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0711 - Die Unendlich-Denker

Titel: 0711 - Die Unendlich-Denker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Stimme. „Aber zuerst mußt du die Pläne für eine entsprechende Maschine anfertigen. Überdenke alles noch vieldimensional und dann denke es in den Speicher ein. Wir werden die Maschine für dein Abstraktum bauen lassen.
    Ist das alles, Eptrocur? Oder bedrückt dich noch etwas?"
    Mein Professor ist ein wirklich Weiser. Er hat mich durchschaut.
    Habe gerade an die beiden mehrdimensionalen Muster gedacht und mir überlegt, daß ich mich nun mit ihnen beschäftigen könnte. Muß nämlich zugeben, daß die beiden mich zu meiner Abstrahierung inspiriert haben.
    Aber davon will ich Concliva noch nichts verraten.
    Also lügen.
    „Ich komme mit meinen Mehrgedanken einfach nicht von der Großen Schwarzen Null los. Es beschäftigt mich immerzu", lüge ich.
    Er zwinkerte verstehend mit allen vier Augen.
    „So ergeht es uns allen, Eptrocur. Aber welch hervorragende Unendlichdenker wir auch sind, wir finden keine Lösung. Und da sagen einige, wir seien an der Schwelle des Absoluten. Diese Narren."
    Diese Erkenntnis zeichnete Professor Concliva als einen echten Weisen aus.
    „Die Große Schwarze Null läßt sich von uns nicht bezwingen", sagt er, als ich schweige. „Aber das wird auch uns nicht unterkriegen."
    Diese Bemerkung verwundert mich. Denn wir alle sind übereingekommen, die Große Schwarze Null aus eigener Kraft zu bezwingen und unsere Verbündeten nicht um Unterstützung zu bitten.
    „Hat sich die allgemeine Meinung geändert?" frage ich deshalb.
    „Nein, denn das hieße, unser Unendlichdenken aufzugeben und auf die Ebene der niedrigsten Dimension zurückzukehren.
    Nein, Eptrocur, wir haben eine andere - eine echte - Lösung für unser Problem gefunden. Wir sind aber nicht durch Meditation daraufgekommen, sondern der Zufall hat sie uns zugespielt. Ja, auch das gibt es bei Unendlichdenkern - Zufälle. Wir besitzen nun eine Möglichkeit uns und unser Lebenswerk zu retten. Mehr darf ich dir darüber aber noch nicht verraten." Also frage ich auch nicht. Gehe wieder. Will sofort meine Überlegungen in den Speicher eingeben. Damit meine Maschine gebaut werden kann und ich sie bald abstrahieren kann.
    Bin müde, gehe auf allen vieren. Die vorderen Stummel tun mir bald vom Laufen weh. Diese Straßen! Wer sagt, daß mein Volk nur uneigennützig ist, der hat recht. Aber etwas gesunder Egoismus wäre schon wünschenswert. Wir sollten mit allen Mitteln durchsetzen, daß man uns bessere Straßen baut.
    Mache Rast. Darf mich in Gedanken nicht schon wieder über die Gegebenheiten unserer Stadt beschweren. Das ist meiner nicht würdig.
    Habe wichtige Aufgaben zu erledigen.
    Aufgaben, die dem Universum nützen.
    Was haben schlechte Straßen da schon für eine Bedeutung?
    Kehre zu meinem Platz an der Abstrahier-Schule in der Tafthyra zurück. Nehme mir das nächste Problem vor. Kann mich aber nicht konzentrieren.
    Die Große Schwarze Null schwebt als Drohung über mir. Ist überall um mich. Sehe wieder die beiden mehrdimensionalen Muster vor mir.
    Kann einfach nicht abstrahieren. Verlasse meinen Platz. Streife ruhelos durch Tomphus, bis ich vor Müdigkeit fast umfalle.
    Kann die beiden faszinierenden Fremdmuster nicht finden.
    Existieren sie überhaupt, oder sind es nur Produkte meines überreizten Mehrdenkens?
     
    4.
     
    Das Wesen, das aus dem Gebäude getreten war und Gucky beinahe niedergewalzt hätte, war in jeder Beziehung erstaunlich.
    Es war im Vergleich zu dem kleinen Mausbiber ein Gigant und nur um einen guten halben Meter kleiner als Icho Tolot. Gucky schätzte, daß der Fremde gut 2,70 Meter maß.
    Den zweiten Eindruck, den Gucky von ihm gewann, war, daß er eine lederartige Haut wie ein Elefant hatte, die graubraun war.
    Von Gestalt war das Wesen so unförmig wie eines der Gebäude, zumindest fand Gucky das im ersten Augenblick. Aber auch später, als er sich Einzelheiten eingeprägt hatte, scheute er nicht den Vergleich mit einer wandelnden Tonne.
    Das Wesen balancierte seinen zwei Meter breiten und tonnenschweren Körper auf zwei kurzen Beinstummeln, die keine Zehen oder andere Glieder aufwiesen, die ihm zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichts hätten dienen können.
    Das führte dazu, daß es einen so torkelnden Gang wie ein Betrunkener hatte. Weiter oben, etwa am zweiten Körperdrittel, hatte das Wesen noch zwei solcher Stummel, die aber etwas kürzer waren - und Gucky vermutete zu Recht, daß es dieses zweite Paar Beinstummel gelegentlich als Laufhilfe benützen würde.
    Aus den Schultern ragten zwei fast zwei

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