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0709 - Stahlfestung Titan

Titel: 0709 - Stahlfestung Titan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Leticron mußte sich nicht allein mit den Laren herumschlagen, die Maylpancer zum neuen Ersten Hetran machen wollten, sondern er hatte auch Gegner, die ihrerseits wiederum mit den Laren verfeindet waren.
    Er überlegte, ob er die Laren benachrichtigen und über die wahre Identität der Gefangenen aufklären sollte. Er verwarf diesen Gedanken sogleich wieder, denn er rechnete sich eine Reihe von Chancen aus, die er durch ein Eingreifen der Laren verlieren würde.
    Von nun an mußte er sein eigenes Spiel spielen, auch wenn es noch so schwierig erscheinen sollte.
    Leticron hatte eine Reihe von Plänen, die er in absehbarer Zeit verwirklichen wollte. Der körperlose Zustand der terranischen Altmutanten hatte ihn seit jeher fasziniert. Schon oft hatte er darüber nachgedacht, ob es für ihn jetzt, da er nicht mehr lange Erster Hetran sein würde, eine ähnliche Existenzmöglichkeit geben konnte.
    Seine Gedanken wurden durch ein Lichtsignal unterbrochen.
    Bur-Dan stand draußen im Korridor und meldete, daß der erwünschte Besuch eingetroffen war.
    Leticron runzelte die Stirn. Er hatte nicht damit gerechnet, daß Maylpancer so schnell vom Startplatz zurückkehren würde. In dieser Situation wäre er gern noch ein bißchen länger mit seinen Gedanken allein gewesen.
    Er wollte Maylpancer jedoch nicht durch eine Änderung seiner ursprünglichen Absichten mißtrauisch machen.
    „Er soll hereinkommen!" sagte er knapp.
    Es war jetzt zweieinhalb Jahre her, daß er, außer bei den Turnieren, zum letztenmal persönlich mit einem lebenden Wesen zusammengetroffen war. Seither hatte er den Kontakt mit den Überschweren auf Titan und den Mitgliedern des Konzils über Funk aufrecht gehalten.
    Unwillkürlich stellte er sich die Frage, wie er auf diese Begegnung reagieren würde.
    Konnte er überhaupt noch unbefangen sein?
    Er konnte nicht länger nachdenken, denn in diesem Augenblick kam Maylpancer herein.
    Der Überschwere von Obskon war erst achtunddreißig Jahre alt. Sein mit Muskelbündeln bepackter Körper war 1,80 Meter hoch und ebenso breit. Das grobporige Gesicht des Besuchers war verhältnismäßig fein geschnitten.
    Leticron wußte, daß Obskon eine Welt mit über drei Gravos war. Entsprechend stark war dieser Mann.
    Maylpancer hatte mit sportlichen und kämpferischen Leistungen auch die Gunst führender Mitglieder des eigenen Volkes errungen. Zudem verfügte er über große Intelligenz, er galt als einer der besten Transmissions-Hyperphysiker in der Galaxis.
    Maylpancer war unmittelbar hinter dem Eingang stehengeblieben und hatte die stumme Musterung schweigend über sich ergehen lassen. Er erwiderte Leticrons Blicke.
    Leticron las in den Gedanken des Besuchers und stellte fest, daß Maylpancer Komplikationen vermeiden wollte. Dem jungen Mann kam es nicht auf eine persönliche Konfrontation mit dem Mutanten an, er würde es den Laren überlassen, Leticron von der Position des Ersten Hetrans zu entfernen.
    Leticron wies auf einen freien Sessel.
    „Sie können sich setzen!"
    Maylpancer blieb wachsam, aber er bedankte sich mit einem höflichen Lächeln. Als er Platz genommen hatte, ließ er seine Blicke über die Kontrollen gleiten.
    „Sie sind überraschend schnell von Ihrem Ausflug zurückgekehrt", stellte Leticron fest. „Was wollten Sie überhaupt draußen am Startplatz?"
    „Ich versuchte, Bosskerrigg aufzuhalten!" kam die freimütige Antwort.
    „Gegen meinen ausdrücklichen Befehl?"
    „Ich hoffte, daß Sie Ihre Meinung ändern würden!"
    Hätte er die Laren nicht hinter sich, hätte Maylpancer diese Antwort niemals gewagt, dazu war er bei allem persönlichen Mut viel zu umsichtig.
    Er spricht mit mir, als wäre ich bereits erledigt! dachte Leticron fassungslos. Nur eine gewisse Höflichkeit schien Maylpancer noch zurückzuhalten.
    „Sie würden also den Sprung von der Rampe abschaffen, wenn Sie auf Titan den Oberbefehl hätten?"
    „Ich werde vieles ändern, wenn ich Erster Hetran bin", erwiderte der Obskoner. „Da ich jedoch nicht hier auf Titan bleiben werde, sondern mich aktiv um die Ereignisse in der Galaxis kümmern will, können Sie Ihr Museum behalten."
    „Warum sagen Sie das?"
    Maylpancer zuckte mit den Schultern: „Sie entnehmen es sowieso meinen Gedanken, so daß es wenig Sinn hätte, nicht darüber zu reden."
    „Hoffentlich täuschen Sie sich nicht!" Er atmete schwer. „Noch bin ich Erster Hetran."
    „Hotrenor-Taak sagte mir bereits, daß ich vermutlich mit Ihnen kämpfen muß", sagte Maylpancer

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