0711 - Die Unendlich-Denker
Ortungsgeräten nicht anzumessen war.
Wenige Minuten später ging die tausend Meter durchmessende Energiekugel auf dem primitiven Raumhafen nieder.
„Schnell, Tolotos", sagte Gucky, „Wir müssen alle hyperenergetischen Geräte unserer Kampfanzüge ausschalten, sonst können uns die Laren orten."
„Schon geschehen", lautete die Antwort des Haluters.
Es war ein Glück, daß sie sich in diesem Versteck befanden und es sich leisten konnten, die Deflektorfelder ebenso wie alle anderen Funktionen ihrer Kombinationen auszuschalten.
Wenn sie sich jetzt im Freien befunden hätten, wären sie unweigerlich entdeckt worden - entweder optisch von den Einheimischen oder ortungstechnisch von den Laren, was im Endeffekt wohl auf dasselbe herausgekommen wäre.
Durch das unförmige Fensterloch in der Wand konnten sie sehen, wie sich in der Energiehülle des SVE-Raumers eine Strukturlücke auf tat.
Gucky erwartete, daß nun eine Abordnung der Laren erscheinen würde. Doch nichts dergleichen geschah. Statt dessen wurden aus der Strukturöffnung zwei Energiebahnen abgestrahlt, die ohne Schwierigkeiten anzumessen waren und sich als Traktorstrahlen entpuppten.
Laren traten dabei nicht in Erscheinung, und es sah auch ganz so aus, als würden sie sich nicht blickenlassen. Entweder fanden sie es unter ihrer Würde, oder sie verrichteten hier nur Routineaufgaben, die ihren persönlichen Einsatz nicht erforderten.
Sekunden nachdem die Traktorstrahlen errichtet worden waren, schwebten in einem von ihnen ganze Stapel aus Hunderten solcher klobig wirkenden Positronikgeräte heraus, wie Gucky und Icho Tolot sie auf ihrer Exkursion durch die Stadt gesehen hatten.
„Ah, die Laren bringen Nachschub", konstatierte Gucky. „Da werden die Fremden aber für eine Weile was zum Spielen haben."
„Sie bringen nicht nur Nachschub, sondern holen andere gleichartige Geräte wieder ab", fügte Icho Tolot hinzu. „Dazu dient der zweite Traktorstrahl."
Tatsächlich wurden in dem anderen Traktorstrahl ebensolche unförmigen Geräte verschiedenster Größe aus der Stadt zum SVE-Raumer befördert und verschwanden darin.
„Es würde mich brennend interessieren, was es mit den Positroniken für eine Bewandtnis hat, daß die Laren den weiten Weg nach Balayndagar nicht scheuen, um sie den Fremden zu übergeben", sagte Gucky.
„Jetzt ist es zu spät, ein solches Gerät zu holen", erwiderte Icho Tolot. „Wenn du jetzt teleportierst, werden die Laren unweigerlich auf dich aufmerksam. Aber wir können die Zeit nutzen, um anhand unseres gesammelten Materials mehr über die Einheimischen herauszufinden. Vielleicht können wir entdecken, welche Fähigkeiten sie besitzen und so erfahren, welche Bedeutung die Positroniken haben.
Während auf dem Raumhafen der Transport der Geräte vom SVE-Raumer in die Stadt und umgekehrt weiterging, machten sich die beiden Gefährten daran, das gesammelte Material auszuwerten.
Gucky ließ die entwickelten Mikrofilme von einem Projektor an die eine Wand werfen. Die ersten Aufnahmen zeigten den Fremden, dem sie auf der Straße begegnet waren, in verschiedenen Techniken.
Als Gucky zu einem Röntgenbild kam, stellte er den Projektor so ein, daß er eine Vergrößerung von seinem Kopf bekam.
„Das ist interessant", meinte der Mausbiber. „Sieh dir das einmal an, Tolotos."
Der Haluter unterbrach seine Tätigkeit und gesellte sich zu Gucky.
„Was soll ich mir ansehen?" fragte er.
„Ich meine die vier knorpelartigen Höcker auf der Schädeldecke", sagte Gucky. „Unter jedem dieser Höcker liegt ein separates Gehirn, das durch Nervensysteme mit dem Zentralgehirn im Schädel verbunden ist. Wir haben uns gefragt, was diese Auswüchse bedeuten könnten. Jetzt wissen wir es.
Diese Wesen haben insgesamt fünf Gehirne! Das ist phantastisch."
„In der Tat, das ist ungewöhnlich", gab der Haluter zu.
„Mehr hast du nicht dazu zu sagen?" empörte sich Gucky.
„Überlege dir doch nur einmal, welche geistige Kapazität diese fünf Gehirne zusammen erbringen könnten!"
„Die Nebengehirne unter den Höckern könnten auch brachliegen", meinte Icho Tolot unbeeindruckt.
„Dein Planhirn scheint im Moment ebenfalls brachzuliegen", erwiderte Gucky sarkastisch. „Aber zugegeben, die Röntgenaufnahme kann uns keine befriedigenden Aufschlüsse geben. Ich habe aber noch andere Aufnahmen im Kasten."
Gucky beförderte den Film im Projektor weiter, bis er zu einem Bild kam, bei dem es sich nicht nur um eine Durchleuchtung des
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