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071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

071 - Der Hexer mit der Schlangenhand

Titel: 071 - Der Hexer mit der Schlangenhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gar nichts angestellt. Was wollen Sie von mir? Lassen Sie
mich los !«
    »Das könnte
dir so passen .« Der Uniformierte zerrte ihn ein Stück
beiseite und griff nach einem Walkie-Talkie an seinem Gürtel. Als er es
einschaltete, schien das Rauschen des Geräts den ganzen Raum zu erfüllen.
»Alles unter Kontrolle«, sagte er. »Ein junger Bursche wollte sich beweisen,
wie mutig er ist. Vor Schreck ist er dabei aus den Latschen gekippt !«
    »Aber ich
...«, John Modesty verstummte.
    »Mitkommen !« befahl der Uniformierte barsch. »Aber zuerst hebst du
dieses Ding da auf .« Er wies auf den Boden.
    John Modesty
folgte der Richtung, die sein Finger andeutete, und erkannte plötzlich den
vierbeinigen Schlangenkörper. Ihm fiel ein, daß er die Skulptur betrachtet
hatte, und daß sie ihm sonderbar vertraut vorgekommen war.
    Wieso befand
sie sich nicht mehr in der Vitrine? Und weshalb lag ein Schirm neben den
unzähligen Glassplittern?
    »Ich habe es
gleich gewußt«, zeterte eine Frau und schob sich heran. »Er kam mir gleich so
verdächtig vor .«
    »Schon gut«,
entgegnete der Wachmann. Zu John gewandt, fuhr er fort: »Jetzt heb’ es endlich
auf .«
    Modesty
bückte sich. Zögernd streckte er die Finger aus, berührte mit den
    Kuppen das
kühle Steingebilde ... und umklammerte die Schlange, genau wie das Wispern in
seinem Kopf es ihm befahl. Er riß sie an sich, fuhr hoch, schneller als man ihm
mit den Blicken folgen konnte, und schleuderte sie gegen den Wachmann.
    Irgendwo
schrie jemand.
    John Modesty
sah genau, wie die steinerne Schlange ihr Maul aufriß, ihre spitzen Zähne in
den Hals des Wächters grub, dann abrupt von ihm abließ und mit geschmeidiger
Bewegung wieder in Johns Hand schnellte.
    Plötzlich
wußte Modesty, was er zu tun hatte. Er stieß den gurgelnd schreienden Mann
beiseite, daß er zu Boden stürzte, machte einen gewaltigen Satz über ihn hinweg
und rannte aus dem Raum.
    Die
Helligkeit im davor gelegenen Ausstellungssaal ließ ihn blinzeln. Er begegnete
drei Museumsbesuchern, die ängstlich zurückwichen, rannte durch den nächsten
Raum zum Ausgang und blieb erst stehen, als er die beiden Uniformierten an der
Tür sah.
    Die beiden
Männer blickten sich an. Voller Entsetzen sah John, wie sie zu ihren Waffen
griffen, die in Halftern am Gürtel baumelten.
    »Nicht
schießen !« schrie er in panischer Angst. »Nicht!«
    Wie kam er
hierher? Weshalb zogen die Uniformierten ihre Pistolen? Er hatte doch nichts
angestellt.
    Langsam kam
er auf die beiden Männer zu und breitete die Arme aus, wie er es in den Krimis
im Fernsehen immer beobachtet hatte. Das war ein furchtbares Mißverständnis,
alles würde sich aufklären...
    Seine rechte
Hand begann zu brennen. Er blickte hoch.
    Höhnisch
grinste die steinerne Schlange ihn an.
    John war
jetzt ganz nahe bei den beiden Uniformierten, deren Körperhaltung sich etwas
entspannt hatte. Das sollte ihr Verderben sein.
    Die Schlange
in seiner Hand regte sich. John zuckte zurück, und die steinerne Figur stieß
sich ab. Alles ging so schnell, daß er nichts davon mitbekam. Im nächsten
Moment ruhte das steinerne Idol wieder in seiner Hand, und die beiden
Wachtposten lagen vor ihm auf dem Boden ... in einer großen, dunkelroten
Blutlache!
    John schrie
auf, preßte die Schlange fest an seinen Körper und begann zu rennen. Die
schwüle, drückende Luft von Londons Rush-Hour umfaßte ihn wie ein warmer Schal.
Der Gestank aus Taxiauspuffen, die unablässig ihre Dieselschwaden in die Luft
stießen, ließ ihn schwindlig werden.
    Wohin, dachte
er. Wohin jetzt? Bald sind sie mir auf den Fersen. Die Polizei leitet eine
Ringfahndung ein, alle Straßen werden blockiert, ich fange mich in ihrem Netz.
    Das Wispern
in einem Kopf beruhigte sich. Plötzlich wußte er, wohin er seine Schritte zu
lenken hatte. Richtung Soho... er kannte sich gut aus in diese Gegend. Einmal
war er dort sogar essen gewesen. Ein Freund, der irgendwie zu Geld gekommen
war, hatte ihn mitgenommen in ein chinesisches Restaurant.
    Wie in Trance
hastete er durch die Straße.
    Die
Straßenpassanten schienen zu spüren, daß seine Mission keinen Aufschub duldete,
und wichen vor ihm zurück. Einmal rempelte er einen Geschäftsmann an. Die
Schlange zuckte aus seinen Händen und wieder zurück, und der Weg war frei.
Kurz-darauf stieß er mit einer jungen Frau zusammen.
    Wieder glitt
das steinerne Idol aus seinen Händen. Doch diesmal vollendete es seine
blitzschnelle Bewegung nicht, sondern verharrte mitten in der

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