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0714 - Kinder der SOL

Titel: 0714 - Kinder der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daraus gezogen.
    „Zu spät für euch!" sagte Hellmut grimmig und drückte die Notstart-Schaltplatte.
     
    *
     
    Die Impulstriebwerke der Space-Jet brüllten auf, als alle vorhandene Energie in sie geschickt wurde.
    Das diskusförmige Raumfahrzeug, das sich durch seine elegante Form wohltuend von den plumpen keloskischen Raumschiffen unterschied, hob mit einem Ruck ab, der ohne die kompensierende Energie der Andruckneutralisatoren mörderisch gewesen wäre.
    Einige keloskische Bodenfahrzeuge, die sich der Space-Jet bis auf weniger als zweihundert Meter genähert hatten, wurden durch die starke Druckwelle umgekippt. Die anderen fuhren plötzlich rückwärts; einige prallten zusammen.
    In zirka hundert Metern Höhe kippte die Space-Jet um dreißig Grad, so daß der Rand der Flugscheibe schräg nach oben wies.
    Dann beschleunigte sie stärker. Durch die geneigte Fluglage bot der Diskus der Atmosphäre den geringsten Widerstand, so daß die Beschleunigungskräfte der Impulswellenbündel voll zur Wirkung kamen.
    Bei Mach-30 schaltete Joscan Hellmut zwanzig Prozent der verfügbaren Energie auf den Hochenergie-Überladungsschirm des Beiboots, um die Jet einem eventuellen Beschuß nicht wehrlos auszusetzen.
    Aber die Kelosker verzichteten darauf, das Feuer auf die Space-Jet zu eröffnen, obwohl sie sich darüber klar sein mußten, daß ihre Pläne behindert würden, wenn die Jet den Planeten Last Stop und damit die SOL erreichte.
    Hellmut warf einen Blick auf seine Kontrollen, um den Moment, in dem er auf Manuellbedienung umschalten konnte, nicht zu verpassen.
    Plötzlich stutzte er.
    „Energieerzeugung sinkt ab!" rief er überrascht. „Wir verlieren an Fahrt!"
    Er wartete nicht länger, sondern schaltete unverzüglich auf Manuellsteuerung. Rücksichtslos schaltete er die Kraftwerke der Space-Jet hoch.
    Ohne Erfolg.
    Die Energieproduktion sank unaufhaltsam ab, und die Space-Jet verlor inzwischen nicht nur an Fahrt, sondern auch an Höhe.
    Verzweifelt wandte Joscan Hellmut sich an die beiden Roboter und sagte: „Romeo und Julia, wenn ihr mir nicht helfen könnt, zieht die Schwerkraft Takrebotans uns wieder hinunter. Dann ist unsere letzte Chance verspielt, Perry Rhodan zu warnen. Was könnt ihr tun?"
    „Wir können nichts tun, Sir", antwortete Romeo.
    „Woher wollt ihr das wissen, ihr elektronischen Affen?" fuhr der Kybernetiker die Roboter an.
    „Wir wissen es, weil wir vor der ersten Landung auf Takrebotan alle Kraftwerke aller Beiboote des Kreuzers mit einer Zeitschaltung versehen haben, die eine Leistungsdrosselung bewirkt und zu einer weichen Landung auf dem Planeten führt."
    Hellmut stöhnte.
    „Ich hätte daran denken müssen, daß SENECA nichts dem Zufall überläßt!" rief er aus. „Bestimmt läßt sich die Zeitschaltung nicht vor der Landung rückgängig machen. Antwortet!"
    „Sie läßt sich erst nach völliger Stillegung aller Kraftwerke rückgängig machen, Sir", antwortete Julia. „Die Arbeitszeit beträgt ungefähr vierzehn Stunden."
    Joscan Hellmut seufzte resignierend.
    „Vierzehn Stunden!" sagte er tonlos. „In vierzehn Stunden haben die Kelosker den Diskus längst erreicht und besetzt.
    Danach werden sie dafür sorgen, daß ich nicht noch einmal ausreißen kann."
    Er blickte durch die transparente Kanzelkuppel und sah, wie die Oberfläche Takrebotans allmählich näherkam. Er entdeckte außerdem einige Gleiter der Kelosker, die in den unteren Luftschichten ausschwärmten.
    Für dieses Mal, so wußte er, hatte er ausgespielt. Er mußte noch froh darüber sein, daß die Kelosker von Natur aus Gewalt verabscheuten.
    Plötzlich lächelte er dünn.
    „Vielleicht erhalten wir, sobald die Emraddin-Kinder nicht mehr gelähmt sind, mit ihrer Hilfe eine neue Chance", sagte er zu sich selbst.
     
    ENDE

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