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0715 - Tanz der Messer

0715 - Tanz der Messer

Titel: 0715 - Tanz der Messer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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viele Dinge, die ich mag, die ich liebe. Es hätte keinen Sinn, sie aufzuzählen, aber er gibt auch einige Tatsachen, die ich ablehne, für mich persönlich wenigstens.
    Zu diesen Punkten zählt der Aufenthalt in einem Krankenhaus.
    Und genau da lag ich.
    Ich hatte mich in mein Schicksal fügen müssen, denn in meinem Körper hatte sich ein dermaßen starkes Gift ausgebreitet, daß bis auf meine Gehirnfunktion alles gelähmt worden war. Das heißt, ich hatte mich nicht mehr bewegen können und war auch nicht aus eigener Kraft aus dem Grab geklettert, in dem ich gelegen hatte.
    Sanitäter hatten mich hervorgeholt, in ein Krankenhaus geschafft, wo mich die Ärzte durchcheckten.
    Und wen die Kameraden einmal hatten, den ließen sie so leicht nicht wieder aus ihren Fängen. Ich war für sie zu einem Versuchskaninchen geworden. Sie hatten mich gedreht und gewendet, sie hatten mir immer wieder Blut abgezapft, es untersucht und nach einem Gegenmittel geforscht, das diese Lähmung überwand.
    Es war ihnen gelungen, aber das hatte gedauert. Ich lag zunächst einmal zwei Tage fest.
    Und es ging mir auch nicht schlagartig besser. Als ich mich wieder bewegen konnte, fühlte ich mich kaum besser, und ich verfluchte die Person, die mir das eingebrockt hatte. Es war eine Frau gewesen, eine Totengräberin, eine verfluchte Witwe, die es nicht mehr gab, weil eine andere Frau über sich selbst hinausgewachsen war und mir durch ihre Aktion das Leben gerettet hatte.
    Ich war matt, ich war zerschlagen, ich glaubte nicht mehr daran, einen Kreislauf zu haben.
    Und ich mochte die Ärzte nicht.
    Nicht weil sie kamen und nach mir sahen, sich über mich unterhielten, mir oft wohlwollend zunickten, nein, ich konnte es nicht haben, wenn sie mein Bett umstanden, auf mich niederschauten, mit ernsten oder weniger ernsten Mienen nickten und immer so taten, als läge mein Schicksal nur in ihren Händen.
    Schließlich war ich es leid gewesen und hatte gefragt, wann, zum Teufel, ich endlich diesen Laden verlassen konnte.
    »Versuchen Sie es!«
    »Wie bitte?«
    »Stehen Sie auf und gehen Sie.«
    Diese Antworten hatten mir überhaupt nicht gefallen. Der Weißkittel hatte so gesprochen, als wüßte er mehr, als würde ich zusammenklappen wie ein Strohhalm, der von einer Hand Druck bekommen hatte.
    Ich war ehrgeizig, ich wollte es ihnen zeigen, nickte und sagte dann: »Gut, ich mache es.«
    Ja, ich stand auf. Sie beobachteten mich, sie sahen, wie ich mich quälte, wie es mir mies ging und wie ich dann, kaum daß ich mich aufgerichtet hatte, wieder zusammenbrach.
    Sie fingen mich auf, sie lachten nicht, aber sie räusperten sich, auch ein Zeichen, Triumph auszudrücken. Sie legten mich wieder wie ein Baby ins Bett zurück, und vor meinen Augen drehte sich das gesamte Krankenzimmer wie ein Karussell.
    Es dauerte schon seine Zeit, bis ich wieder klar sehen konnte und die Schwäche vorbei war.
    »Wollen Sie noch immer gehen?« wurde ich gefragt. Der Sprecher bewegte dabei seine Augenbrauen, die über den oberen Rand der Brille hinwegwuchsen.
    »Vorerst nicht.«
    »Denken Sie daran, daß Menschen einen Kreislauf besitzen, Mr. Sinclair. Da bilden auch Polizisten keine Ausnahme. Es mag Sie zwar stören, aber ich muß Ihnen sagen, daß wir Sie noch einige Tage bei uns behalten werden. Daran können Sie nichts ändern. Man hat Ihnen ein Gift in den Körper gejagt; das sehr stark war. Ohne Gegenmittel wären Sie wohl kaum aus der Starre herausgekommen.«
    »Wenn Sie das sagen, Doc.«
    »Verlassen Sie sich darauf.«
    Da blieb mir wohl nichts anderes übrig, als weiterhin in diesem so ›netten‹ Krankenzimmer zu bleiben und zu warten, daß sich mein Kreislauf wieder stabilisierte.
    »Wir werden noch nach Ihnen schauen«, sagten sie zum Abschied, und dann verließen sie hintereinander das Krankenzimmer, wobei sie mir vorkamen wie eine Reihe zweibeiniger Schafe.
    Ich fluchte hinter ihnen her, meinte aber nicht sie damit, sondern mein eigenes Schicksal, das mich deshalb erwischt hatte, weil ich einfach zu dumm gewesen war.
    Ich hatte meine Gegnerin unterschätzt, dabei nicht wissend, daß es eine Feindin war.
    Und jetzt lag ich hier.
    Es war genau das eingetreten, was unsere Gegner immer wieder wollten. Das Sinclair-Team reduzieren, ausschalten.
    Suko war durch die Kraft der Hölle zu einem Kind geworden. Ich lag in einem Krankenzimmer, ohne Chance, es schnell verlassen zu können, und der Teufel hatte so freie Hand wie all unsere anderen Feinde.
    Es war schon be…

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