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0714 - Attacke der Doppelgänger

0714 - Attacke der Doppelgänger

Titel: 0714 - Attacke der Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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aufhielt.
    Deshalb hatte sie ihm als kleines Zugeständnis von Tys Sorgen über den ERHABENEN berichtet. Scarth sollte sehen, dass sie Informationen lieferte, wenn er auch nicht viel damit anfangen konnte. Und ihr letzter Satz sollte ihm einen kleinen Dämpfer verpasst haben.
    Sie dachte an Ty und sein merkwürdiges Verhalten. Er hatte sich wirklich drastisch verändert, so wie Scarth vermutete, aber das würde sie ihm nicht sagen.
    Sie öffnete die Schlafzimmertür und kroch zurück unter die Bettdecke. Ty murmelte neben ihr im Schlaf. Sie schmiegte sich an ihn und strich ihm sanft über den Körper.
    Wer hätte geglaubt, dachte sie, dass ich mich je in dich verlieben würde?
    Gegenwart
    »Jetzt mache ich mir wirklich Sorgen«, sagte Nicole und hob einen Blaster vom Boden auf. Neben ihr sah sich Ted in dem Hinterhof um. Seine Hand spielte unbewusst mit dem nass glänzenden Machtkristall.
    »Zamorra könnte entkommen sein.«
    Nicole nickte. »Könnte…«
    Sie steckte den Blaster ein und ging durch den langsam nachlassenden Regen auf einen Durchgang zu, der sie auf die Vorderseite der Häuser brachte. Hinter ihr stieg Ted angewidert über eine tote Ratte hinweg.
    »Hübsche Wohngegend. Ich habe mich immer schon gefragt, warum die Blumen ausgerechnet hier wachsen.«
    Nicole hörte ihm kaum zu. Ihre Gedanken kreisten um Zamorra und die Frage, wer ihm eine Falle gestellt hatte. Sie hoffte beinahe, dass es Scarth gewesen war, denn im Gegensatz zu Zamorras Doppelgänger war der zumindest kein sadistisches Monstrum. Aber vielleicht war er ja tatsächlich entkommen und versteckte sich irgendwo am Stadtrand.
    Sie stieg einige Treppenstufen herab und stutzte. Die Tür zu Yves Wohnung saß nicht im Schloss, war nur notdürftig von innen gegen den Rahmen gelehnt worden. Neben ihr zog Ted seinen Blaster.
    »Wir sind wohl nicht die ersten Besucher«, sagte er leise.
    Nicole versuchte durch den Türspalt zu sehen, konnte aber nichts erkennen.
    »Yves?«, rief sie. »Ich bins, Nicole. Ich muss dringend mit dir reden.«
    Einen Moment blieb es ruhig, dann antwortete eine Stimme von der anderen Seite der Tür.
    »Ich halte eine geladene 45er in der Hand. Die Kugel kann das Holz locker durchschlagen. Also überleg dir sehr gut, wie du mir beweisen willst, welche von den beiden Nicoles du bist.«
    Ted hob den Blaster, aber Nicole schüttelte den Kopf.
    »Yves«, sagte sie ruhig, »du hast mich bei unserem letzten Besuch gefragt, wie dein Doppelgänger in unserer Welt ist. Darauf habe ich geantwortet, dass wir Probleme mit ihm haben, weil er sich seiner Verantwortung nicht stellen will. Die Nicole aus dieser Welt kann von dieser Unterhaltung nichts wissen.«
    Während sie im Château auf Zamorra wartete, hatte sie sich genau mit dieser Frage beschäftigt. Yves war zurecht misstrauisch, aber sie hoffte, dass ihre Logik ihn überzeugt hatte.
    Es knarrte, als die Tür zurückgeschoben wurde.
    Yves musterte zuerst Nicole, dann Ted.
    »Wer ist das?«
    »Ted Ewigk«, antwortete Nicole. »Er ist ein Freund aus meiner Welt.«
    Erst jetzt gab Yves den Weg frei und ließ beide eintreten. Die Pistole hatte er in den Gürtel gesteckt. Er ging vor ihnen ins Zimmer und ließ sich sichtlich müde in einen Sessel fallen.
    »Ihr seid wegen Zamorra hier, richtig?«
    Nicole spürte, wie ihr Mund trocken wurde. »Was ist passiert?«
    »Ein paar Typen haben ihn direkt an meinem Fenster vorbei zu einem Wagen gebracht und sind dann verschwunden.«
    »Was für Typen? Freunde oder Feinde?«
    »Definitiv Feinde, Nicole. Sie haben ihn ganz schön hart angefasst.«
    Plötzliche Wut stieg in ihr auf. »Und du hast nicht eingegriffen?«
    Yves lachte bitter. »Gegen zwei bewaffnete Männer und einen…«
    Er zögerte, suchte nach dem richtigen Wort. »Du hast diesen Kerl nicht gesehen. Er hatte völlig vernarbte Hände, einen künstlichen Kehlkopf und war fast einen Kopf größer als ich. Selbst zu zweit hätten wir keine Chance gegen ihn gehabt.«
    Nicole sah ihn irritiert an. Die Beschreibung passte auf niemanden, dem sie in dieser oder ihrer eigenen Welt begegnet war.
    »Vielleicht einer von Senecas Leuten«, sprach Ted ihren Gedanken aus.
    Sie nickte. »Das glaube ich auch. Wenn wir Recht haben, werden sie Zamorra nach Florida zu Tendyke’s Home bringen. Wir sollten ihnen so schnell wie möglich folgen.«
    »Und dann?«, fragte Ted. »Das Anwesen wird von einer halben Armee beschützt. Natürlich kann ich die mit meinem Machtkristall auslöschen, aber dann stirbt

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