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0706 - Verkünder des Sonnenboten

Titel: 0706 - Verkünder des Sonnenboten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nadelwirkung und durchtrennte mit dem Glutstrahl entscheidende Verbindungen im Antigrav- und im Impulstriebwerk.
    Bruchteile von Sekunden später hörte er den Überschweren zornig aufbrüllen.
    Er lächelte verhalten. Seine Gestalt straffte sich. Er hatte es geschafft. Er hatte den Umweltangepaßten daran gehindert, mit der Jet zu verschwinden.
    Er schaltete wieder auf breiter gefächerten Energiestrahl um, richtete die Waffe auf den Antigravschacht und wartete.
    Irgendwann mußte der Koloß herunterkommen. Kaiser fürchtete sich nicht mehr vor ihm, denn jetzt kam es nicht nur auf körperliche Kraft und auf Schnelligkeit, sondern vor allem auf geistige Klarheit an. Der Überschwere war als Kämpfer ausgebildet worden. Er lebte nur für die Aufgabe, Leticron oder gar den Laren mit Waffengewalt zu dienen. Spätestens in diesen Sekunden mußte er begriffen haben, daß er nicht allein an Bord war.
    Kaiser Karl kniff die Augen zusammen. Er setzte sich auf einen Antigravprojektor. Wieder überfiel ihn die Schwäche, und die Schmerzen zogen sich bis in den linken Arm hinein. Er preßte seine Hand gegen die Brust. Er spürte sein Herz so deutlich wie nie zuvor. Die Anstrengungen der letzten fünfzehn Minuten machten sich nun voll bemerkbar. Seine Kräfte gingen zu Ende.
    Er fluchte leise vor sich hin.
    Sollte er ausgerechnet jetzt versagen, wo es um die Entscheidung ging? Sollte er sich im letzten Moment von dem Überschweren überrumpeln lassen?
    Er stand auf und ging einige Schritte hin und her, ohne dabei den Antigravschacht außer Augen zu lassen. Der Überschwere konnte auch noch über die Notleiter von oben herabkommen, dabei aber mußte er ein Zwischenschott überwinden, das verriegelt war. Er konnte es nicht öffnen ohne dabei Lärm zu machen.
    Er überlegte.
    Was würde er tun, wenn er in der Lage des Überschweren wäre? Welche besonderen Vorteile hatte dieser?
    Er runzelte die Stirn. Er erinnerte sich daran, daß die Abkömmlinge der Galaktischen Händler über extrem schnelle Reaktionen verfügten.
    „Verdammt", murmelte er.
    Seine Blicke richteten sich auf den Antigravschacht. Neben dem Einstieg brannte eine winzige Kontrollampe. Sie gab Auskunft darüber, ob das Feld eingeschaltet war oder nicht.
    Während Kaiser noch überlegte, erlosch das Licht.
    Im gleichen Moment erkannte Kaiser den tollkühnen Plan seines Gegners. Er richtete seinen Blaster auf den Schacht und schoß.
    Der Überschwere brüllte vor Entsetzen auf. Er stürzte mitten in den Glutstrahl hinein. Er wurde von ihm förmlich zersägt, und er kam nicht mehr dazu, seinerseits auf Kaiser Karl zu schießen.
    Der Greis ließ seine Waffe fallen. Er wußte, daß er dem Ende nur ganz knapp entgangen war. Der Überschwere hatte tatsächlich seine extrem schnellen Reaktionen einsetzen wollen.
    Er hatte sich im Schacht nach unten fallen lassen wollen, ohne sich vom AG-Feld tragen zu lassen. Er hätte für wenige Sekundenbruchteile Einblick in Deck zwei gehabt, während er an der Schachtöffnung vorbeistürzte. Diese hätten ihm jedoch genügt, seinen Gegner auszumachen, auf ihn zu zielen und zu schießen. Als Umweltangepaßter war er an eine wenigstens doppelt so hohe Schwerkraft gewohnt, wie sie auf Fretiklia herrschte. Ein dreißig Meter tiefer Sturz hätte ihm also nichts ausgemacht. Er hätte sich mit federnden Beinen am Ende des Antigravschachts abfangen können, und die Jet wäre wieder in seiner Hand gewesen.
    Kaiser Karl wischte sich den Schweiß von der Stirn. Mit zitternden Knien ging er zum AG-Schacht und blickte hinein. Die Leiche des Überschweren lag tief unter ihm. Er schaltete das AG-Feld an, polte es nach oben und ließ sich zur Hauptleitzentrale hinauftragen. Dort stellte er auf einen Blick fest, daß der Springer die Prallfeldschirme aufgebaut hatte, so daß sich niemand dem Raumschiff von außen nähern konnte.
    Kaiser stieg zum Kommandantensessel empor und blickte durch die Sichtkuppel hinaus. Es dämmerte. Draußen standen Okunan Opan und Captain Pete Woreman zusammen mit einigen weiteren Männern zwischen den Felsen. Er winkte ihnen zu, doch sie reagierten nicht.
    Er schaltete die Energiefeldprojektoren ab und öffnete die Schleuse. Dann erst wurde ihm bewußt, daß die Funkgeräte ein ständiges Rufsignal abgaben. Er drückte einige Knöpfe. Der Bildschirm des Hyperfunkgerätes erhellte sich augenblicklich, Kaiser dachte jedoch nicht daran, sich hier anzuhören, was die DOOGEN der Jet-Besatzung mitzuteilen hatte. Er polte das

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