0712 - Am Rand der 7. Dimension
lief mit den anderen mit, aber er achtete kaum darauf, wohin er trat. Er mußte immer wieder an das denken, was der Erste Offizier gesagt hatte. Auf den ersten Blick hatten seine Überlegungen tatsächlich etwas Zwingendes. Natürlich war es leichter, sich vorzustellen, daß das Schwarze Loch, das nichts enthielt, von einer siebendimensional strukturierten Maschine aufrechterhalten wurde. Selbst ihm als Astronomen fiel es nicht leicht, als selbstverständlich anzusehen, daß ein Schwarzes Loch tatsächlich nichts enthielt, mußte doch die Ursache für eine so starke Gravitationsquelle in einer entsprechend dichten Masse liegen.
Dennoch fühlte er, daß Eckrat Birtat einem Gedankenfehler zum Opfer gefallen war.
Er überquerte eine kleine Lichtung und blieb unter einem Baum stehen. Er atmete mühsam. Seine Lungen schmerzten. May Ennis verzichtete auf ein spöttisches Lächeln. Ihr selbst schien es auch nicht besonders gut zu gehen.
Plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er fuhr herum und wollte zur CINDERELLA hinübersehen, aber Büsche und Bäume verdeckten ihm die Sicht.
„Doc, was haben Sie?" fragte May. „Sie sind ja ganz blaß geworden."
„Es ist nichts" entgegnete er ausweichend.
Sie kam zu ihm und legte ihm eine Hand auf den Arm.
„Wollen Sie es mir nicht sagen?"
„Sie glauben es mir ja doch nicht."
„Versuchen Sie es."
Doc Alahou sagte ihr, wer der Mann war, der vor einigen Tagen durch den Bordtransmitter der CINDERELLA gekommen war.
„ Sie sind verrückt, Doc."
„Ich wußte, daß Sie das sagen würden, May, aber es stört mich nicht."
6.
Blockade Tontro Jegontmarten wartete, bis von allen besetzten Stationen eine Klarmeldung vorlag. In der Hauptleitzentrale der CINDERELLA befanden sich außer ihm nur noch drei weitere Offiziere.
„Sagen Sie den Keloskern, daß wir die Tänzer nicht an Bord ihres Schiffes zurückkehren lassen, wenn sie uns nicht sofort freien Abzug gewähren" befahl er.
Der Funkleitoffizier führte den Befehl aus.
„Richten Sie einen Thermostrahler auf die Kelosker."
Die Waffenleitzentrale bestätigte. Jegontmarten blickte kurz zu den Kontrollinstrumenten hinüber. Sie zeigten alle Grünwert. Das bedeutete, daß sie schußbereit waren. „Keine Antwort?"
„Keine Antwort, Sir." Er blickte auf den Zeiger eines Chronometers vor ihm. Quälend langsam rückte er voran.
„Wiederholen Sie meine Entscheidung. Die Kelosker sollen wissen, daß wir nicht mit uns spaßen lassen." Seine Augen richteten sich auf den Panoramaschirm. Noch immer tanzten hundert Kelosker vor der schwarzen Seitenwand von Diogenes' Faß. Es war, als hätten die Fremden nichts von der Ankündigung gehört. Die Zeit lief ab.
„Wollen Sie es wirklich tun?" fragte Hirishnan, der die Zentrale betrat und über Interkom mitgehört hatte.
„Es bleibt uns keine andere Wahl mehr. Wir müssen eine Entscheidung herbeiführen. So oder so." Er beugte sich vor.
„Maschinen startklar. Wir versuchen einen Ausbruch."
Vor dem Piloten leuchteten die Lichter auf. Nur wenige Sekunden vergingen, dann erhielt Jegontmarten die Vollzugsmeldung. Die Startvorbereitungen liefen auf Hochtouren.
Der Major preßte die Lippen zusammen. Er wollte nur bluffen, denn er wußte, daß er gegen den Willen der Kelosker nicht starten konnte. Die Schutzschirme der CINDERELLA konnten einem gleichzeitigen Beschuß von siebzehn Raumschiffen nicht standhalten.
„Noch zehn Sekunden" stellte Hirishnan fest.
„Warum melden sich die Kelosker nicht?" fragte der Kommandant. „Sie müssen uns doch gehört haben."
„Noch fünf."
Geradezu verzweifelt blickte Jegontmarten auf die Bildschirme.
Bis zuletzt hoffte er, daß auf einem von ihnen plötzlich der Kopf eines Keloskers erscheinen würde. Aber das war nicht der Fall.
„Die Minute ist um."
„Feuer!"
Jegontmarten beobachtete, daß der Waffenleitoffizier seine Finger auf die Tasten der Bordgeschütze senkte. Die Kontrollen leuchteten grün. Ein Energiestrahl hätte sich aus dem Projektor lösen und in die Gruppe der Tänzer bohren müssen. Aber nichts geschah.
„Es geht nicht, Sir" meldete der Waffenoffizier.
Jegontmarten sprang auf und eilte zu ihm hinüber. Er legte seine Finger auf die Tasten. Die Instrumente zeigten die richtigen Werte an, dennoch geschah absolut nichts.
„Versuchen Sie einen anderen Strahler."
„Das habe ich bereits getan, Sir. Vergeblich."
Jegontmarten fluchte.
„So etwas gibt es doch gar nicht."
Allpatan Hirishnan war bleich
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