Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0714 - Kinder der SOL

Titel: 0714 - Kinder der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
wahr?"
    „Seltsam wäre es nur, wenn es der Wahrheit entspräche", erwiderte Professor Minshan. „Wieviel haben Sie getrunken, Dr.
    Hershan?"
    „Ein paar Liter wahrscheinlich - Wasser", sagte Katus Hershan.
    In ihm erwachte plötzlich das Verlangen, die mysteriösen Vorfälle zu klären. „Wie ich Ihnen schon sagte, war ich ertrunken."
    „Aha!" erwiderte Jawalia Minshan ernsthaft. „Sie sehen tatsächlich so naß aus, als wären Sie ins Wasser gefallen.
    Können Sie sich noch daran erinnern, was diesem - ähem - Unfall vorausgegangen war?"
    Katus Hershan nickte, froh, daß er eine Antwort auf die Frage der Psychologin wußte.
    „Selbstverständlich, Professor. Ich sprach gerade auf mein elektronisches Notizbuch, als eine kleine blaue Hand aus dem Wasserfall auftauchte und mir winkte. Vor Überraschung sprang ich auf, stürzte ein paar Schritte vorwärts, rutschte aus und fiel in den Katarakt."
    „So!" machte Professor Dr. Jawalia Minshan im Tonfall eines erfahrenen Psychiaters. „Sie sahen also eine kleine blaue Hand, die aus dem Wasserfall auftauchte und Ihnen zuwinkte. Würden Sie mir einen Gefallen tun, Dr. Hershan?"
    „Natürlich!" antwortete Katus Hershan eifrig. „Für Sie würde ich alles tun, Professor."
    Jawalia Minshan lächelte.
    „Sie brauchen nicht ,alles' für mich zu tun, sondern mich nur in mein Kabinett zu begleiten und mir dabei helfen, die Angelegenheit wissenschaftlich zu klären."
    „Mit dem größten Vergnügen, Professor", entgegnete Katus.
    „Mir wäre es allerdings lieber, wenn wir die beiden kleinen Humanoiden finden würden, die mich durch das Schattenreich hierher führten. Sie müssen doch irgendwo geblieben sein."
    „Vielleicht finden wir die Antwort, wenn wir Ihren Fall gründlich untersuchen, Dr. Hershan", meinte die Psychologin mit unerschütterlicher Ruhe. „Bitte, kommen Sie!"
     
    *
     
    Die beiden Gestalten bewegten sich unbeholfen auf ihren langen dünnen Metallbeinen. Bei jedem Schritt war ein deutliches Klacken vernehmbar.
    Romeo und Julia, wie die beiden 2,50 Meter großen, aber spielzeughaft wirkenden Roboter hießen, hatten den Befehl erhalten, sich zwecks einer außerplanmäßigen Überprüfung in der Inspektionshalle der Kybernetischen Abteilung der SOL zu melden.
    Sie wußten, worum es ging, denn da sie ständig mit SENECA, ihrer „Mutterinpotronik", in Verbindung standen und SENECA praktisch alles wußte, was an Bord der riesigen SOL vorging und besprochen wurde, erhielten sie alle Informationen, die für sie von Bedeutung waren.
    Zum Beispiel die Information, daß Perry Rhodan sich entschlossen hatte, die beiden Ableger von SENECA zu den Keloskern zu schicken, um über eine Zusammenarbeit mit den herrschenden Intelligenzen der Kleingalaxis Balayndagar zu verhandeln.
    Als Romeo und Julia auf dem Deck, auf das man sie befohlen hatte, aus dem Antigravlift traten, sahen sie sich zwei Kindern gegenüber.
    Das war nichts Besonderes, denn an Bord der SOL wimmelte es von Kindern, da die Besatzung annähernd zu gleichen Teilen aus Frauen und Männern bestand, die größtenteils feste Bindungen eingegangen waren. Es gab sogar schon zahlreiche Frauen und Männer in verantwortlichen Positionen, die an Bord der SOL geboren worden waren und die Erde nur aus den Erzählungen der Älteren und aus den Daten der Infospeicher kannten.
    Die beiden Kinder, denen sich Romeo und Julia gegenübersahen, unterschieden sich allerdings stark von der Norm. So war eines rund achtzig Zentimeter groß, hatte einen kürbisförmigen Kopf, hellblaue Haut und einen beinahe kugelrunden Rumpf.
    Das zweite Kind war zirka 1,10 Meter groß, unglaublich dürr und knochig, hatte einen langen schmalen Kopf, abstehende Ohren und eine schwarzblaue Haut.
    Im Grunde genommen aber waren es Menschenkinder, deren Aussehen niemanden an Bord der SOL aufregte, denn immer wieder kam es vor, daß Kinder, die an Bord geboren wurden, körperliche Veränderungen aufwiesen. Die Genetiker der SOL versuchten diese körperlichen Mutationen mit unterschiedlichen Strahleneinwirkungen auf die Eltern zu erklären, denen diese Personen bei ihren verschiedenen Einsätzen in unerforschten Regionen oder auf den Oberflächen fremder Himmelskörper ausgesetzt waren. Völlig befriedigend war dieses Phänomen aber noch nicht geklärt worden.
    „Hallo, Romeo und Julia!" sagte das kleinere der beiden Kinder.
    Die beiden Roboter blieben stehen. Die vielen bunten Lämpchen auf ihren kastenförmigen Körpern leuchteten auf und

Weitere Kostenlose Bücher