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0710 - Raumschiff in Fesseln

Titel: 0710 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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war jetzt mehr als verblüfft. Angst und Zögern, Hunger und Müdigkeit vermengten sich zu einer Stimmung, die dem Wahnsinn näher was als jeder anderen Regung. Cass stotterte vor Aufregung.
    „Du meinst, wir können starten, wenn sie das hier finden? Das wäre möglich. Dann brauche, ich mich nicht zu schämen, wenn ich Rhodan sehe. Du glaubst, der SENECA-Donner wird von hier aus gesteuert?"
    „Vielleicht gibt es noch andere Gerate rund um das Schiff.
    Niemand weiß es. Aber wir haben etwas gefunden!"
    Er blieb am Rand der Lichtung stehen und blickte immer wieder in die Richtung des rätselhaften Instruments.
    „Ich glaube, ich werde zurücklaufen!"sagte er. „Aber zuerst muß ich etwas essen und mir die Füße kühlen. In den Stiefeln ist es höllisch heiß."
    „Auf eine Stunde Pause kommt es jetzt auch nicht mehr an:" Als sie das Ufer erreichten und sahen, daß viele andere Tierspuren ihre eigene Doppelspur kreuzten, beschlossen sie, bis zu der Stelle zurückzugehen, wo sich ihr Gepäck befand.
    Während Janie auspackte, streifte sich Cass die Stiefel von den Fußen und stellte die brennenden Füße ins kalte Wasser.
    Dann aß er Konzentratnahrung, trank die letzten Fruchtsaftdosen leer und sagte nach einiger Zeit: „Hungrig und durstig bin ich nicht mehr - aber ich werde immer müder."
    Janie streichelte sein durchgeschwitztes Haar und sagte erleichtert: „Wenn das Schiff gestartet ist, kannst du ausschlafen."
    Sie sprachen es nicht aus. Sie scheuten, sich selbst und gegenseitig die Wahrheit einzugestehen. Sie fühlten sich im Schiff sicherer und geborgen. Das Leben in der Wildnis eines menschenleeren Planeten kannten sie nur aus der Theorie, die sich bestenfalls in dreidimensionalen und farbigen Videobändern erschöpfte. Aber noch immer klammerten sie sich an die Idee ihrer Flucht.
    „Ja. Ich gehe schon. Kommst du nach?"
    „Ich komme nach. Ich lasse das Gepäck hier und nehme nur Essen und die zweite Waffe mit."
    „Einverstanden. Wir beide kennen den Weg", erklärte er und massierte seine Füße, die langsam trocken wurden.
    Dann steckte er die Nahrungsmittel ein und lief los.
    Den, langen Weg zum Raumschiff kannte er bereits. Und vielleicht war kurz nach dem Augenblick, an dem er von seiner auffallenden Entdeckung berichtete, die Gefangenschaft der Sol beendet.
    Der SENECA-Donner und alles andere...
    Keuchend und schwitzend, mit ausgedörrter Kehle und mit Schweißtropfen, die in seinen Augen bissen, rannte er in seiner eigenen Spur nach Südosten zurück. Immer wieder sah er zwischen den dichten Baumstämmen die gewaltige Kugel der SOL aufschimmern. Und als er das dichte Waldgebiet verließ und in die Grassteppe mit den Bauminseln und den merkwürdig schirmähnlichen Bäumen vorstieß, sah er auch die ersten Gleiter der Forschungsteams. Er ruhte sich im letzten kühlen Schatten aus und lief dann weiter.
     
    8.
     
    Zeit: 10. Juli 3578 - drei Uhr nachmittag Ort: Savanne zwischen SOL und dem nördlichen Flußlauf Mission: Roboteruntersuchungen von Julia und Romeo Joscan Hellmut saß auf dem Dach der Fahrerkabine, über der Ladefläche baumeln und sah seinen beiden Lieblingen zu. Die skurrilen Robots wurden von SENECA geleitet und standen ununterbrochen mit ihm in Verbindung, waren die besten externen Elemente, die es je gegeben hatte.
    Joscan betrachtete die Landschaft um sich herum mit gleichgültigem Blick.
    „Mistland!" sagte er. Die Landschaft ließ ihn kalt. Er war im Schiff geboren worden, und dieser Planet war weder die Erde, die sie verlassen hatten, noch gehörte er zu den versprochenen Welten im fernen Sonnensystem.
    Und weder Romeo noch Julia, die ihr Wissen an SENECA weitergaben, würden etwas Aufsehenerregendes finden.
    Joscan hob den Kopf und blickte hinauf zu der riesenhaften Form des Schiffes. Er langweilte sich. Er dachte nicht im Traum daran, zu desertieren oder eine der vielen Verrücktheiten anzufangen, mit denen sich die Männer umgebracht hatten. Er blickte hinüber zu Romeo, der mit seinen Armen eine Grube unter einem Baum aufgeworfen hatte und mit einer langen Sonde darin herumstocherte.
    Joscan hob das Kommandogerät und fragte: „Romeo! Hast du etwas gefunden?" Er hatte diese beiden Roboter studiert. Er kannte ihre Selbständigkeit und ihre Abhängigkeit von SENECA. Er sprach, wenn er sich mit einem von ihnen unterhielt, gewissermaßen immer mit SENECA - zu einem Teil.
    „Nein. Natürlich nicht. Ich versuche es auf gut Glück.
    Schließlich kenne ich alle Tests, die

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