger war es, dich gemeinsam mit Zamorra und Nicole hierher zu holen. Deshalb ging es schief. Zamorras Gefährtin landete an einem anderen Platz. Aber das ist nicht schlimm. Trotzdem wird sich alles zum Guten wenden, wie ich schon sagte. Das Orakel spricht sehr günstig für euer Vorhaben.
    Was geschah mit Zamorra?, wollte Kea

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