Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0706 - Verkünder des Sonnenboten

Titel: 0706 - Verkünder des Sonnenboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Woreman. „Ich werde mir anhören, was Sie mir zu sagen haben. Warten Sie bitte auf mich. Inzwischen rechne ich mit diesem Mann auf meine Weise ab."
    Er nahm Kaiser auf die Arme und trug ihn in die Jet. Er schloß das äußere Schleusenschott hinter sich, so daß ihm die Opaner nicht folgen konnten. Im Antigravschacht schwebte er zum zweiten Deck empor und brachte den Verletzten dort ins Medocenter, das aus einem kleinen Raum mit vollrobotischen Geräten bestand.
    Er legte ihn auf den Behandlungstisch, schaltete die Positronik ein und trat zurück. Er sah, wie die Sonden und Sensoren über den Körper des Alten glitten, wie das Gerät ihm Injektionen verabreichte und die Schwellungen mit externen Präparaten versah, die sie sofort wieder abklingen ließen.
    Kaiser Karl stöhnte nach etwa zwei Minuten laut auf.
    „Muß das sein?" fragte er heiser. „Verdammt, wenn meine Großmutter mich so sehen könnte, sie würde nachträglich aus der Krankenkasse austreten. Wollt ihr mich umbringen?"
    Woreman drückte zwei Knöpfe. Die Robotarme zogen sich zurück. Kaiser Karl schwebte, von einem unsichtbaren AG-Feld getragen, aus der Kabine hervor. Ächzend richtete er sich auf. Er wischte sich mit der Linken über das Gesicht und kratzte sich mit der rechten Hand das Bein.
    „Dieses Luder", sagte er. „Dieses verdammte Luder."
    „Wovon sprechen Sie, Kaiser?"
    „Von meinem Bein natürlich. Das Biest hat sich weibliche Hormone verabreichen lassen. Sehen Sie, wie es...?"
    „Wir haben keine Zeit für Witze, Kaiser. Haben Sie den Antrieb zerstört?"
    Captain Woreman blickte ihn fassungslos an.
    „Ja? Sie sagen einfach so - ja?"
    „Ja. Was soll ich sonst sagen."
    „Wollen Sie mir das nicht erklären, verdammt?"
    „Sie sollten nicht fluchen, Captain." Der Greis stand auf und rieb sich den rechten am linken Knöchel. Ich hatte keine andere Wahl. Der überschwere wäre mit der Jet verschwunden. Und dann wäre es ganz aus mit Ihnen gewesen."
    „Das ist es auch so." Er sagte ihm, daß eine Übermacht von Walzenraumern zum Angriff auf die DOOGEN bereit stand.
    „Sie müssen eine zweite Jet schicken, die uns abholt.
    Inzwischen dürfte Ihnen klar sein, daß dieser Umweltangepaßte diese Flotte herbeigerufen hat." Er berichtete dem Captain, daß er in Opan-Town einen Stützpunkt des Überschweren vorgefunden und zerstört hatte. „Vhrato-Verkünder Okunan Opan arbeitet also mit den Überschweren zusammen, Captain. Das dürfte jetzt wohl klar sein."
    „Ich habe mir so etwas gedacht, als er Sie als Verräter bezeichnete", entgegnete Woreman.
    „Hüte dich vor den falschen Propheten. Das hat meine Großmutter auch schon immer gesagt."
    „Mit diesem Weib machen Sie mich noch einmal schwach", sagte Woreman ärgerlich. Er eilte zum Antigravschacht.
    „Das ist noch gar nichts, Captain", rief Kaiser hinter ihm her.
    „Ein Stück von einem Weib ist noch viel schlimmer. Das kann einen Mann wahrhaftig verrückt machen." Er schlug seine Hand klatschend gegen den rechten Oberschenkel.
    Als er merkte, daß der Captain nicht auf seine Worte eingehen wollte, wartete er, bis Woreman in der Zentrale war. Dann polte er das Antigravfeld um und ließ sich nach unten bis zu der Leiche tragen. Er packte sie und schleppte sie im erneut umjustierten Feld das kurze Stück bis Deck eins hoch. Hier legte er sie auf den Boden, da ihm die Kräfte fehlten, sie noch weiter zu transportieren. Im Laderaum stand jedoch ein fahrbarer Antigravprojektor, der für leichtere Bodenarbeiten gedacht war.
    Mit diesem Gerät schob er den Überschweren bis in die Schleuse. Er öffnete das Außenschott und warf den Toten Okunan Opan vor die Füße. Der Vhrato-Verkünder blickte ihn starr an. Er wußte, daß Kaiser Karl ihn entlarvt hatte, und er konnte nichts mehr tun.
    Der Greis zog sich mit dem Projektor zurück und schloß die Schotte. Dann stieg er in den Antigravschacht und ließ sich nach oben tragen.
    „Na, Captain, wie steht's?" fragte er. „Kommt die DOOGEN selbst, oder schickt man uns ein Beiboot?"
    „Nichts von beiden", entgegnete der Offizier. „Die Überschweren greifen an."
    Die beiden Männer blickten sich an. Sie wußten, was diese Nachricht bedeutete. Sie war gleichbedeutend auch mit ihrem eigenen Todesurteil. Die DOOGEN hatte nicht die Spur einer Chance gegen die Übermacht. Sobald sie vernichtet war, würden Einsatzkommandos auf Fretiklia erscheinen und nach den Männern suchen, die ihnen von ihrem Beobachter gemeldet worden waren. Weder Woreman

Weitere Kostenlose Bücher